Hallo Eva,
ich würde Dir aus mehreren Gründen zu einem weniger spezifischen Ausdruck wie etwa بنت حمار (bint ħimār; „Tochter eines Esels“) raten:
Erstens müsste man, selbst wenn man wüsste, ob man die زبيبة (zabība) als Schimpfwort verwenden kann, vermutlich für den deutschen Leser eine Fußnote hinzufügen, um den Wortwitz in seiner vollständigen Pracht verständlich zu machen. (Und spätestens dann verlöre er meiner Meinung nach den Reiz.)
Zweitens sind arabische Schimpfwörter und Flüche (zumindest meiner Erfahrung nach) schon eine etwas tabubeladenere Geschichte als bei uns. Unter den Männern (insbesondere den gleichaltrigen) tauscht man zwar gerne mal die derbsten Sprüche aus. Aber wehe, man erwähnt einen Ausdruck wie „Schlampe“ o.ä. in Gegenwart einer Frau! Mit einem derberen Ausdruck könnte man sich also schon in die Nesseln setzen.
Drittens gehören Schimpfwörter ja überwiegend in den mündlichen Sprachgebrauch. Und da es schon mitunter schwierig ist, irgendwelche Einträge zu „zeitgenössischen“ Flüchen in (Online- wie gedruckten) Nachschlagewerken zu finden, halte ich es für extrem schwierig zurückzuverfolgen, seit wie vielen Jahrhunderten diese bereits geläufig sind. Esel hingegen gab es auch damals schon, so dass vermutlich auch Flüche diesbezüglich kursierten.
Und schließlich viertens: Einen Ausdruck wie „Tochter eines Esels“ würde man vermutlich nicht in jeder Sprache automatisch verwenden, man würde aber seinen Sinn verstehen. Das ist bei blumigeren Flüchen wie z.B. يخرب بيتك (yakhrib beitak; „ER [Gott] zerstöre dein Haus“) nicht unbedingt der Fall.
Gruß,
Stefan