Hallo Gartenfreunde,
ich möchte gern einen Aprikosen- oder Pfirsichbaum selber ziehen.
Was sollte ich beim stecken der Kerne beachten? Oder wie macht man es generell?
Vielleicht hat jemand Erfahrung damit.
Danke
lumabl
Hallo,
ich möchte gern einen Aprikosen- oder Pfirsichbaum selber
ziehen.
Was sollte ich beim stecken der Kerne beachten? Oder wie macht
man es generell?
Vielleicht hat jemand Erfahrung damit.
ich habe schon allerhand „Kerne“ in Erde gesteckt und oft auch eine Pflanze daraus gezogen.
Generell: Mit Obst aus dem Supermarkt sind die Chancen schlecht.
Du brauchst nämlich einen ausgereiften Kern aus einem Pfirsich oder einer Aprikose;
und das wiederum setzt bei diesen Früchten den Transport vom Erzeuger bis zum Verbraucher
fast ins Unmögliche.
Gehen wir davon aus, Du versuchst es trotzdem:
Ausgereift zum Pflanzenanziehen heißt: Der Stein in der Frucht muss sich sehr leicht öffnen
lassen - nicht mit dem Hammer, oder Nussknacker, sondern dadurch, dass Du ihn mit
der Spitze eines stabilen Messers öffnen kannst - dazu sollte die Hand, die den kern
hält unbedingt geschützt sein. Erhebliche Verletzungsgefahr!
Der Mandelkern, der im Stein steckt, muss sich fest anfühlen - nicht ganz so fest wie eine Mandel, die Du zu backen kaufst, aber fest. Sobald er bei Druck zwischen zwei Fingern nachgibt, ist er nicht ausgreift und wird in Erde nicht keimen,. sondern faulen.
am besten funktioniert der ganze Vorgang übrigens, wenn eine Frucht vom Baum fällt und vergessen wird … die fault dann, oder wird sogar von einem Tier gefressen, das den Kern mit frisst und wieder ausscheidet. Beste Voraussetzungen, wenn der über den Winter in einem Dunghaufen liegt. Steinobstkerne müssen in der Natur anrotten oder auffrieren, damit sie sich zum Keimen öffnen.
Oft genug im Garten unter der Wildpflaume erlebt, die mir übrigens ein Tier auf diesem Weg in den Garten gesch… hat…
Aber gehen wir davon aus, dass Du erfolgreich einen Kern aus einer Frucht erntest, der sich wie oben beschrieben eignet. Du brauchst einen ordentlich großen Blumentopf und (eigentlich) Gartenerde. Falls Du keinen hast, tut es Erde aus dem Sack 1 zu1 gemischt mit Vogelsand oder Seramis notfalls auch. Die Erde immer schön feucht halten, aber nicht versumpfen lassen. Trotzdem braucht der Versuch einen Balkon; im Zimmer wird ein junger Pfirsich wahrscheinlich keimen und nach kurzer Zeit eingehen.
Im ersten Jahr kriegst Du einen dünnen grünen Stängel und einige wenige Blätter.
Bis zum Herbst sollte der grüne Stängel braun werden = Rinde entwickeln.
Über den Winter muss die Jungpflanze die nächsten Jahre vor Frost geschützt werden.
Am besten in einer Garage; blattlos braucht der Baum kein Licht, darf aber nicht austrocknen.
Die Wurzeln müssen versorgt werden.
Junge Bäume sind erstaunlich empfindlich.
Die ganz schlechte Nachricht:
Alle Pfirsiche und Aprikosen, die Du zum essen kaufst, sind Klone.
Da haben Generation von Obstbauern immer wieder aus Kernen Bäume gezogen,
10 bis 15 Jahre gewartet, bis sie Früchte getragen haben und die, die nicht schmeckten,
abgeholzt oder als Unterlage hergenommen. Alles Obst heutzugage wird gepfropft.
Man schneidet von einem guten Baum Zweige und operiert sie quasi auf einen
schlechteren auf, der dann auch gutes Obst liefert.
Was aus einem selbst gesteckten Kern wächst, kann kein Mensch vorhersagen.
Immerhin wird der Baum nach einigen Jahren blühen.
Auch das vielleicht nicht so schön, wie Zuchtobst.
Wilde Bäume tragen kleinere Blüten, manchmal auch farblosere.
Trotzdem ist es den Versuch immer wert.
Wenn es klappt, hast Du einen eigenen Baum.
viel Erfolg
Geli
Vielen Dank Geli,
ich glaube, ich sollte es lassen. Ich habe gedacht, es geht so einfach wie mit den Walnüssen.
Im westen Ungarns steht im Garten schon ein Aprikosenbaum, den werde ich hegen u. pflegen.
Das ist bestimmt optimaler.
Tschüs lumabl
Hallo Geli,
Du hast einen so schönen Artikel geschrieben, mir alles bekannt aber nicht so vertieft. Ich fand ihn einfach toll und dafür gibt es ein Sternchen.*
LG aria