Man muss nur sein Hirn anstrengen…Nach mehrfachem Memorieren glaube ich, dass ich den Text - mittlerweile - ziemlich genau erinnere:
Ansprache an meinen Sohn
Knut Kiesewetter
Du hast es leicht, darfst deine Tränen zeigen.
Man sagte dir noch nie: „Ein Junge weint doch nicht!“
Man sagt dir nie, wenn sie ins Auge steigen:
„Halt sie zurück, ein deutscher Mann wahrt sein Gesicht!“
Schau, man hat mich von Kindheit an erzogen
zum harten deutschen Jungen, der ich niemals war.
Und mir damit mein Inneres verbogen.
Der Rest von Logik, der mir blieb, macht mir das klar.
Man hat mich, wie so viele, oft geschlagen,
gesagt, das stählt nun mal den Körper und den Geist.
Und so ist wohl seit jenen Kindertagen der Platz,
wo das Gefühl wohl sitzen soll, verwaist.
Fällst du mal hin und stößt dir deine Beine,
dann tut das weh, du wirst deshalb nicht ausgelacht.
Und tu, was ich nicht durfte: „Junge, weine!
Komm her und wein dich aus, solang das Freude macht…“
Falls Knut K. zufällig hier vorbei kommt, kann er das ja aus erster Hand korrigieren.
Der Text/das Lied soll verwendet werden im DU einer 9. Klasse im Gesamtzusammenhang „Erziehung: Gestern - Heute“
Danke nochmal
Peer
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