Hallo. Ich bin seit 1 1/2 in einer Apotheke als PKA tätig. Unser „Team“ besteht aus dem Besitzer und drei Angestellten, alles PKA. Hier zeigt sich bereits das erste Problem. Man muss dazu sagen, dass mein Chef immer bemüht war wenigstens eine PTA an Bord zu holen (auch über die Kammer), aber zu uns will keiner. Da ich damals auf die neue Stelle angewiesen war (Arbeitsamt hätte sonst die Leistungen gesperrt) nahm ich den Job an. Bei der Kammer erkundigte ich mich vorab anonym darüber was mit mir passiert wenn mich der Pharmazierat erwischt. Ich bekam zugesichert, dass alleine der Chef die Konsequenzen zu tragen hätte, ich aber sehr viel Bedacht vorgehen soll. Käme jemand durch mich zu Schaden, müsse ich als Privatperson haften. Ich machte in der Apotheke für mich Grenzen deutlich und arbeite so nun schon lang und gern. Ich habe meinen Kundestamm ins Herz geschlossen.
Nun ist es so, dass die Kammer uns vor kurzem ein Besuch abgestattet hat und wir bis 31.10 nun Zeit haben die laaaaaaaange Mängelliste abzuarbeiten. Die Galgenfrist ist bald rum und meinen Chef interessiert es nicht im geringsten. Wir haben allein behoben was wir konnten (wenn er nicht da war), doch vieles können wir ohne sein pharmazeutisches Wissen nicht erledigen, er tut es nicht. Er ist im Rentenalter, er macht kein Geheimnis draus dass er keine Lust mehr hat. Nehm an das Ist der Grund, warum die Kammer alles so akzeptiert. Die Besetzung und Arbeitsweise bei uns ist bekannt.
Die Gerüchte über unsere Schließung verdichten sich. Wir befinden uns auch auf dem Dorf. Chef redet mit uns nicht oder klärt auf. Wir wissen nicht wo wir dran sind und vermuten, er provoziert die Schließung. Er macht deutlich, dass ihm alles egal ist.
Was passiert dann mit uns Angestellten? Wenn er uns so auflaufen lässt, hätten wir das Recht auf Lihnfortzahlung, Abfindung…oder steh ich von einem Tag auf den anderen auf der Straße?
Hätte mir ja schon längst was Neues gesucht, aber wir sind weit und breit die einzigste Apo und wir haben doch unseren Kunden gegenüber eine Verantwortung. Besonders den Alten nicht mobilen. Kennt sich da wer aus?
Hallo,
die Eingangsfrage ist recht einfach zu beantworten:
Was passiert mit den Angestellten bei einer Betriebsschließung?
Sie erhalten eine fristgerecht Kündigung und melden sich bei der Agentur für Arbeit.
Ich könnte mir nach Deiner Darstellung gut vorstellen, dass der Chef glaubt, dass er die Mitarbeiter einfach folgenlos vor die Tür setzen kann, wenn er das Licht das letzte mal ausschaltet. Die Angestellten sollten sich also schon mal moralisch darauf einstellen, einer rechtmäßigen Kündigung und der Lohnfortzahlung innerhalb der Kündigungsfrist nachzuklagen.
Oder sie suchen sich vorher schon selbst eine neue Arbeit.
Grüße
Mal ehrlich, Du bist gerade mal 1,5 Jahre da tätig.
Was glaubst Du, hat man da( wenn überhaupt) für einen Anspruch auf Abfindung ?
Und von heute auf morgen geht nicht, es gibt Kündigungsfristen, allerdings sind auch die noch kurz.
Vielleicht findet sich ein Nachfolger, der die Apotheke übernehmen würde.
Dabei könnte ja die Kammer auch helfen, nur sicherlich müsste das der Inhaber einleiten, nicht ihr als Angestellte.
Tipp: Ich würde sehr vorsichtig sein, wenn Du Patienten in Sachen Medikamentenabgabe, Auswahl und Einnahme berätst und dafür gar nicht fachlich ausgebildet bist. Und wohl auch rechtlich nicht dazu berechtigt bist.
So muss doch stets ein approbierter Pharmakologe anwesend sein, ich höre von Dir jetzt zum ersten Mal, das könnte durch eine PTA ersetzt werden !
Dann muss man (auch und gerade bei netten und bekannten Kunden) sagen, „Tut mir leid, da müssen sie mit dem Apotheker oder Arzt sprechen“.
Und um die Versorgung, der Bevölkerung bei Schließung der Apotheke muss man sich nicht sorgen.
Niemand bleibt ohne Medikamente, ebenso wie niemand verhungert, wenn es im Dorf keinen Lebensmittelladen mehr gibt.
MfG
duck313
Danke für die wenig konstruktive Antwort die mir zeigt, dass meine Frage entweder nicht richtig gelesen oder verstanden wurde.
