Aquarium als "Mediterane Pflanzenwelt"

Hallo

Ich habe ein altes Aquarium hier stehen. Das war damals für meine Wüstenrennmäuse und war eine Spezialanfertigung. Fast 2 Meter lang. Das steht hier nun schon seit einigen Jahren leer (bzw. als Quasi Vitrine).
Wegwerfen will ich es nicht und transportieren kann ich es auch nicht. Weil ich nicht weiß, wie dicht es noch ist (weil die Gerbils natürlich den Kitt teilweise weggekratzt haben), kann ich auch kein Aquarium draus machen.

Was ich aber schon immer mal machen wollte ist so eine „mediterane Pflanzenwelt“.
Ich dachte da an etwas schönes vielleicht mit einem kleinen „Wasserfall“, bzw. ein Bachlauf durch das Aquarium und dazwischen eben ein paar schöne Pflanzen.
Dabei müssen es keine „Blumen“ sein, sondern einfach nur „Grünzeug“.

Ich finde immer besonders diese kleinen Kakteen, bzw. „Mediterane Pflanzen“ immer sehr schön, die es in Gartenmärkten gibt. Oft gibt es da auch eine kleine Schalte mit ein paar Pflanzen.
So etwas halt in Groß.

Allerdings habe ich von Pflanzen keine oder wenig Ahnung. Habe sonst auch überhaupt nichts dergleichen.
Problem - in meinen Augen - ist auch, das ich hier nur an einer Stelle Platz habe und da kommt eher selten die Sonne hin, weil noch ein (bedachter) Balkon davor ist.

Meine Gedanken sind daher:
Kann man eine solche „Minilandschaft“ erschaffen, bzw. am laufen halten, wenn man nicht so viel Licht hat.
Welche Pflanzen kann ich nehmen die wenig Licht brauchen.
Hierbei auch in Bezug auf die Bewässerung (gibt ja auch Pflanzen, die so gar kein Wasser haben dürfen).

Kennt jemand Seiten oder Bücher, bei denen man sich Tips und Anregungen holen kann.
Gibt es vielleicht auch einen „richtigen“ Begriff dafür (für die Suchmaschine).
Ich habe bisher etwas gefunden, wo eine „Unterwasserpflanzenwelt“ gezeigt wurde, aber so etwas meine ich nicht, auch wenn es ziemlich toll aussieht.

Vielen Dank

Gruß
Taki

Hallo Takima

Mit wenig Licht wird es gar nichts werden mit der „mediterranen Pflanzenwelt“, mit Kakteen, sukkulenten Miniaturpflanzen u.a., auch nicht mit Carnivoren.
Die ersteren vertragen sich auch überhaupt nicht mit einem Wasserfall, weil nebendran erfahrungsgemäß immer Feuchtigkeit ins Substrat sickert.

Bei einem solchen Standort würde ich ein Sortiment tropischer Farne probieren, dazu kleinbleibende Ranken wie Ficus pumila.

Grüße
orangegestreift

Hallo

Ich habe mir das gestern noch mal durch den Kopf gehen lassen und dabei ist mir dann so eingefallen, das Wasserfall und Kakteen und diese Pflangen ohnehin überhaupt nicht zusammenpassen (rein optisch auch).

Deswegen muß ich jetzt erstmal überlegen, was mir wichtiger ist.

Ich hatte allerdings auch schon mal einen „Tischwasserfall“ und da ist es eigentlich so, das mir das geplätscher auch irgendwann mal auf den Geist geht. Auch das Brummen der Pumpe, das ich doch stetig wahrnahm… Nachts sowieso…
Außerdem würde es das Projekt auch noch erschweren. Also „Schön wild romantisch“ ist sicher eine Sache, aber muß auch realisierbar sein.

Vielleicht mache ich dann doch eine „Steinwüste“ mit meinen Favorisierten Pflanzen…

Gruß
Taki

Hallo Takima,

warum holst Du Dir keinen, der mit dem Verkleben von Aquarien Erfahrung hat und lässt es nachverfugen?

Ein 2,00 Meterbecken ist super einzurichten und allemal ein schönerer „Hingucker“, wie eine in der „Dunkelheit“ dahinvegetierende Grünlandschaft!

