Anstrengender Vorgesetzter

Hi,

klar ist das auch möglich. Wiederum fühlt sie sich angegriffen - das bedeuet aber nicht automatisch, dass das vom Ggenüber auch beabsichtigt ist. Sie schreibt ja auch:

Dabei sieht es so aus als ob er was sagen wollte, aber nichts kommt.

Spricht weniger für absichtliches Drohen.

Sie versucht, sich demonstrativ ihm gegenüber in ihrer Position zu beweisen und zu bestätigen (sie erzählt uns ja auch immer, was sie schon kann und wie lange sie die Position schon hat und dass sie recht hat und dass sie genau weiß was sie tut usw. usf.)
Wenn sie wirklich gefestigt wäre, würde sie sich darüber nicht so aufregen - egal, ob er es nun böse meint oder nicht.

die Franzi

Yep, das kommt dem nahe so wie er es macht. 5 Sekunden starr in die Augen gucken und dann kommt eine sprachliche Watsche. Dabei ist er NICHT entspannt, sondern „bebt“ innerlich was sich aber äusserlich nicht so bemerkbar macht. Und das, wie gesagt, nicht weil ich ihn gerade beleidigt habe, sondern aus Dialogen wie:

„Hey, hast Du gehört dass Mitbewerber xy eine neue Abteilung einrichtet die sich mit abc beschaftigt? Halte ich für einen strategisch klugen Schritt!“

Statt zu sagen „Echt? Wo hast Du das her? Warum machen die das denn? Sollten wir das vielleicht auch in Erwägung ziehen?“ kommt:

(Drohstarren)… „Wo hast Du das denn her? Du glaubst auch alles! Das hälst DU für einen guten Schritt? Ich sage Dir jetzt mal was ich davon halte. Das ist doch sinnlos sowas. Und was soll das bringen? Da kann ich mein Geld auch zum Fenster rauswerfen!..“ usw.

Hallo GWS,

Ich würde gerne
mehr wissen, am liebsten aber die andere Seite hören.

Ich habe noch etwas darüber nachgedacht und mir ist folgendes Klargeworden:

Es kommt immer wieder mal vor, dass ein Fragesteller in irgendeinem Brett über eine ander Person lästert. Das kann dann beispielsweise ein Vorgesetzter, die Mutter, die Schwägerin oder der Ausbilder sein

Dies macht den Fragesteller bei einem Teil der Forumsteilnehmer grundsätzlich erst mal unsympatisch.
Mit einer ablehnenden Grundhaltung werden aber auch die Antworten dementsprecehnend ausfallen; „das Problem liegt bei dir“, "dein Benehmen ist mangelhaft, „du hast uns nicht die ganze Wahrheit erzählt“

Das liegt vielleicht an der Art, wie der Fragesteller
schreibt. Bei mir hat sich da ein Bild im Kopf gebildet, von
einem (jungen) Mann, der seine Art, Dinge zu tun, für die
alleinseligmachende hält.

Stimmt und der Grund, warum ich dennoch für ihn Stellung bezogen habe, sind eigene negative Erfahrungen, so dass ich mich mit ihm identifizieren konnte.
Umgekehrt hatte ich bei dem Vorgesetzten ein Bild von einem Mann vor Augen, der im Laufe der Jahre in eine leitende Stellung weitergerutscht ist und nun Angst um seine Autoritätsstellung hat.

Gruß
Carlos

Hallo Kasi,

ich habe eine Vermutung, was hier schiefläuft.

Auch wenn er nicht dein direkter Vorgesetzter ist, so ist er dir hierarchisch übergeordnet. Du sprichst ihn aber wie einen Gleichrangigen an und kommst Vorschlägen an, die er nicht angefordert hat.
Die emotionale Reaktion zeigt, dass bei ihm nicht der Sachinhalt rübergekommen ist.

