Hi coffin-breathe!
Erst mal Dank dafür, dass du auf den letzten und wilden Teil meiner Ausführungen nicht eingehst.
Angeblich sind unsere Volksvertreter die Vertretung des
Volkes? Und warum wachsen dann an den Rändern unserer Straßen
Linden, Eichen, Platanen, Birken und anderes Unkraut, und
nicht Apfel- Birn- oder Aprikosenbäume? Weil’s dafür irgendein
Gesetz gibt, und wer’s nicht glaubt, der möge es probieren.
Weil, mein(e) Liebe®, herbstlicherweise abfallendes Laub
weitaus weniger „verkehrsgefährdend“ und „entsorgbar“ ist als
unkontrolliert vor sich hinverrottendes „Fallobst“; weil zudem
nicht davon ausgegangen werden kann, daß „Nichtkulturobst“,
sprich „wild wachsendes Obst“ von irgendwelchen Teilen der
Bevölkerung (einmal abgesehen davon, daß das „wilde Pflücken“
desselben ohne „Absicherung“ entlang von Verkehrswegen ebenso
eine Gefahr für die „Pflücker“ als auch für die „Benutzer“ der
Verkehrswege darstellt) auch tatsächlich „genutzt“ würde,
dieses obendrein (entlang von Verkehrswegen)
gesundheitsschädlich kontaminiert, ergo dessen Verwertung
kontraproduktiv wäre und außerdem durch eine „amtliche Ernte“
hohe Kosten für die jeweilige öffentliche Hand entstünden, im
Gegensatz dazu aber „Nichtertragsbäume“, abgesehen von der
(auch bei „Ertragsbäumen“ anfallenden) notwendigen
„Baumpflege“ keinerlei weitere Kosten erfordern.
All das ist relativ. Oder relativ ungefähhrlich. Die Zeiten, in denen verbleites Benzin oder Zweitaktabgase die Umwelt verseuchten, sind lang vorbei. Und wenn ein Baum, wie üblich, einen Meter vom Straßenrand gepflanzt wird, sind drei Viertel des Baums jenseits der Straße. In Spanien geht das ja auch, Orangen als Straßenbäume. Nur leider und keineswegs unabsichtlich Sorten, die ungenießbar bitter sind.
Da wirtschaftliche Interessen, die der Obstbauern, anzunehmen, ist wohl nicht ganz unrealistisch. Und über die Glätte weiß ich alles nötige, bin immer wieder hauptsächlich auf Zweirädern aller Art unterwegs. Und da hilft Wegräumen, für das wir ja alle bezahlen, mit wechselndem Erfolg.
Und ehe die Frage auftaucht, wieso dann nicht gleich
„pflegeleichtere“ Nadelhölzer gepflanzt werden : diese sind
keineswegs „pflegeleichter“ (auch Nadeln wollen von den
Straßen entfernt sein, überhängende Äste zurückgeschnitten
werden, etc.) und weisen zudem eine schlechtere
„Sauerstoffabgabebilanz“ auf.
Da eröffnest du ein neues Thema, und meiner Meinung nach sind die meisten Betroffenen froh, im Winter wegen der kahlen Aste Sonnenlicht zu empfangen.
Außerdem sind Bäume, auch wenn sie nicht in die Kategorie
„Kultur-“ oder „Nutzpflanzen“ fallen noch lange kein
„Unkraut“. Aber wenn Dir so sehr an der „Nutzung“ von
öffentlichen „Alleebäumen“ gelegen ist, sei Dir mitgeteilt,
daß auch Bucheckern oder Eicheln, Lindenblüten oder
Wacholderbeeren durchaus „eßbar“ sind, und Dich kaum jemand an
deren „Aberntung“ entlang der Straßen hindern wird, solange Du
weder Dich selbst noch den öffentlichen Verkehr gefährdest
oder behinderst.
Ist ja alles richtig, aber da ich kaum je erkältet bin (Lindenblüten helfen angeblich), und auch kein Hausschwein habe, ist der Nutzen minimal, also Null. Schweine mögen Bucheckern und Eicheln, ich nicht. Und „Unkraut“ benutzte ich, wie von dir wohl erkannt, mit einer Spur Ironie. Und wenn du je das Vergnügen hattest, in einer mit Linden bepflanzenten Straße parken zu dürfen, wüsstest du, dass die erste Handlung nach einem Regen nicht ein Ablecken des Zuckers ist, sondern eine direkte Fahrt zur nächsten Waschstraße.
Gruß, Zoelomat
P.S. Zurück zum eigentlichen Thema: Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind ein guter und kaum zu überbietender Maßstab. Vorausgesetzt, ALLE Kosten gehen ein. Für jedes Kilo CO2 also Rückstellungen zu Entschädigungen von Flutopfern. Und das kann, solange die Justiz von Gesetzen abhängt, nur der Gesetzgeber leisten. Da die Interessen der Menschheit über alles zu setzten, wäre Aufgabe der Politik.