Antennendosen

Ich suche einen Experten im Bereich Antennenkabel:

Folgendes Problem:
Ich habe Kabelanschluss im Haus (ja, ja ich weiß: eine SAT-Anlage wäre besser und billiger, also bitte keine Postings in diese Richtung…)
Bisher habe ich einen Kabelstrang vom Keller bis zum Dachboden mit insgesamt 4 Antennendosen dran. Im Keller habe ich außerdem einen Antennenverstärker.
Ich möchte nun einen zweiten Strang mit zwei Antennendosen installieren.
Dazu möchte ich ein Abzweig im Keller installieren.

Ich habe jetzt gelernt, dass es Antennendosen mit verschiedenen Auskoppeldämpfungen und Durchgangsdämpfungen gibt. Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte man bei mehreren Dosen in einem Strang am „Anfang“ (in der Nähe des Hausanschlusses) Dosen mit hoher Auskoppeldämpfungen und niedriger Durchgangsdämpfung verwenden. Nach „hinten“ sollte dann die Auskoppeldämpfung abnehmen (wodurch folglich die Durchgangsdämpfung zunimmt). Dies leuchtet mir auch ein, da man nur so ein in etwa gleich starkes Signal an allen Antennendosen bekommt.

Meine Fragen:
Welche Art von Antennendose sollte ich in dem neuen Strang installieren? Gibt’s dazu irgendwelche Empfehlungen oder Berechnungen?
Wie kann ich bei meinen alten Dosen erkennen, welche Auskoppeldämpfung/Durchgangsdämpfung die haben. Es steht nur irgendeine Typenbezeichnung drauf.
Worauf beziehen sich eigentlich die Dämpfungsangaben? Auf Leistungs- oder auf Spannungspegel?

Worauf beziehen sich eigentlich die
Dämpfungsangaben? Auf Leistungs- oder auf
Spannungspegel?

Das ist egal. Die Daempfung wird in dB angegeben. Ist die Daempfung negativ, handelt es sich um eine Verstaerkung :smile:

Es gilt

für Leistung: a = 10 log (P1/P2)

für Spannung: a = 20 log (U1/U2)

Du kannst Dir also aussuchen, was du betrachten moechtest. Der Grund fuer den Unterschied in den Formeln liegt alleine darin, dass U quadratisch in die Leistung eingeht und man das beim logarithmieren nach Vorne holt.

Was Dein Dosenproblem betrifft:

Ich wuerde immer die mit dem geringsten Daempfungsgrad bevorzugen (daher kommen auch die teilweise nicht unerheblichen Preisunterschiede)! Je weiter unten, desto wichtiger ist eine kleine Durchgangsdaempfung.

Gruss

Jens

Wie kann ich bei meinen alten Dosen
erkennen, welche
Auskoppeldämpfung/Durchgangsdämpfung die
haben. Es steht nur irgendeine
Typenbezeichnung drauf.

Hi Journey,

du kannst es nur messen, wenn du geeignete HF-Messgeräte besitzt. Gleichstrommäßig (Ohmmeter) wirst du überall Kurzschluss messen.

Erkennen kann man es nur an der Typenbezeichnung. Was steht denn drauf? Dann kann ich in meinen Katalogen mal nachschauen.

Gruß Bernhard

Moinmoin,

ich stimme Deiner Ausführung nicht zu. In der Regel gibt es zwei Typen Antennendosen, und zwar die Durchgangsdose und die Enddose bzw. Stichleitungsdose- oder man verwendet eine Durchgangsdose mit einem Abschlußwiderstand von 75 Ohm. Es kann doch nicht von der Montage eines Antennensystem erwartet werden (und verlangt werden) die Dämpfungen aus den Dosensortiment zu berechnen. Diese wird vielmehr Praxisnah mit Kabel, Abzweiger und Verteiler gebeutelt.
In Deinem Fall solltes Du ein Kabel mit ca. 2dB zum Spitzboden legen, dort ein Abzweiger und den Abzweiger auf den Verteiler. Dann ist das System für BK gut ausgelegt. Alles andere ist Labortheorie und nicht verwertbar.
Gruß
Friedrich

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ich stimme Deiner Ausführung nicht zu. In
der Regel gibt es zwei Typen
Antennendosen, und zwar die
Durchgangsdose und die Enddose bzw.
Stichleitungsdose- oder man verwendet
eine Durchgangsdose mit einem
Abschlußwiderstand von 75 Ohm.

Ist mir bekannt. Aber es gibt halt auch Durchgangsdosen mit verschiedenen Durchgangsdämpfungen und Auskopplungsdämpfungen (von einem Hersteller!); siehe z.B. Conrad Katalog (hab nur Ausgabe 99).
Nochmal zur Erklärung:
Je kleiner die Auskoppendämpfung, desdo größer ist Durchgangsdämpfung bei diesen Dosen. Das ist logisch, denn je mehr Leistung ich auskoppel desdo weniger kann man weiterleiten.

Es kann
doch nicht von der Montage eines
Antennensystem erwartet werden (und
verlangt werden) die Dämpfungen aus den
Dosensortiment zu berechnen. Diese wird
vielmehr Praxisnah mit Kabel, Abzweiger
und Verteiler gebeutelt.
In Deinem Fall solltes Du ein Kabel mit
ca. 2dB zum Spitzboden legen, dort ein
Abzweiger und den Abzweiger auf den
Verteiler. Dann ist das System für BK gut
ausgelegt. Alles andere ist Labortheorie
und nicht verwertbar.

Das mit der Labortheorie stimmt wohl, besonders in meiner relativ kleinen Installation. Aber wenn solche unterschiedlichen Dosen hergestellt werden, müssen sie doch auch irgendwo Anwendung finden, oder?

Ciao
Journey

Moinmin,

nein, sie finden auf dem Bau keine Anwendung. Es wird für die Projektierung lediglich die Standartdose der namhaften Hersteller verwendet. Für den Fachhandel gibt es kein Conrad. Da ich nun einige groß Pojekte gemacht habe, wird es in der Praxis so gemacht wie beschrieben.

Für zu Hause ist es heute etwas anders, da wenn kein Kabel erwünscht ist die sternförmige Verkabelung, wegen der SAT den vorzug gegeben wird. Dann ist es auch mit der Dämpfung nichtmehr so schlimm.

Ich entsinne mich allerdingst, daß man anfang der 70er Jahre wenn die Anlage nicht projektiert wurde, Tabellen auf der Baustelle hatte (Checkkartengröße). Dort waren alle Teile mit Dämpfungswerten aufgeführt und mann konnte die Dämpfung bis zur Enddose zusammenzählen. Damals gab es noch kein Sonderkanal und die Programmewurden alle auf VHF umgesetzt. Das ergab naturgemäß auch einen höheren Anschlußpegel an der Dose. Dosen gab es damal lediglich 1 Typ (einige Hersteller auch 2 Dosen), der am Ende mit einem Widerstand abgeschlossen wurde. Wenn Du Probleme hast, Leitungsverstärker setzen.
Dosendämpfunge als Anlagenauslegung ist Bastelarbeit, kostet viel Zeit, und führt zu nichts.

Gruß
Friedrich

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