1.Appell
Er hört von dir den Appell ein neues Verfahren zu prüfen und einzuführen.
„Mit welcher Unverfrohren gibt Kasi mir Anweisungen, was ich zu tun habe.“

2.)Selbstaussage
Du machst ihm klar, dass du neue Ideen hast und stellst die bewährten Verfahren in Frage.
„Kasi ist wohl auf meinen Sessel scharf.“

3.) Beziehungsebene
Du untergräbst seine Autorität. In vielen Deutschen Firmen gehört zur Führung dazu, dass Ideen un Strategien von der Geschäftsführung kommen.
„Kasi respektiert nicht meine Autorität, Wenn jamand sagt, wie wir vorgehen, dann bin ICH das.“

Das Einhachste ist es keine Vorschläge gegenüber diesem Vorgesetzen zu machen und auch nichts über neue Verfahren zu erzählen.

Gruß
Carlos

Das große Warum
Hallo,

Mit einer ablehnenden Grundhaltung werden aber auch die Antworten dementsprecehnend ausfallen; „das Problem liegt bei dir“, "dein Benehmen ist mangelhaft, „du hast uns nicht die ganze Wahrheit erzählt“

Das ist eine Betrachtungsweise. Eine andere wäre, dem Poster zu spiegeln, wie negativ er selbst seinen Gesprächspartner wahrnimmt.

Welche der Antworten der Poster nun als hilfreich empfindet, wird in jedem Fall von seiner Intention abhängen. Wenn ihm ernsthaft an einer Veränderung der gesamten Situation liegt, wird er die kritischen Stellungnahmen ernst nehmen und versuchen, seine eigenen Anteile an den Schwierigkeiten zu erkennen und an einer möglichen Verhaltensänderung seinerseits arbeiten. Dass man andere nicht ändern kann, wohl aber sich selbst, ist dabei eine Grunderkenntnis.

Geht es ihm aber primär darum, sich mal auszukotzen und sich bestätigen zu lassen, dass er im Recht und der andere im Unrecht ist, werden ihm nur die Antworten genehm sein, die sich mit ihm solidarisieren. Hier geht es nicht um Lösungen, sondern um Rechtfertigung für das eigene Denken und Handeln.

Im aktuellen Fall würde ich genau davon ausgehen, denn wie das Statement des UP zu den Antworten zeigt, hat er für sich die Situation bereits abgehakt, indem er bekundet, sich nach einem neuen Job umzusehen.

Schöne Grüße,
Jule

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Guten Abend,

Es kommt immer wieder mal vor, dass ein Fragesteller in
irgendeinem Brett über eine ander Person lästert. Das kann
dann beispielsweise ein Vorgesetzter, die Mutter, die
Schwägerin oder der Ausbilder sein

Jupp: und diese Aussage:

Dahingestellt sei warum er noch bei uns ist und wieso und weshalb. Wir haben da aber unsere Vermutungen…

geht eben genau in diese Richtung. Klingt für mich nach Lästern und ginge - wenn es Namensnennung wäre - sogar in die Richtung Verleumdung. Das macht mir den Fragesteller nicht unsympathisch, das lässt mich schlicht an der Objektivität seiner Darstellung zweifeln.

Und was Jule auf deinen Artikel geantwortet hat: seine Reaktionen auf Antworten lassen stark vermuten, dass er schon entschieden hat, wie er mit dem Sachverhalt umgeht und er nicht an wirklichen Tipps interessiert ist, sondern nur daran, dass seine Sicht der Dinge bestätigt wird.

MfG
GWS

Hallo

Geht es ihm aber primär darum, sich mal auszukotzen und sich
bestätigen zu lassen, dass er im Recht und der andere im
Unrecht ist, werden ihm nur die Antworten genehm sein, die
sich mit ihm solidarisieren. Hier geht es nicht um Lösungen,
sondern um Rechtfertigung für das eigene Denken und Handeln.

Ich schätze das kommt teilweise hin. Was halt über das übliche Auskotzen hinaus geht, war die Frage, wie man bestimmtes Verhalten verstehen kann.

Gruß
Carlos