Antisemitismusbericht

Hallo,

hat jemand einen Link zum Antisemitismusbericht des Bundestages? Ich würde nämlich gerne mal im Detail nachlesen, was die Expertenkommission da so als Antisemitismus eingestuft hat - ich habe den leichten Verdacht, dass, wie häufiger schon geschehen, auch eine anti-israelische Haltung fälschlicherweise als antisemitisch eingestuft wird.

Leider finde ich im NEtz immer nur alle möglichen Meldungen, aber nicht den Bericht selbst.

Gruß

Anwar

Bitteschön, such dir einen Link aus

http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Theme…

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/077/1707700.pdf

=^…^=

Hallo,

Bitteschön, such dir einen Link aus

Vielen Dank.

Tja, so kann man sich seine Zahlen natürlich auch hinrechnen. Im Bericht kommt der Begriff „Israel“ satte 548 mal vor („Juden“, um die es jawohl hauptsächlich gehen sollte, kaum merkbar häufiger (820 mal)).

Dabei treibt der Bericht so einige Stilblüten, z.B. ist Israel ein „jüdischer Staat“ - das wird die knapp 30% Nicht-Juden ja freuen, das ihnen hier en passant die Legitimation entzogen wird.

Gruß

Anwar

Auweia!
Das ist ja mal wieder ein Paradebeispiel dafür, wie man sich lustvoll ins eigene Knie schießen kann!

Du hättest bei einem 200-Seiten-Bericht vielleicht ein wenig länger als 33 Minuten mit einer Antwort warten sollen, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass du gar kein Interesse an einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Bericht und deiner „These“ hast, sondern nur bashen willst.

Tja, so kann man sich seine Zahlen natürlich auch hinrechnen.

Und dann das - so kann ein Basher sich Zahlen hinrechnen.

Im Bericht kommt der Begriff „Israel“ satte 548 mal vor
(„Juden“, um die es jawohl hauptsächlich gehen sollte, kaum
merkbar häufiger (820 mal)).

Was auch immer dieses Zahlenspiel soll (Beispiel siehe unten), geht es noch nicht einmal auf. Suchwort „Israel“ beinhaltet „Israel“, „israelisch“, „Israelkritik“, „antiisraelisch“, etc. = 536 Mal.
„Jude“ beinhaltet „Juden“, „Judenkritik“, „Judesein“, „Judentum“ = 881 Treffer
Nimmt man aber noch jüdisch hinzu, weitere 527 Treffer.
Ergänzt um „Juda“ („Juda verrecke“ bspw.) weitere 28 Treffer.
Es stehen also gut 500 Treffer knapp 2000 gegenüber.

Dass man mit so einer Aufzählung aber nicht weiter kommt, sondern in den Inhalt gehen muss, sieht man daran, dass in diesem Kontext auch zahlreiche Codes verwendet werden. Zitat:
„Häufig erscheinen solche Stereotype, die nicht immer eine judenfeindliche Absicht intendieren, aber durchaus als antisemitisch konnotiert gelesen werden können, nur unterschwellig, nehmen subtile Formen des jahrhundertealten Ressentiments an oder werden über Codes transportiert, die im Allgemeinen ohne weitere Erklärung verstanden werden. So steht der Begriff „Ostküste“ im rechtsextremen Diskurs für eine konstruierte Verbindung zwischen der Finanzwelt und den in New York lebenden Juden, „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ findet immer wieder Verwendung, um „den Juden“ beziehungsweise „den Israelis“ religiös bedingte Vergeltungssucht zu unterstellen.“

Dabei treibt der Bericht so einige Stilblüten, z.B. ist Israel
ein „jüdischer Staat“ - das wird die knapp 30% Nicht-Juden ja
freuen, das ihnen hier en passant die Legitimation entzogen
wird.

Die Stilblüte treibst nur du! „Israelischer Staat“ kommt genau ein Mal vor. Auch hier wieder ein Eigentor, wenn man sich den Wortlaut anguckt:
(Im langen Zitat, zu finden im 2. Kapitel, weil dieses lange Zitat schon sehr gut erkennen lässt, wie bei der Betrachtung differenziert wurde. Man hätte sich vor dem Bashen wenigstens mal dieses Kapitel der Begriffsbestimmung durchlesen sollen!)

