Antizyklische Fiskalpolitik ist ein Muss für jedes Land, nur sind die Politiker dazu einfach zu dumm, zu unfähig, auf vier Jahre hinaus zu kurzsichtig. Alle vier Jahre Wahlen, danach konstante Rangeleien statt guter Arbeit, Größenwahn der Regierung, ein Jahr vor den Wiederwahlen bereits wieder Wahlkampf. Müßte ich so arbeiten, ich hätte vermutlich schon längst einen Nervenzusammenbruch.
In guten wirtschaftlichen Zeiten sollten die Ausgaben des Staates nicht steigen, sondern zurückgefahren werden, da sonst die Inflationsgefahr nur beschleunigt würde, was sich in höhere Schuldzinsen auswirkt. Das Steuereinkommen steigt in guten Zeiten von selbst und sollte in guten wirtschaftl. Zeiten nicht noch mit Steuersatzsteigerungen erhöht werden. Es sollte strikte gespart werden, um in schlechteren Zeiten, so wie heute, Reserven für eine Erhöhung der Staatsausgaben bereit zu halten. Das entlastet den Arbeitsmarkt und Aufwendungen von Sozialleistungen.
Genau gegenteilig ist vorzugehen in Zeiten wie heute. Doch Europa, insbesondere Deutschland, will sich zu Tode sparen, statt jetzt den Geldhahn aufzudrehen, Steuerentlastungen und zurückgestellte Infrastrukturvorhaben an die Hand nehmen. So sind bspw. die dt. Autobahnen in einem sehr desolaten Zustand. Die Zinsen für das Geld sind heute so tief wie nie zuvor, wozu also sparen? Im Boomjahren ist das Geld jeweils knapp und die Zinsen hoch. Ob es an den getürkten Doktorarbeiten oder einfach an der Dummheit der Regierenden liegt, überlasse ich anderen zu beurteilen. Auf alle Fälle macht die dt. Regierung mit höchster Präzision genau das Falsche, und das eigentlich schon immer in dieser Frage, denn in Boomzeiten kommt die Gier des Staates und in Deflationären Zeiten ihre Knauserigkeit zum Vorschein, statt umgekehrt. Bei Finanzen hat das Bauchgefühl aber nichts zu suchen, da zählen nur die Zahlen und Fakten.
Es gab meines Wissens noch nie eine Regierung in Europa oder den USA, die sich an diese wirtschaftlichen Gesetze gehalten hätte.
Eine *nicht zyklische* Ausnahme ist die Schweiz. Sie hat vor 10 Jahren eine gesetzliche Schuldenbremse auf Bundesebene eingeführt. Dennoch sind ihre Staatsschulden heute mehr als doppelt so hoch als damals; wären aber etwa um das fünffache höher, ohne diese Schuldenbremse. - Allen Regierungen ist aufgrund der Macht die sie inne hat und welche sie korrumpiert, nicht zu vertrauen - und das weltweit nicht. - Nur wird leider in Schulen etwas andres gelehrt als die Wirklichkeit…
Kurz: In der Politik wird nie der Wählerauftrag umgesetzt, sondern die Elite der Regierenden macht, was sie will. - Von Demokratie in Deutschland kann deshalb keine Rede sein.
Mehr dazu hier http://www.sackstark.info/?p=27170
Liebe Grüsse
Carolus Magnus