MfG

weissheit

Moin,

Ich finde immer besonders diese kleinen Kakteen, bzw.
„Mediterane Pflanzen“ immer sehr schön, die es in
Gartenmärkten gibt.
Allerdings habe ich von Pflanzen keine oder wenig Ahnung. Habe
sonst auch überhaupt nichts dergleichen.
Problem - in meinen Augen - ist auch, das ich hier nur an
einer Stelle Platz habe und da kommt eher selten die Sonne
hin

deine Bedenken teile ich voll. Gerade Kakteen und andere Steppenpflanzen brauchen einen sehr hellen Standort. Davon abgesehen gibt es allgemein nur wenige Pflanzen, die mit wirklich wenig Licht noch halbwegs wachsen können. Denn selbst ausgewiesene Schattenpflanzen haben draußen im Schatten noch mehr Licht, als sie drinnen auf einer Fensterbank bekommen. Je weiter vom Fenster weg dein Becken steht, desto kritischer wird es also. Einen schönen Pflanzenwuchs wirst du nur mit einer künstlichen Beleuchtung hinbekommen, für diesen Zweck gibt es Pflanzenleuchten (meist mit HQI- oder HQL-Brenner) zu kaufen.

Kann man eine solche „Minilandschaft“ erschaffen, bzw. am
laufen halten, wenn man nicht so viel Licht hat.
Welche Pflanzen kann ich nehmen die wenig Licht brauchen.
Hierbei auch in Bezug auf die Bewässerung (gibt ja auch
Pflanzen, die so gar kein Wasser haben dürfen).

Eher nicht, viele Pflanzen mögen keine ‚feuchten Füße‘ und man muss darauf achten, dass die Erde zwischen den Gießintervallen auch wieder abtrocknet. Aber gegossen werden müssen selbst Kakteen und Sukkulenten regelmäßig - nur stehen sie gern heiß und sonnig, so dass die Erde nach dem Gießen auch schnell wieder trocken wird. Wie gesagt, diese Pflanzen sind nichts für die Terrarienbepfanzung, ich würde dann eher ein Feuchtterrarium mit diversen Epiphyten und bodendeckenden Urwaldpflanzen gestalten. Auf den unteren Dschungeletagen ist es relativ dunkel, so dass entsprechende Pflanzen, wie tropische Farne und Moose, viele Bromelien, diverse kleine Aronstabgewächse (z.B. Philodendren), kleine Ficus-Arten (z.B. Ficus pumila) und verschiedene Zwergorchideen mit wenig Licht hinkommen. Google doch einfach mal ‚Terrarienpflanzen‘ für ‚Feuchtterrarien‘ und suche welche mit geringen Lichtansprüchen aus. Ich würde trotzdem min. 2 x 75 Watt HQL-Reflektorlampen über das Becken hängen.

Gruß, Jesse

Hallo

Danke für die ausführliche Erklärung.

Also das Aquarium/Terrarium steht direkt auf der Fensterbank über der Heizung (also muß man sich so vorstellen, das da die Heizung steht, dann eine ca. 15cm dicke Mamorplatte als „Fensterbank“ drübergemauert ist und da eben das Becken drauf). Ist also direkt am Fenster.
Allerdings kommt dahinter ein Balkon von ca. 5 Meter länge und ca. 2 Meter Tiefe.
Zudem ist die Seite gen Westen ausgerichtet. Also so „richtig“ Sonne bekomme ich meistens erst in den Abendstunden. Ich weiß auch nicht wirklich, ob „Sonnig“ bedeutet, das es allgemein Hell stehen soll oder die Sonne „direkt“ drauf strahlen Muß :smile:

Alternative wäre vielleicht auch etwas für den Balkon, aber da weiß ich dann im Winter nicht wohin damit.

Mit den Lampen wäre auch noch ne Lösung, aber wenn ich da was von 2x 75 Watt höre, wäre mir wohl der Stromverbrauch dafür zu hoch.
Aber „Energiesparlampen“ gibts für Pflanzen vermutlich noch nicht :smiley:

Viele Grüsse
Taki

Also das Aquarium/Terrarium steht direkt auf der Fensterbank
über der Heizung (also muß man sich so vorstellen, das da die
Heizung steht, dann eine ca. 15cm dicke Mamorplatte als
„Fensterbank“ drübergemauert ist und da eben das Becken
drauf). Ist also direkt am Fenster.
Allerdings kommt dahinter ein Balkon von ca. 5 Meter länge und
ca. 2 Meter Tiefe.

