Antibiotika bei Insektenstichen?

Hi,

Person, weiblich, 70 Jahre alt, wurde von einem unbekannten Insekt gestochen. Rund um die Einstichstelle bildete sich in 2 Tagen ein geröteteter Kreis etwa von der Fläche einer Hand. Ausser jucken verursachte die Stelle keinerlei Beschwerden. Ein aufgesuchter Internist, bei dem man wegen einer anderen Sache eh war, verschrieb ein Antibiotikum.

Ein Antibiotikum bei einem sonst unauffälligem Insektenstich? Ist das nicht die berühmte Kanone auf Spatzen? Kommen die nicht erst zum Einsatz wenn es Anzeichen für Komplikationen gibt?

Was sagt ihr?

Gruss
K

Hallo

Hast du das Tier gesehen? Sicher, das es keine Zecke war?

Antibiotika das Mittel der Wahl bei Verdacht auf Borelliose. Die ist im Blut eh nicht zuverlässig nachweisbar, aber diese sog. Wanderröte spricht stark dafür. Borelliose kann jahrelang unauffällig sein und kann dann richtig übel werden - aber dann ist eine Behandlung kaum mehr möglich.

Es soll auch schon Übertragungen durch Bremsen gegeben haben.

Klingt nach der richtigen Behandlung.

Viele Grüsse, Sama

Ihr Mann hatte gerade die Woche vorher eine Zecke, die diese Person entfernt hat. Da ist man also Profi. Man tippt eher auf eine Bremse.

Hi

Mittlerweile wird Borreliose durchaus auch von anderen Insekten (Bremsen, Stechmücken, Kriebelmücken, gemeine Wadenstecher etc) übertragen.

Wer die möglichen Auswirkungen einer Borreliose schon mal gesehen hat, nimmt die Antibiose gern in Kauf - vor allem wenn die Reaktion (hier Wanderröte) so eindeutig ist.

Ich hatte mir die B. vor ca 4 Jahren auch bei einem Stechmückenstich geholt … :frowning:

Gruß h.

Gut, jetzt macht es Sinn. Also ist das Antibiotikum zumindest nicht sorglos verschrieben worden. Da weder Person noch Arzt wussten welches Insekt es war ist man gleich im ersten Schritt auf Nummer sicher gegangen.

Nach etwa sechs Wochen, in „Phase 2“ sind Borrelien nachweisbar. Solange sich diese, während der „Phase 1“, in dem beschriebenen Kreis befinden, sind sie noch nicht im Blut vorhanden. Man nimmt ein spezielles Antibiotikum, welches auch gegen Syphilis und Tripper (???) eingesetzt wird. Nach sechs Wochen wird dann auf Antikörper getestet.

Es muss unbedingt vermieden werden, das „Phase 3“ eintritt. Da setzen sich die Borrelien im Bindegewebe fest und dort sind sie für kein Antibiotika der Welt zu erreichen. Das wird man dann nie mehr los!

Glückauf!

PS: Ich hatte das auch mal!

Wenn du das „auch mal hattest“ kann man das also überleben. Wie äussert sich das?

Ich hatte das beschriebene Antibiotika in „Phase 1“ von meinem Hausarzt verschrieben bekommen (zwei komplette Kuren) und nach sechs Wochen waren keine Antikörper nachweisbar. Die Dinger sind nie bis in mein Bindegewebe vorgedrungen, da sie vorher getötet wurden. Außer dem roten Kreis auf meinem Schienbein war nichts zu sehen oder zu spüren; kein Juckreiz, kein Brennen, eigentlich gar nix. Nur jeden Morgen „kotzeschlecht“ vom Antibiotika…

Soweit ich weiß, ist Borreliose nicht zwangsläufig tödlich. Es gestaltet das Leben aber äußerst unangenehm. Müdigkeit, Entzündungen im ganzen Körper usw. und das immer wieder sporadisch in „Phase 3“.

Glückauf!

Grammatikfehler

Antibiotika ist der Plural von Antibiotikum
Also entweder das Antibiotikum oder die Antibiotika

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:fearful: Ent … Entschuldi … gung!

Ja, stell dich bitte sofort in eine Ecke und schäme dich dort ausführlich!

Du könntest dir auch (zusätzlich!) Eselsohren basteln und die aufsetzen. Das wäre noch besser.

Glückauf!

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…die knapp drei Wochen morgendlicher Würgreiz waren unangenehmer, als das „angefixt sein“ mit „Borreliens“!

Glückauf!

Wenn es eine Zecke gewesen wäre, steckte sie noch in der Haut. Oder hat sie jemand heraus gezogen ? Eine Zecke gibt nur auf, wenn sie sich voll gesaugt hat. Aber das dauert Tage und man hätte sie dann auch bemerkt.
Mit Antibiotica bist Du auf der sicheren Seite. Wenn es keine Zecke war, eher ein überdimensioniertes Geschütz. Aber wenn man sich mal für ein Antibioticum entschieden hat, muss man das durchziehen und keinesfalls zu früh absetzen. Sonst besteht die Gefahr, dass Bakterien überleben, die resistent sind und dann erst recht Probleme bereiten.
Bin kein Mediziner !
Udo Becker