Anschlag auf Synagoge in Göteborg im Zsh. Jerusalem als Hauptstadt

Genauere Zusammenhänge kenne ich noch nicht, aber es wird natürlich bereits deutlich in Zusammenhang mit Trumps „Zündelei“ (sic!) gebracht - als hätte der die Molotowcocktails geworfen.

Frage: Ist es wirklich Trump (die USA), der „zündelt“, wie man sowohl im Blätterwald als auch hier im Forum liest?
Ich finde das eine absurde Logik, die Ursache und Wirkung völlig durcheinander wirft.
Sind es nicht gerade die, die sagen, Trumps Entscheidung heizt Gewalt an, die damit implizit Gewalt anheizen (wollen)? Ist das denn, wenn es von Seiten z.B. der Arabischen Liga (Ahmed Abul Gheit) kommt, nicht viel mehr ein Aufruf, denn eine Prognose, dass Trumps Entscheidung Gewalt anheizen wird?
Sicher gibts keine einfachen Antworten darauf, schon klar.

Gruß
F.

Gerade ge- und für illustrativ befunden:

Brüller! :wink:

Gruß
F.

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Die Reaktion, die du herausgesucht hast, ist in der Tat bezeichnend. Manche nehmen es quasi als naturgegeben hin, dass man von arabischer bzw. palästinensischer Seite mit Gewalt und Extremismus reagiert. Zwar ist das eine oft gesehene Reaktion - aber bloß, weil etwas vorhersehbar und typisch für jemanden ist, wird es dadurch noch lange nicht gut.

Das ist so wie: „Sie wusste doch, wie er auf solche Sachen reagiert. Da bracht sie sich jetzt wirklich nicht zu wundern…“.

Das wäre unser Alptraum, wenn wir uns mit so etwas abfinden und nichts mehr sagen.

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Vor allem lässt sich bei so einer Wortspende gar nicht mehr sagen, ob das jetzt mehr antisemitisch, antiislamisch/antiarabisch (ist es letztlich ja auch) oder schlicht antisemitische/antiislamische Kapitulation vor dem arabischen Antisemitismus ist.

Dass europäische Außenminister zwar elaborierter, aber nach der gleichen Logik funktionieren, ist traurig.
Dass ausgerecht der mir tief verhasste Strache hier anbietet, im EU-Einklang doch mal darüber nachzudenken … ist auch traurig.

Gruß
F.

Strache geht es doch nur darum zu zeigen, was für ein guter Freund Israels er doch ist. Damit will er davon ablenken, dass sich der israelische Präsident, der European Jewish Congress, der World Jewish Congress und die Israelitische Kultusgemeinde ganz klar gegen die FPÖ bzw. einer möglichen Regierungsbeteiligung ausgesprochen haben. Er hat auch sicher nicht vergessen, dass Israel 2000 seinen Botschafter wegen Schwarz-Blau aus Österreich abgezogen hat.

Strache versucht da ein wenig in Trumps Fahrwasser Punkte zu machen. Dass er dann mit Verweis auf unsere Neutralität einen Rückzieher macht und der EU den schwarzen Peter zuschieben will ist da nur noch der Gipfel der Absurdität.

Lg

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Es sind (vorwiegend) diejenigen, die gerne die Schuld für Gewalt auf ihr Lieblingsfeindbild USA abwälzen würden. Die Schuld liegt aber bei denen, die explizit zur Gewalt aufrufen und denen, die sie dann ausüben. Oder ausüben lassen.

Ich halte die Verlegung für taktisch unklug, wenn auch aus der de-facto-Lage (J. ist Regierungs- und Parlamentssitz) erklärbar.

Die Verlegung könnte aber ebensogut einfach zur Kenntnis genommen werden, ohne sich über alle Maßen darüber zu erregen und die Massen aufzuhetzen.

