Aquarium: Höhle voller toter Fische

Liebe Aquarianer,

ich hoffe auf schnelle Hilfe. In unserem 240 l Tanganjika Becken ist vor kurzem ein Wels verschwunden. Ungefähr eine Woche später, am Samstag, haben wir neue Fische geholt. Drei sind in den ersten drei Tagen verschwunden, einer erst heute.

Beim Umräumen haben wir in einem hohlen künstlichen Stein alle vier Fische gefunden. Das Wasser und der Stein an sich stinken fürchterlich und außerdem ist der Sand unter dieser Höhle schwärzlich gefärbt.

Wir haben sofort die Höhle und den Sand entfernt. Aber wie geht es nun weiter? Sind die restlichen Fische an der Verwesung des länger verschwundenen gestorben? Oder ist das vielleicht das Versteck eines Räubers?

Bitte helft uns schnell.

Hallo Saskia, hallo Jan.

würde ich durchaus für wahrscheinlich halten, dass die verwesung des Welses für das Ableben deiner Fische gesorgt hat. hängt von der Größe des Welses ab und was ihr sonst für Fischem habt. Ein größerer Fisch kann durchaus für eine Vergiftung des Wassers sorgen.

Ich würde einen größeren Wasserwechsel durchführen. Dann müsste das wieder behoben sein.

Grüße
Harald

Hallo Harald,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Das Becken fasst 240 l. Bei dem Wels handelt es sich um einen richtigen Winzling. Die anderen (kleinen) Welse und alle großen Tanganjikacichliden schwimmen weiter putzmunter umher. Was verwunderlich ist, ist dass es ausgerechnet 3 der 4 kleinen Schneckencichliden waren, die das Zeitliche gesegnet haben und diese auch alle in der selben Höhle waren.

Wasser und Sand sind gewechselt. Denkst du die Höhle kann wieder ins Wasser. Wir haben eine andere baugleiche drin, die keine Probleme macht. Diese wird von den Fischen nichts als Friedhof, sondern rege als Höhle genutzt.

LG

Moin,
also das mit dem Räuber würde ich ausschließen - das bunkern von toten Futtertieren kenne ich nur von
Krokodilen…:wink:
(oder was habt ihr denn so für „Räuber“ noch im Becken!?)
Das es an der Stelle wo mehrere tote Fische mehrere Tage lang lagen stinkt, ist erstmal an sich nicht verwunderlich & daran sind vermutlich zuvorderst die 4 toten Fische schuld.
Auch daß Sand UNTER einem Stein - sprich: an einem vollig strömungsfreiem Platz - sich irgendwann dunkel färbt, ist nichts an sich ungewöhnliches.
Die Ursache für das Sterben der Fische ist schwer von hier zu diagnostizieren, besonders ohne sie gesehen zu haben & zu wissen, ob der restliche Bestand fit & kerngesund ist etc.
(Eine - zugegeben etwas schwache - Theorie, wenn ihr mögt: der 1.tote Fisch war krank & die anderen vergifteten sich an ihm - nichts desto trotz: 4 Tote an einem Punkt sind recht rätselhaft)
Nun heißt es, daß Becken reinigen, ALLE verschwundenen Tiere suchen & entfernen, und - mit etwas Abstand voneinander - mehrere Wasserwechsel vornehmen & das Wasser testen, bevor wieder neue Tiere eingesetzt werden.
Tanganjika-Becken (ohne Pflanzen vermutlich) ist jetzt nicht mein Spezialgebiet, aber auf keinen Fall sollte man tote/verwesende Tiere im Becken belassen - was auch immer mit dem Wels gewesen sein mag.

Das war vermutlich jetzt nicht irrsinnig hilfrei - ich wünsche trotzdem viel Glück & weiterhin Freude an diesem schönen Hobby!

Nun, dann ist es schon etwas schwieriger.Ein kleiner Wels wird von den Cichliden gefressen. Der scheidet dann ja wohl aus.Ein Räuber halte ich auch für unwahrscheinlich, der hätte die Fische auch gefressen.
der schwarze, stinkende sand lässt vielleicht auf etwas organisch, verwesendes schließen.Wobei es erst unter sauerstoffabschluß anfängt zu stinken.
Mehr kann ich auch nicht mutmahßen,außer dass es vielleicht doch an der Höhle liegt.

Hallo,
die Ursache für die toten Fische in der Höhle kenne ich nicht.
Möglicherweise sind die giftigen Verwesungsprodukte,
von dem ersten toten Fisch in der Höhle konzentriert gewesen.

Also erst mal das Teil rausnehmen, reinigen und ansonsten
einen größeren Teilwasserwechsel machen.
Dann sollte es gut sein.
Gruß Uwi

Hallo,

ich kann natürlich auch nur Vermutungen anstellen, würde aber gerne vorher noch etwas fragen und zwar ob die neuen Fische auch Welse waren? Und habt Ihr einen Wassertest gemacht und wenn ja wie waren die Werte?