„Im Folgenden wird eine erweiterte Definition verwendet, die sowohl die Komplexität des Phänomens erfassen als auch eine inhaltliche Trennschärfe gegenüber anderen Vorurteilen aufweisen soll. Drei Kriterien hält der Expertenkreis für maßgeblich.
Erstens, Antisemitismus meint Feindschaft gegen Juden als Juden, das heißt der entscheidende Grund für die artikulierte Ablehnung hängt mit der angeblichen oder tatsächlichen jüdischen Herkunft eines Individuums oder einer Gruppe zusammen, kann sich aber auch Israel beziehen, das als jüdischer Staat verstanden wird (sic!). Zweitens, Antisemitismus kann sich unterschiedlich artikulieren: latente Einstellungen, verbalisierte Diffamierungen, politische Forderungen, diskriminierende Praktiken, personelle Verfolgung, existenzielle Vernichtung. Drittens, Antisemitismus kann in verschiedenen Begründungsformen auftreten: religiös, sozial, politisch, nationalistisch, rassistisch, sekundär und anzizionistisch.“

Wie war das jetzt noch gleich mit dem jüdischen Staat?

Dummerweise bist du es selbst, der das Einfallstor bietet, die Vermutung aufkommen zu lassen, wo er aller Wahrscheinlichkeit eher einzuordnen ist - bei den 80 oder den 20 %.

Last not least noch ein paar Zitate zu deiner Eingangsbehauptung, Antisemitismus wäre ja „nur“ Israelkritik (eine beliebte Schutzbehauptung nach dem Motto: Man wird’s ja wohl mal sagen dürfen). Auch hierbei geht man sehr differenziert vor:

„In den Debatten um Äußerungen der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Jürgen W. Möllemann (FDP) und Martin Hohmann (CDU), deren antisemitisch konnotierte Aussagen in den Jahren 2002 und 2003 Skandale auslösten, wurde immer wieder die Frage gestellt, ob es sich bei den beiden Abgeordneten um Antisemiten handele. Dagegen zählt allein, dass beide aus wahltaktischen Gründen antijüdische Stereotypie bedient haben.“

„Komplizierter allerdings wird die Sachlage bei israelkritischen Aussagen. Trotz fast schon ritualisierter Behauptungen, eine Kritik an Israel, der kritischen Regierung oder dem israelischen Militär sei in Deutschland ein Tabu, wird diese für legitim gehalten: Zu prüfen ist, ob die Israelkritik ohne jeglichen antisemitischen Hintergrund auskommt oder ob sie nur als Plattform für im Kern doch antisemitische Vorurteile dient.“

Hallo,

Bitteschön, such dir einen Link aus

Vielen Dank.

Tja, so kann man sich seine Zahlen natürlich auch hinrechnen.
Im Bericht kommt der Begriff „Israel“ satte 548 mal vor
(„Juden“, um die es jawohl hauptsächlich gehen sollte, kaum
merkbar häufiger (820 mal)).

Dabei treibt der Bericht so einige Stilblüten, z.B. ist Israel
ein „jüdischer Staat“ - das wird die knapp 30% Nicht-Juden ja
freuen, das ihnen hier en passant die Legitimation entzogen
wird.

Ich frage mich wirklich, was so ein Bericht soll.

Das Gleiche können wir auch mit Moslems machen. Das würde nicht anders aussehen, eher sogar noch schlimmer. Wir könnten auch eine USA-Umfrage in Deutschland machen oder eine Deutschlandumfrage in Spanien oder Griechenland. 20% halte ich für absolut normal bei den derzeitigen Problemen in der Welt für nicht überraschend.

Wer wissen will, wie unbeliebt er ist, braucht sich am Ende nicht wundern, wenn 20% sagen: och nö, ich mag dich nicht so.

Schade um die Zeit und das Geld.

Suchte nur den Bericht…
…an einer Diskussion habe ich kein Interesse.

Entlarven
Wollte nur deine Intention entlarven. Auf eine Diskussion kann ich auch gerne verzichten.

Schön, dass wir uns einig sind.

Ich würde sogar auf 50% tippen…

exakt erfasst!

Bei den moslemischen Migranten dürften es mehr sein, die judenfeindlich sind. Auch Kommunisten (Linkspartei) finden sich da.

Definitionsfrage.
Du kannst auch hergehen und jede Äußerung jeder Person, die sich für einen Goj hält über jedwelche Person, die sie oder die sich selber für einen Juden hält als antisemitisch bezeichnen.
Da kommen wir an die 100%.

PW: Ich finde das Gesicht von Alan Greenspan häßlich. Sein Nachname ist ist wahrscheinlich jüdisch. Er hat mit der Hochfinanz zu tun, wahrscheinlich an der Ostküste. Gut, da sind wir dann bei 100,1%.