Eine direkte Aufstellung am Fenster klingt doch erst mal recht positiv. Aber bei Westseite und Balkon davor ist es letztlich schwer zu sagen, wieviel Licht noch drinnen ankommt. Würdest du den Standort denn aus eigenem Empfinden als freundlich und hell bezeichnen oder doch eher als düster? Im ersten Fall könntest du es ja mal mit anspruchslosen Pflanzen versuchen.

Zudem ist die Seite gen Westen ausgerichtet. Also so „richtig“
Sonne bekomme ich meistens erst in den Abendstunden. Ich weiß
auch nicht wirklich, ob „Sonnig“ bedeutet, das es allgemein
Hell stehen soll oder die Sonne „direkt“ drauf strahlen Muß :smile:

Mit sonnig meine ich direkte Sonneneinstrahlung, die Kakteenvariante würde ich vergessen. Den meisten Pflanzen reicht ein heller Standort auch ohne direkte Sonne. Wichtig ist ja letztlich, wieviel Licht am Blatt ankommt und nicht ob es auf direktem Weg von der Sonne kam oder einen Umweg nahm. ^^

Mit den Lampen wäre auch noch ne Lösung, aber wenn ich da was
von 2x 75 Watt höre, wäre mir wohl der Stromverbrauch dafür zu
hoch.

Naja, das war eine relativ sinnlose Pauschalaussage. Die 2 x 75 Watt sind ein Wert, der für alle ‚normalen‘ Zimmerpflanzen auch bei weniger energieeffizienten HQL-Lampen und unter Einberechnung aller Abstrahlverluste als alleinige Beleuchtung ausreichen sollte.

Man kann es natürlich auch wissenschaftlich machen. Wenn du dir Zimmerpflanzen kaufst, ist auf dem Schild meist eine Angabe zum Lichtbedarf. Was dahinter steckt und an welcher Stelle im Zimmer du welche Helligkeit erwarten kannst, kannst du hier lesen:
http://www.asbgreenworld.com/asb/index.php?option=co…

Die abgestrahlte Lichtenergie wird in Lumen gemessen, die Helligkeit in Lux (= Lumen/ m²). Eine herkömmliche HQL-Lampe mit 75 Watt bringt knapp 3000 Lumen (40 lm/W). Davon müsste man 2 Stück so hoch über dein Becken baumeln, dass jede ca. 1 m² Bodenfläche ausleuchtet, dann kriegst du im gesamten Becken eine Helligkeit von 3000 lm/m² = 3000 Lux. Laut der verlinkten Seite reicht das für Pflanzen mit mittlerem Lichtbedarf aus, Pflanzen mit hohem Lichtbedarf brauchen über 3000 Lux.

Laut der verlinkten Seite kriegst du vielleicht noch 500 - 1000 Lux Tagesicht vom Fenster. Wenn du noch eine alte Analogkamera mit Belichtungsmesser hast, kannst du das ja exakt messen. Mit dem Kunstlicht müsstest du dann nur die Differenz zum Lichtbedarf der Pflanzen (1000 - 2000 Lux bei ausgemachten Schattenpflanzen und 2000 - 3000 Lux bei mittlerem Lichtbedarf) substituieren…

Aber „Energiesparlampen“ gibts für Pflanzen vermutlich noch
nicht :smiley:

Ja, doch. Die 2 x 75 Watt waren nur eine ganz laxe Pauschalaussage. Letzlich handelt es sich bei den von mir u.a. genannten HQI-Lampen definitiv um Energiesparlampen, denn sie bringen um die 100 lm/W. Gute LED-Lampen sind genauso effizient und gute Leuchtstoffröhren (T5 HE) schaffen immerhin noch ca. 70 lm/W.

Gegenüber einer normalen HQL-Pflanzenleuchte mit 40 Lumen/ Watt kriegst du mit einer HQI- oder LED-Lampe also mehr als doppelt so viel Licht bei gleichem Stromverbrauch und würdest die 3000 Lux schon mit 2 x 30 Watt bekommen. Schenkt dir das Fenster 1000 Lux dazu, würden 2 x 20 Watt LED-Licht schon für Bromelien oder Philodendren reichen. Der Pferdefuß ist, dass entsprechend gute LED- und HQI-Lampen brechreizerregend teuer sind.

Gruß, Jesse