Viele Grüße

Sabine

Servus,
aus Eurer Anfrage geht es nicht hervor, aber ich vermute mal, es handelt sich um ein neu eingerichtetes Becken. Es ist davon auszugehen, dass die Todesfälle nichts mit der Höhle an sich zu tun haben. Vielmehr ist das Becken wohl nicht ausreichend eingefahren worden, was eine häufige Ursache für Todesfälle ist. Die Tiere verkriechen sich oft, wenn’s ihnen schlecht geht und sterben dann z.B. in der Höhle.
Es bringt also nix, immer neue Fische einzusetzen. Erst einmal muss das Becken sachgemäß eingefahren werden.
Auf alle Fälle ist die Ursache nicht in der Höhle, sondern immer im Becken selbst, sprich in der Qualität des Wassers zu suchen. Das Wasser aus der Leitung ist zwar bestimmt nicht schlecht, aber bekanntlich frisch aus der Leitung nicht zum Halten von Fischen geeignet.
Wie also fährt man ein Becken ein? Ganz einfach: Alles fertig einrichten, Bodengrund, Pflanzen, Wasser, Filter, Heizung, Licht etc. Aber KEINE Fische. Becken mind. 10 Tage normal betreiben und füttern (!!!), als wären Fische im Becken. Danach können Fische eingesetzt werden.
Gruß, Andreas

Hallo Sabine,
nein, die neuen Fische waren die besagten Schneckencichliden (Lamprologus occelatus). Wassertests haben wir vor dem Einsetzen der Fische gemacht (sowohl selbst als auch nochmals im Zoohandel) und die Werte waren allesamt gut für ein Tanganjika Becken. Die genauen Werte kann ich dir jetzt leider nicht mehr sagen, aber der Händler sagte, dass wir mit diesen Werten bedenkenlos Fische einsetzen könnten.
Heute haben wir noch keinen Test gemacht.

Nochmals vielen Dank an alle für die schnellen und hilfreichen Antworten!!

Leider kann ich nicht helfen.

Hallo Andreas, wie du richtig vermutest ist es ein neues Becken, wir haben es jedoch vor und während unseres Urlaubs lange „einfahren“ lassen. Pflanzen waren drin und auch die Beleuchtung (Zeitschaltuhr) und der Filter liefen (Filterbakterien waren auch schon drin). Nur das füttern haben wir aufgrund des Urlaubs nicht gemacht. Die ersten Fische wurden nach ca. 5 Wochen eingesetzt. War das vielleicht sogar auch zu lang?
Ich als Anfänger vermute jedoch auch dass es die in der Höhle konzentrierten Giftstoffe des (wahrscheinlich) ca. 1 Woche lang toten und nicht gefundenen Welses waren…

Hallo,

also eigentlich könnte ich mir nur vorstellen dass die neuen Fische evt. an dem verstorbenen geknabbert haben und ihnen das nicht bekommen ist. Oder der verwesende Fisch hat das Wasser so belastet. Aber räuberische „Absichten“ vermute ich jetzt mal nicht, Welse sind im allgemeinen ja eher friedliche Gesellen. komisch erscheint natürlich der dunkle Sand, evt. von dem künstlichen Stein (aber der war ja sicher extra für Aquarien gedacht). Nicht dass das Teil irgendwelche Giftstoffe absondert…
Alles in allem sehr viele „vielleichts“, etwas Konkretes kann ich Euch leider auch nicht sagen. Ich würde jedenfalls vor dem Kauf neuer Fische auf jeden Fall noch mal einen Wassertest machen und wenn Ihr Euch bez. des Steins nicht sicher seid lasst ihn lieber raus.

Hoffe ich konnte Euch ein wenig helfen, Ihr könnt Euch auch gerne nochmal melden.

Viele Grüße

Sabine

Hallo Saskia, hallo Jan!
Also nach fünf Wochen sollte das Becken wohl eingefahrten sein. Schon möglich, dass ein größerer toter Fisch das Wasser verdirbt und ein Becken zum Umkippen bringt. Einen kleinen verkraftet ein gut laufendes Becken in der Regel. dass die Fische an der erhöhten Konzentration in der Höhle gestorben sinfd, glaub ich nicht. Die Fische würden das bemerken und den Ort meiden.
Ich würde nochmal von vorne beginnen, d.h. mind. 50% Wasserwechsel, nochmal zehn Tage ohne Fische. Danach Nitrit messen und, wenn der Test negativ ist vorsichtig mit dem Besatz beginnen. D.h. nicht alles auf einmal. Vielleicht zuerst die Welse, beobachten, und - wenn alles in Ordnung ist - die Barsche.
Gruß, Andreas

Hallo,

die toten Fische wegzuräumen ist natürlich richtig, sie vergiften das Wasser. In einer Höhle, wo ein toter Fisch drin liegt kann das wasser auch so vergiftet sein, dass die anderen, die reingeschwommen sind auch sterben. Ich würde sicherheitshalber mind. ein Drittel des gesamten AQ-wassers austauschen, ansonsten immer darauf achten, dass genug Pflanzen für den sauerstoff vorhanden sind. An einen Räuber glaube ich nicht, denn der würde höchstens fische bis zur Größe von Guppys fressen, aber keinen Wels, der ist selber ein Raubfisch. Der gefährlichste Räuber ist die Libellen-Larve, die man sich gern mit neuen Pflanzen holt, wenn sie nicht richtig gereinigt werden vor dem einpflanzen. Aber wie gesagt, die frisst nur kleine Fische.
Ich hoffe, das war hilfreich.
Mary-Lou