Definitionsfrage.
Du kannst auch hergehen und jede Äußerung jeder Person, die
sich für einen Goj hält über jedwelche Person, die sie oder
die sich selber für einen Juden hält als antisemitisch
bezeichnen.

Du kannst auch hergehen und einfach mal fantasieren, was in dem Bericht als antisemitisch definiert wurde, um das Problem aus welcher Motivation auch immer heraus kleinzureden - oder du kannst schlicht mal an der Quelle nämlich im Bericht selbst nachlesen, wie dort antisemitisch definiert wurde.

Da kommen wir an die 100%.

Bei dir vielleicht schon?

Oder nenne mir eine andere plausible Motivation dafür, dass du so konsequent Antisemitismus leugnest, ohne mal näher nachzuschauen?!

Oder nenne mir eine andere plausible Motivation dafür, dass du
so konsequent Antisemitismus leugnest, ohne mal näher
nachzuschauen?!

Sorry, näher beschäftigen werde ich mich nicht mit diesem Machwerk, da hab ich wichtigeres oder amüsanteres zu tun.
Seit einem Menschenalter werden ja immer wieder Studien präsentiert, wo es heißt zehn, zwanzig Prozent haben ein geschlossen rechtsradikales Weltbild oder dergleichen, und das leugne ich doch überhaupt nicht. Im Gegenteil, je nach Alterskohorte sind es wohl erheblich mehr. Und das nicht weil sie bösekrank sind, sondern weil sie ihre Gründe haben.
Ich denke, in allen Ländern mit stark ausgeprägter Staatsideologie, also z.B. Nordkorea, Deutschland (NS, DDR, BRD, alle drei), Iran, UDSSR, usw. gibt es einen signifikanten Prozentsatz von Mitläufern, die sich zwar hüten, gegen Gesetze zu verstoßen, aber hinter vorgehaltener Hand die Staatsideologie verneinen. Dieser Prozentsatz steigt mit der Lebenserfahrung.

Seit einem Menschenalter werden ja immer wieder Studien
präsentiert, wo es heißt zehn, zwanzig Prozent haben ein
geschlossen rechtsradikales Weltbild oder dergleichen, und das
leugne ich doch überhaupt nicht. Im Gegenteil, je nach
Alterskohorte sind es wohl erheblich mehr. Und das nicht weil
sie bösekrank sind, sondern weil sie ihre Gründe haben.

Welche Gründe wären das deiner Ansicht nach?

=^…^=

Geschichtswissen, Kritikfähigkeit, Erlebnisse?

Sorry, näher beschäftigen werde ich mich nicht mit diesem
Machwerk,

Aber um sich ohne jede Kenntnis ein negatives Bild von diesem Bericht zu machen, reicht es. Klasse, tolles Niveau. Und so substanziell.

Dieser Prozentsatz steigt mit der
Lebenserfahrung.

Steigende Erfahrung lässt einen zu radikalen Gedankengut neigen? Wohl kaum. Mangelnder Intellekt, Borniertheit und wachsende Begeisterung, die Schuld für eigenes Versagen oder Unzufriedenheit bei Anderen zu suchen, anstatt selbstverantwortlich zu handeln, schon.

Geschichtswissen, Kritikfähigkeit, Erlebnisse?

Könntest du bitte mit etwas mehr als drei Wörtern erläutern, inwiefern Geschichtswissen, Kritikfähigkeit und Erlebnisse zu einem rechtsradikalen Weltbild führen?

=^…^=

Wieweit solche Defizite die Neigung zu radikalem Gedankengut fördern, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls läßt einen Lebenserfahrung, Wissen usw. dazu neigen, radikales Gedankengut in der medial präsenten Staatsideologie zu erkennen.

Geschichtswissen, Kritikfähigkeit, Erlebnisse?

File it under senile Demenz.
Ich werde den Teufel tun und hier argumentativ weitergehen.

Ist doch alles viel Lärm um nichts neues.

Leider finde ich im NEtz immer nur alle möglichen Meldungen,
aber nicht den Bericht selbst.

Die Meldungen sind größtenteils Schwachsinn. Wenn eine Meldung damit anfängt „Noch immer gibt es Antisemitismus …“, dann möchte ich wissen, wie der Schreiber auf die Idee kommt, nach über 5000 Jahren weltweitem Antisemitismus soll der ausgerechnet jetzt und ausgerechnet in Deutschland verschwinden.

Und in diesem Stil gehts auch weiter. Alljährlich kommt ein „Alarmierender Weckruf“, …

Gibt es eine einzige Zahl, die neu oder unerwartet ist?

Nick