Apfel Deutschland >=< Apfel Neuseeland

Hallo Wissende!
Ein Bekannter hat folgendes behauptet.
Ein Apfel aus Neuseeland verbraucht weniger Energie als einer aus Deutschland.
Die Begründung klingt (in meinen Ohren) vernünftig.
Der Transport frischer Äpfel aus Neuseeland verbraucht weniger Energie als das Lagern einheimischer Äpfel bei uns über Monate.
Wobei Lagerung hier mit Kühlhaus und besonderer Umgebungsluft gemeint ist.
Stimmt das? Weiß jemand genaueres?

Vielen Dank sagt die 
Feinkostmusik

Hallo,

hier zwei Aussagen:

http://www.zeit.de/2012/26/Stimmts-Apfel-Import

http://green.wiwo.de/frage-der-woche-sind-apfel-aus-…

Gruß Pinkus

Na, ob das so stimmt? Ich bin da skeptisch. Natürlich freue ich mich (da ich in NZ wohne) falls das stimmen sollte und wenn ich mal in D bin, werde ich mir dann auch mal einen NZ Apfel kaufen, welches ich bislang vermieden habe. Bin also gespannt, was andere dazu sagen.

Hallo,

http://www.zeit.de/2012/26/Stimmts-Apfel-Import

http://green.wiwo.de/frage-der-woche-sind-apfel-aus-…

Schön und gut, dass der Apfel aus Neuseeland umweltfreundlich mit dem Schiff hierher kommt.
Aber ist denn auch der Transport von Hamburg nach München mit eingerechnet? Der gleiche Transport, den auch ein „innerdeutscher Apfel“ mitmacht?

Und schade auch, dass die ganze Angelegenheit auf den CO2-Verbrauch reduziert wird. Wie sieht es beim Vergleich mit dem aus, was so landläufig als „Pflanzenschutz“ bezeichnet wird?
Und wie nachhaltig wirtschaften der deutsche und der neuseeländische Obstbauer?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

in diesem Zusammenhang habe ich kürzlich einen Bericht gesehen. Die Äpfel aus NZ
werden durch ein (geheimes) Verfahren haltbar gemacht, so dass sie bis zu einem Jahr gelagert werden können.
Das Verfahren selbst durfte weder gezeigt noch beschrieben werden. Es ist wohl nicht ganz „koscher“.
Auf jeden Fall ist es unnatürlich, einen Fäulnisprozeß so lange aufschieben zu können.

Solchen Bilanzen wie in der gestellten Frage gegenüber bin ich immer sehr skeptisch.
Keiner kennt doch die Prozesse von Anfang bis Ende, oder will sie überhaupt berücksichtigen.

Mahlzeit,

werden durch ein (geheimes) Verfahren haltbar gemacht, so dass
sie bis zu einem Jahr gelagert werden können.

das ist doch ein alter Hut!

http://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Eiserapfel

Andere Lageräpfel lassen sich bei niedriger Temperatur (aber über 0 °C) und ausreichender Luftfeuchte auch lange lagern, z.B. der Ontario.

Gandalf

Der Energieverbrauch ist im Verhältnis zu den riesigen Mengen die in einer Schiffsladung transportiert werden gering. Die Schiffe fahren auch mit anderer Ladung wieder zurück. Die Neuseeländer haben im wesentlichen ihre (nicht subventionierte !) Landwirtschaft und den Tourismus um ihren Lebensstandard zu gewährleisten. Wir sollten ihnen das kleine Geschäft gönnen.
Udo Becker

Hallo,

Andere Lageräpfel lassen sich bei niedriger Temperatur (aber
über 0 °C) und ausreichender Luftfeuchte auch lange lagern,
z.B. der Ontario.

Nicht zu schlau sein wollen:wink:
Das ist ein neues Kurzzeitverfahren und hat mit späterer langer Lagerung bei ausreichender Luftfeuchte (aber über 0°) nichts zu tun.

Gruß:
Manni

Mahlzeit,

Nicht zu schlau sein wollen:wink:

ist schon klar, daß das Kiwi-Verfahren anders abläuft.
Wollte aber nur anmerken, daß langes Lagern aber schon lange bekannt ist.
Ich habe vier Apfelbäume und wenn der Ontario mal richtig trägt, kann ich praktisch das ganze Jahr über eigene Äpfel futtern.

Gandalf

Servus,

dann scheint es ja doch nicht so furchtbar streng geheim zu sein?