Bislang haben jedenfalls gerade die westl. EU-Staaten, aus denen die meiste mediale Kritik kommt (abgesehen von den islam. Staaten), seit Jahrzehnten nichts anderes gemacht als den Konflikt auf Flamme köcheln zu lassen. Denn sie haben keine ernstzunehmenden Initiativen angestossen. Sie haben im Gegenteil indirekt Terrororganisationen gestützt. Bspw. durch Geldzahlungen an die Gaza-Verwaltung, aus denen sich die Hamas mitfinanzierte.

Die angebliche Verbindung zwischen Anschlag und Trump ist aber bisher nur eine leere Mutmaßung und sonst nichts weiter.

Gruß
vdmaster

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Sie demaskiert nur die Feigheit und den eisernen Willen, den eig. Kopf in den Sand zu stecken. Typisches Duckmäusertum.

Hallo!

Solche Taten sind schlicht kriminell, die Täter mithin Kriminelle, vielleicht Geistesgestörte, in jedem Fall bei der Verteilung des Verstands zu kurz Gekommene. Zu viel der Ehre, solche Taten religiös oder politisch zu verbrämen und schon gar kein tauglicher Anlass, sie für/gegen Trump, für/gegen Israelis/Palästinenser medial auszuschlachten.

Gruß
Wolfgang.

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Ich darf das noch mal zusammenfassen:

deiner Meinung nach also Taten von

und hätten keine

Dimension.

Ist das so richtig zusammengefasst? Wenn ja, dann nein. Dann liegst du falsch und relativierst nebenbei die Untätigkeit der deutschen Politik. Denn diese tut nichts dagegen, dass

  • solche […] bei uns einreisen,
  • solche […] bei uns bleiben.

Ungeachtet dessen habe ich den Eindruck, dass gerade in den „links“ angehauchten europäischen Staaten dieser Antisemitismus spürbar um sich greift. Siehe zum Beispiel Schweden, wo Antisemiten wie Henning Mankell öffentlich anerkannt und keineswegs geächtet werden. Betrachten das einige Migranten als Freibrief? Oder man denke an die deutsche Willkommenskultur mit den Bahnhofsklatschern und Teddybärenwerfern. Warum sollte jemand, der so willkommen geheißen wird, seine importierten Einstellungen überdenken, wenn er doch scheinbar so sehnlichst erwartet wird?

Hier von politischer Verbrämung zu sprechen, ist gefährlicher Unsinn. Jeder, der - selbst wenn er sich selbst vom Antisemitismus frei spricht - den Nahostkonflikt einseitig darstellt, den Israelis pauschal unterdrückerisches Verhalten vorwirft (ohne freilich jemals echte Belege außerhalb von Einzelereignissen vorgebracht haben zu können) und die palästinensisch-arabischen Aggressionen auch nur ansatzweise als logische Reaktion darstellt, tut sein Übriges dazu, dass gewisse Leute das entsprechend als Legitimation sehen.

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Hallo!

Terrorakte lassen sich weder politisch noch religiös rechtfertigen, noch sind damit politische oder religiöse Ziele erreichbar. Dennoch haben die Taten eine politische Dimension, weil sie neben polizeilichem Handeln auch politische Konsequenzen erfordern. Wenn Du genau liest, ging es mir um die Motivation der Täter, Die Motivationen liegen abseits jeder Ratio, sind Handlungsweisen von Flachköpfen, die sich von anderen Flach- und Wirrköpfen instrumentalisieren ließen.

Zunächst einmal waren Mankells Äußerungen von der Meinungsfreiheit gedeckt. Wer Kritik an den seit Jahrzehnten andauernden Lebensbedingungen in palästinensischen Lagern übt, ist deshalb noch lange kein Antisemit. Fraglos leben dort nicht nur lammfromme Betbrüder und ja, die Kritik war leider einseitig. Immerhin lassen beide Seiten glaubhaften Willen zum Interessenausgleich seit Jahrzehnten vermissen. Steckte man die Verantwortlichen beider Seiten gemeinsam in einen Sack, nähme einen Knüppel, um draufzuhauen, träfe man immer die Richtigen.

