Wie man’s nimmt…
Ich habe heute von einem Mitarbeiter aus der Personalabteilung gehört, dass frühere Anstellungen an einem Institut der eigenen Hochschule bzw. Mitarbeiten an Forschungsarbeiten für Unternehmen nicht relevant bzw. interessant sind da dies keine „wirkliche“ Arbeit ist.
Solche Leute gibt es.
Aus meiner eigenen Bewerbungszeit, da fragte mich jemand „Haben Sie schon mal gearbeitet?“
Ich sagte daraufhin, dass ich c.a. 5 Jahre Projekterfahrung an der Uni / Fraunhofer hätte, woraufhin die Antwort kam: „Nein, ich meinte richtig gearbeitet!“
Persönlich teile ich diese Einstellung mittlerweile auch bedingt, wobei man allerdings auch daran denken sollte, dass es auch in der freien Industrie Jobs gibt, bei denen man keine brauchbaren Erfahrungen macht - die man aber trotzdem als „Arbeit“ verkaufen kann nur weil man auf Posten X ein paar Jahre Taschenbilliard gespielt hat.
Laut diesem Mitarbeiter zählt nur die Erfahrung, welche auch in einer Firma gesammelt wurde, da man nur hier die relevante praxis bekommt.
Die Prozesse in Unis/Instituten und der „freien Wirtschaft“ sind in vieler Hinsicht anders und legerer, dennoch gibt es so manch „akademische“ Tätigkeit, welche durchaus „echter Arbeit“ das Wasser reichen kann.
Mich würde interessieren wie Sie / ihr das sehen / seht, bzw. was ihr darüber wisst.
Als Denkanstoß vielleicht: Am 7. Tag als ich in meiner neuen Firma saß, schrieb ich eine Mail an meinen vorigen Uni-Vorgesetzen, in der ich sinngemäß schrieb „Ich lerne hier jeden Tag so viel wie in einem gesamten Semester Uni.“
Das ist bis heute nicht viel anders.
Ich habe auch eine m.E.n. hochbegabte Kollegin, die jahrelang an der Uni gearbeitet hat - die mußte sich auch erstmal umstellen. Insbesondere Dinge wie Kundenzentriertheit und Managementsicht waren für sie in der Vergangenheit nie ein Thema, und das wirkt sich natürlich auf die Arbeitsweise aus.
Um zu sehen aus welcher Position heraus ihr argumentiert, wäre es interessant, wenn jeder seine Position im Unternehmen angebt
Ich habe mehrere Brillen gleichzeitig: disziplinarischer und fachlicher Vorgesetzter, aber selbst ehemals WHK.
Gruß,
Michael