Arabische Toilettensitten

Hi,

ich wohnte für zwei Monate in einer WG. Kurz vor mir war dort ein arabischer Student eingezogen, mit dem ich mir das „Männerbad“ teilte.

Bald hatte er sich einen kleinen Fußschemel organisiert, der neben der Toilettenschüssel platziert wurde.

Nun befanden sich in dem Bad keine Staufächer oder Regalböden, an die man ohne Schemel nicht drangekommen wäre (ich hatte keine Probleme und bin kleiner als er). Als temporäre Ablagefläche war er unnötig, da direkt darüber ein sehr breiter, leerer Fenstersims vorhanden war.

Ich hörte ein paar Mal (unbeabsichtigt!!!), wie der Schemel bewegt wurde, nachdem er das Bad aufgesucht hatte.

Nun frage ich mich, wofür er den Schemel wohl gebraucht haben könnte? In manchen Weltgegenden wird das „Geschäft“ ja in der Hocke erledigt, aber mit nur einem schmalen Schemel ist einem da ja nicht gedient. Auch für diverse Waschungen, die in manchen Kulturkreisen zu einem Toilettengang gehören, reicht meine Phantasie, einen kleinen Schemel betreffend, anscheinend nicht aus.

Hat jemand eine Ahnung davon?

Er sprach nur sehr rudimentär Deutsch und kaum Englisch. Ausserdem fürchtete ich, ihn in Verlegenheit zu bringen wenn ich ihn frage. Aber wundern tuts mich halt immer noch :wink:
(Die Mitbewohnerinnen waren auch ratlos und ebenfalls zu genant um zu fragen)

Gruß, C.

Hallo,

das hat wahrscheinlich nichts mit speziell arabischen Sitten zu tun. Wirf mal die Suchmaschine deiner Wahl an mit dem Begriff Toilettenschemel oder Toilettenhocker. Dann findest du die passende Sitzhaltung auf der Toilettenbrille, Füße auf dem Hocker.

Grüße

Uli

Vielleicht war der Grund einfach nur ganz simpel und hatte nichts mit der Kultur zu tun.

Bei zwei Vorfällen hatte ich mitbekommen, dass es Ärger gegeben habe, da sich der ausländische Mitbürger auf die WC-Brille gestellt hätten. Aufgeflogen war das wegen der Fußabdrücke der Schuhe auf dEM Sitz… Man darf nicht vergessen, dass auch bessere WCs im Namen Osten den Stehbetrieb kennen (sieht man hier noch in Südfrankreich oder Italien. Vielleicht hat das auch damit etwas zu tun?

Hallo,

Guckst du hier
hat vielleicht insofern was mit arabischen Sitten zu tun, als das man auf arabischen Klos hockt und ein Hocker unter den Füssen dem vielleicht ein wenig näher kommt.
Probier den Hocker doch einfach auch mal mal aus.

Gruss, Sama

Mit herkömmlichen Toiletten ist es oft nicht getan, denn vor allem Flüchtlinge aus islamischen Ländern nutzen nur hautkontaktfreie WCs.
Das Hock-WC ist die weltweit am häufigsten anzutreffende Toilettenart. Es ermöglicht eine hautkontaktfreie Nutzung und gilt deshalb als besonders hygienisch. Menschen die Hock-Toiletten gewöhnt sind, freunden sich nur schwer mit den hierzulande üblichen Sitz-WCs an. In Heimen und Notunterkünften, wo sich viele Menschen die Sanitäranlagen teilen müssen, kann das zu Problemen führen.
http://www.1200grad.com/wc-fuer-arabische-toilettenkultur

Danke für die Antworten.

In diese Richtung dachte ich zwar auch, aber das Schemelchen schien mir zu klein, da berühren sich die Schuhe/Füße fast… na ja, muss andererseits auch nicht unbedingt vertieft werden…

Gruß, C.