Anteil der Ausgaben für Flüchtlinge am Bundeshaushalt

Hallo!
Ein Bekannter von mir behauptet, dass 10% des Bundeshaushalts für Flüchtlinge ausgegeben werden.
Mir kommt das viel zu hoch vor.
Wo findet man belastbare Quellen dazu?

Danke und Gruß, Diva

Das ist eine Fleißarbeit. Schau dir den Bundeshaushalt an (alle Einzelpläne) und rechne alle Positionen zusammen, die du in den Topf schmeißen würdest. Wenn du die Positionen aufblähen willst, dann rechnest du großzügig.

Bundeswehreinsatz in Mali und Afghanistan? Fluchtursachenbekämpfung -> rein in den Topf!
Bundesgrenzschutz? Brauchen wir zur Grenzsicherung, die hängt mit den Flüchtlingen zusammen -> rein in den Topf!
Geld an die EU? Brauchen wir, um Griechenland und Italien ruhigzustellen, damit die ihre Flüchtlingslast ohne großes Gemeckere tragen -> rein in den Topf!
Besoldung von Frau Merkel? Die ist doch die Flüchtlingskanzlerin, also -> rein in den Topf!

Mit etwas Phantasie bekommst du bestimmt auch 20% des Bundeshaushalts zusammen.

Hallo!

Ja, aber das sind nicht Inlandskosten etwa für Unterbringung, Kost, Gesundheit und Integrationskosten allein. Da stecken auch Kosten drin, die für „Flüchtlinge“ im weitesten Sinne weltweit ausgegeben werden. Hilfestellung für Internationale Organisationen und einzelne Länder usw.

Schäuble hatte für 2015/16 eine Summe von 43 Mrd. € genannt.

das kommt den 10 %, mag sein 15 % des Haushaltes schon nahe.

Aktuell wären 10 % ja 33 Mrd. € . 2017 und 2018 sind oder werden die Kosten sinken.

MfG
duck313

Hi,

rechnen wir da entstehende Steuereinnahmen und Arbeitsplätze für Deutsche raus oder nicht? Also Lehrkräfte die deswegen einen Arbeitsplatz bekommen haben, teilweise unbefristet und verbeamtet, und Steuereinnahmen, die dadurch und durch Lohn- und Einkommenssteuer zB entstehen. Oder ist das Beschönigung?

die Franzi

Allerdings kommt das nicht alles aus dem Bundeshaushalt, sondern auch aus denen der Länder, der Kommunen, von Verbänden und Privatpersonen…

Das sind Ausgaben.
Natürlich ist das Geld nicht „verloren“. Viele verdienen daran und die wiederum bezahlen Steuern oder kaufen Waren oder Dienstleistungen ein, für die wiederum Steuern anfallen. Und jede Menge Arbeitsplätze.

volkswirtschaftlich also alles höchst willkommen. Kein Nullsummenspiel, aber auch kein „Fass ohne Boden“.

Wenn du mir noch erklären magst, warum ich die Positionen aufblähen wollen solte?
Ich bin an realistischen Zahlen interessiert, nicht so sehr an Polemik.

Aber Danke für die Mühe.

Die Lehrkräfte zahlt doch aber auch der Staat!

Ironie ist immer schwierig bei wer-weiss-was. Deshalb noch einmal in der Version für Konkretisten: Je nachdem, wie und mit welchem Interesse jemand die Zahlen zusammenstellt, kann der Anteil am Staatshaushalt in verschiedenster Höhe ausgewiesen werden. Man muss also die Zahlenbasis und das Interesse desjenigen, der sie präsentiert, berücksichtigen. Herrje, war das so schwer nachzuvollziehen?

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Der Staat bezahlt Lehrkräfte, die bezahlen von Ihrem Gehalt Steuern, daraus folgt, dass ein Teil des Geldes wieder zurückfließt. Außerdem konsumieren die Lehrkräfte von diesem Gehalt, das „kurbelt die Wirtschaft an“, Unternehmensgewinne steigen, wieder fließt ein Teil über Steuermehreinnahmen zurück. Außerdem geht die Arbeitslosigkeit zurück, die Sozialausgaben des Staates und seiner sozialen Sicherungssystem sinken, usw. usf.

Mir ist nicht klar, warum du ironisch antworten musst.

Ne sachliche Antwort wäre mir recht gewesen, keine aufgeblähte Rechnung. Genauso wenig wie eine bewusst kleingerechnete.

Ich hab die Grippe und kann kaum klar denken, lass doch solche Spielchen einfach, wenn hier ganz sachlich ne Frage gestellt wird.

Hallo,

die Aussage ist schlicht falsch. Der BH kommt auf ca. 330 Mrd. Es werden nicht vom Bund 33 Mrd. für die Flüchtlinge ausgegeben.

Aber die Höhe kommt in den Bereich von pessimistischen Schätzungen für die Gesamtausgaben der öfftl. Hand. Diese setzt sich jedoch aus Bund, Ländern und Kommunen zusammen.

Genau weiss es niemand, weil alle Ausgaben über verschiedene Töpfe gespeist werden, die zu sehr verzweigt sind, um genau Angaben von den Akteuren berechnet zu bekommen.

Realistischer dürften Ausgaben in einer Höhe von 20 Mrd+ pro Jahr sein. Vor allem dann, wenn man die Ausgaben für die Flüchtlinge mit einbezieht, die bereits vor der Krise entsprechend alimentiert wurden.

Gruß
vdmaster

Man kann das sicherlich so abkürzen.

Hallo,

für die Gesamtausgaben geistern Zahlen von 33 - 43 Mrd € rum - manche rechnen noch höher, den wie Rotalge schon richtig festgestellt hat, sind viele Zahlen je nach Motivation durchaus interpretationsfähig. Bei einigen Ausgaben werden auch Flüchtlinge nicht gesondert erfasst.

Wenn man aber Gesamtkosten nennt, muß man diese auch in Relation zu den Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte (einschl. Sozialversicherung) setzen. Diese betrugen 2016 (neuere habe ich nicht gefunden) 1326 Mrd €. Da reden wir dann über einen Anteil von 3 - 4 %.

&Tschüß
Wolfgang

Hinzu kommen noch Ausgaben für Flüchtlinge, die von Wohlfahrtsverbänden, Vereinen und privater Hand erbracht werden, Das verteilt den Kuchen noch weiter

Hallo,

ich würde das Pferd vom Kopf aufzäumen und den Bekannten nach seinen belastbaren Zahlen im Detail fragen.

Gruß, Paran