Gruß
Wolfgang

Das habe ich nicht beurteilt. Ich habe nur beurteilt, ob sie antisemitisch gewesen seien. Und das ist bei Aussagen wie unter *) eine klare Sache. Oder siehst du das anders?

Was für palästinensische Lager meinst du? Ich rate dir angesichts **) dringend an, diese Wortwahl zurückzunehmen.

Wer überwiegend im bisherigen Friedensprozess Zusagen nicht einhielt und mit Intifada und Raketenbeschuss agierte, unterschlägt deine recht pauschale Aussage, mit der du dich aus der Affäre zu ziehen versuchst. Dass alle Fehler gemacht hätten und böse seien, ist banal und hilft nicht weiter. Stell dir mal vor, ein Deutscher sagte so etwas in die Richtung.


*) 2009 war er Gast einer palästinensischen literarischen Konferenz und bereiste die Palästinensischen Autonomiegebiete. Er behauptete anschließend, dass die nach Beschluss der Vollversammlung der Vereinten Nationen erfolgte Gründung Israels 1948 keine „völkerrechtlich legitime Handlung“ gewesen sei und man dort „eine Wiederholung des verächtlichen Apartheidsystems, das einst Afrikaner und Farbige als Bürger zweiter Klasse in ihrem eigenen Land behandelte“, erlebe. Der „Untergang“ Israels sei, so Mankell, „das einzig denkbare Resultat, da er notwendig ist“.[6]

Die israelischen Sperranlagen verglich Mankell mit der Berliner Mauer. Angesichts der Lebensumstände der Palästinenser sei es nicht verwunderlich, „dass sie sich entscheiden, sich in einen Selbstmordbomber zu verwandeln […]. Verwunderlich ist nur, dass es nicht mehr tun.“ „Die Israelis“ würden „Leben vernichten“ und der Staat Israel in seiner jetzigen Form habe keine Zukunft, eine Zwei-Staaten-Lösung würde die „historische Besatzung“ nicht rückgängig machen. Antisemitismus habe Mankell während der Reise nicht erlebt, lediglich „normalen Hass auf die Besatzer.“[7]


**) Die Welt: Augstein schreibt über Gaza, es sei ein Lager, in dem sich Israelis ihre eigenen Gegner ausbrüten. Das erinnert an eine Terminologie, wie man sie mit dem Nationalsozialismus in Verbindung bringt. Was ist seine Absicht?

Salzborn: Diese Argumentation ist fatal. Was ist die erste Assoziation, die der Begriff „Lager“ im deutschen Kontext auslöst? Verteidiger von Augstein würden sagen, nicht unbedingt das Konzentrationslager, ich zweifele allerdings daran, dass der Begriff des Lagers im deutschen Kontext anders konnotiert ist. Und selbst wenn: Alle Varianten, die einem zu dem Begriff Lager spontan einfallen, haben etwas mit totalitären Systemen zu tun, mit systematischer Entrechtung, mit Entmenschlichung, mit Brutalität.

Ganz genau.
Und darum kann ich Trumps Vorpreschen, Stand heute, einiges abgewinnen und stör mich an der extrem oberflächlichen (und vor dem ‚europäischen‘ Hintergrund auch zynisch auf mich wirkenden) Beurteilung, er würde dabei „zündeln“.

Gruß
F.

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Du hast ja grundsätzlich recht, aber Terror und sonstige Anschläge sind ja fast immer irgendwo im Grenzgebiet von Politik, Wahnsinn und Kriminalität.
Der Punkt ist auch weniger die Gewalt gegen Israel als Reaktion auf die Entscheidung der Botschaftsverlegung, sondern deren „Vorhersage/Anstachelung“ und Instrumentalisierung.
Das ist dann schon ein genuin politischer Aspekt.

Gruß
F.