Wie auch immer - Lagerung von Obst hängt grundsätzlich ab von Sorte, Erntezeitpunkt, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Zusammensetzung der Atmosphäre im Lager. Ein Jahr Lagerung ist bei Äpfeln kein Hexenwerk.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Jörg,

ich kaufe fast nur Bioäpfel bevorzugt aus dem Alten Land, schmecken mir einfach nur gut. Die Äpfel aus aus NZ haben eine vergleichbare bzw. bessere co2-Bilanz je länger ein Apfel aus D eingelagert wird. Entscheidend ist der Transport vom Geschäft zum Verbraucher. Nach meiner Beobachtung fährt die Mehrheit mit dem Auto zum Einkaufen, dadurch sieht es mit der co2-Belastung für alle Lebensmittel sehr schlecht aus. „Umweltfreundlich“ ist der Transport mit dem Schiff natürlich nicht, umgerechnet auf den Kilo Apfel ist die co2-Belastung allerdings äußerst gering, ebenso der Transport mit dem LKW in D. Den Rest hat der Verbraucher (wir) in der Hand.

Gruß Pinkus

Naja, ich gönne den Obstbauern im Alten Land oder am Bodensee das Geld eher.

Gestern habe ich noch im NDR einen Beitrag über importierte Überseeäpfel gesehen. Die Energiebilanz wurde so, wie hier gepostet, auch bestätigt.
Die Blindverkostung zweier gleicher Apfelsorten sprach dann aber für sich: Der neuseeländischen Apfel hatte zum deutschen Apfel eindeutig verloren: kein Aroma, muffig…

Im kontrollierten klima (2 Grad, kaum Sauerstoff) hält ein Apfel 6 Monate.

Da Du hier schon „CO2-Bilanzen“ ansprichst, möchte ich darauf hinweisen, daß Äpfel für gewöhnlich nicht auf Schiffen wachsen, ergo bis zu diesem, bzw. von diesem zu ihrem letztendlichen „Distributionszentrum“ ebenfalls „Wege“ zurücklegen müssen wie der „freundliche Apfel aus der Nachbarschaft“ (dessen „Weg“ bis zum angeführten „Distributionszentrum“ natürlich auch zumeist über diverse „systembedingte Umwege“ zu führen pflegt); nur eben „anderswo“…

Gruß
nicolai

Zusatzbemerkung
Hallo,
so einfach gehts auch wieder nicht! Wer fährt schon wegen 1Kilo Apfel in den Supermarkt??? also hab ich für das Kilo Äpfel nicht 300 mg CO² sondern 1/10 oder weniger, wenn ich Wochen und Monatseinkäufe halbwegs vernünftig plane

Gruß

M@x

…stimme ich Dir zu 100 % zu. Wie sieht Deine Alternative für die Mitbürger ohne eigenen Apfelbaum aus ?

Gruß Pinkus

Hallo M@x,

viele planen ihren Einkauf glücklicherweise auch so, mindestens um den Zeitaufwand zu minimieren. Ich habe in meiner Nachbarschaft einen Mitbewohner der jeden morgen mit seinem Wohnmobil Brötchen und die (Bild?)Zeitung holt.

Gruß Pinkus

Vielen Dank für die vielen Antworten (owt)
Vielen Dank für die vielen Antworten (owt)

Die Kombination von Bioäpfeln, kleinen Höfen und langer Lagerung ist die wohl mit Abstand energetisch fatalste.

Vor allem Bioanbau ist energetisch dramatisch viel aufwendiger.

Moin,

eine klassische Attacke Deinerseits, die Du sicher mit seriösen Quellen belegen kannst.

Gandalf

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…stimme ich Dir zu 100 % zu. Wie sieht Deine Alternative für
die Mitbürger ohne eigenen Apfelbaum aus ?

…relativ simpel : verzichte auf Erdbeeren im Winter, Orangen im Sommer, Melonen aus Costa Rica und Rosen aus Tansania…
…und mach Dir keine Gedanken über den „ökologischen Fußabdruck“ von Äpfeln, solange Du Bananen, Ananas und Kokosnüsse mampfst, Dein Ein-Personen-Haushalt mehr Müll produziert und mehr Ressourcen verbraucht als eine zentralafrikanische Kleinstadt, bei Dir zuhause mindestens fünf Elektrogeräte die meiste Zeit im „standby-Modus“ vor sich hinbrummen und Du kein Problem damit hast, Dein Mobiltelephon, i-phon, smartphone, Deinen tablet, e-reader, laptop, Heimcomputer und sonstigen technischen (und zumeist ziemlich unnötigen) Scheiß wegzuwerfen und durch eine „neues, modisches und cooleres“ Teil zu ersetzen, obwohl Coltan nicht nur eine „sehr und demnächst endliche“ Ressource sondern auch den Grund für einen seit Jahrzehnten andauernden Krieg mit hunderttausenden Toten in Zentralafrika darstellt.
Und dies ist jetzt nicht „persönlich“ gemeint, sondern betrifft mich ebenso wie vermutlich jeden von uns (mitteleuropäischen Wohlstandsbürgern).

Gruß
nicolai

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