Das mit der neuen Arbeit ist freilich das logischste. Ich denke täglich drüber nach, Bewerbungen waren bereits geschrieben, aber nie abgeschickt.
Einen Nachfolger für diese Apotheke wird es nicht geben, eine weitere steht im Dorf seit Urzeiten leer und findet keinen. Unsere entspricht räumlich nicht mal mehr ansatzweise der Apothekenbezriebsordnung. Bestenfalls taugt es noch für ne Kneipe
Der Grund meiner bisherigen Nicht-Kündigung: meine Kunden und mein Verantwortungsbewusstsein das ich ihnen gegenüber habe.
Ich hoffe nur, dass ich zumindest anfänglich Anrecht auf Lohnfortzahlung habe, bis das Arbeitsamt greift. Oder noch besser: Chef spielt endlich mit offenen Karten. Weiß bald nämlich nimmer wie ich noch meine Kunden beruhigen soll.
duck gab dir eine sehr konstruktive Antwort. Die willst du aber gar nicht hören.
Einen Gesundbeter hättest du gerne.
Wäre es so abwegig den Chef zu fragen, wie er sich die Zukunft der Apotheke vorstellt? Das könnte erhellend wirken.
Was die Verantwortung anbelangt, so habt ihr die vor allen Euch selbst gegenüber. Für die Alten, nicht mobilen findet sich sicher auch eine Lösung.
Sorry Susi33, ich habe dir aus Versehen ein Herzchen gegeben (falsche Brille auf). Eigentlich wollte ich dir einen Minuspunkt für deine Erwiderung auf eine kompetente Antwort geben.
Das haben wir unzählige Male. Wir sollen auf das blöde Gerede der anderen nicht hören, dann erzählt er es doch einem Kunden, dann wieder jedem was anderes…
Als die Nachfrage und die Rückmeldung eines Kundens sehr konkret war hab ich nochmal das Gespräch gesucht. Ich hab ihm gesagt dass ich als Betroffene eine wichtige Angelegenheit scheinbar als letzte erfahren soll. Das er seine Ausflüge nach Paris, Rügen etc. nur deswegen tätigen kann, weil wir ihm unerlaubterweise den Rücken freihalten und wir doch das Recht haben zu wissen, was an den Gerüchten dran ist.
Reaktion: kommentarlos ins Büro gerannt und die Tür zugeknallt.
Alles sehr eigenartig.
Glaub der nutzt die Innenrevision als Chance. Dann war der der Böse. Warum der Laden dann geschlossen wurde erfährt ja keiner.
Hi Susi!
Kannst du von deinem Edelmut leben? Dann bleib bei dieser ehrenvollen Haltung!
Gruß
Da mich dein Thema wirklich interessiert:
- Was genau war wenig konstruktiv an der Antwort?
- Wie hat man deine Frage richtig zu verstehen?
Danke und Gruß
Das ist ja wirklich interessant.
Wenn ich alles mal so zusammenfasse ist es recht unwahrscheinlich, dass diese Apotheke noch lange existieren wird. Trotzdem willst du dir nichts Neues suchen mit dem Argument, du hättest eine Verantwortung gegenüber den Kunden. Aber die verletzt du doch selbst schon permanent dadurch, dass du PKA und nicht PTA bist und auch immer wieder kein Pharmazeut wie erforderlich anwesend ist.
???
Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest: Steig ab!
deine reaktion ist völlig unangemessen und zeigt, dass offensichtlich die antwort entweder nicht richtig gelesen oder nicht verstanden hast.
solche fragesteller liebt jeder, der sich in seiner freizeit mühe gibt, anderen zu helfen. danke dafür.
Bewirb Dich einfach bei einer anderen Apotheke. Du wirst den Apotheker zu nichts überreden oder von irgendwas überzeugen können. Wenn sich der Apotheke derart unverantwortlich gegenüber seinen Kunden verhält, wirst Du mit dem Argument der Verantwortung gegenüber den Kunden erkennbar nichts bewirken können.
Die nicht mobilen, aber auch alle anderen, Kunden bekommen bei uns das Zeug auf Wunsch nach Hause gebracht, kostenlos. Die sagen einfach beim Doc, welche Apotheke das bringen soll. Die Apotheken haben sowieso jemand rumfahren. Die Praxen faxen die Rezepte zur Apotheke und der Fahrer holt auf irgendeiner Tour die Originale ab. Klappt supi und alle sind zufrieden. Bei Selbstmedikation sollten ähnliche Lösungsmöglichkeiten bestehen. Würde mich wunden, wenn die anderen Apothelen in der Umgebung das nicht längst genau so handhaben.
Ihr seid die einzige Apotheke weit und breit, schreibst Du.
Dass sich zwei Apotheken am Ort nicht halten können, ist nachvollziehbar, aber das es zukünftig gar keine mehr geben wird, halte ich für unwahrscheinlich. Vorausgesetzt, euer Chef ist nicht deshalb so zickig, weil sein Laden gerade pleite geht.
Gruß,
Max