Arbeitsagentur und Zweitwohnsitz

Behörden & Recht Arbeitsamt
#1

Hallo,

folgende Frage:

Angenommen Person A verh. mit Person B wird arbeitslos und erhält Arbeitslosengeld 1, B nimmt einen Job auf, welcher über 100km entfernt ist.
Sowohl A als auch B wollen ihren Lebensmittelpunkt nicht verändern - sprich ihren Erstwohnsitz beibehalten.

Allerdings wollen sie unter der Woche zusammen bleiben, also möchte A ebenfalls dort arbeiten wo B arbeitet. Aufgrund der Entfernung richten A und B daher einen Zweitwohnsitz ein.

Also A und B verh. wohnaft in Z, A arb.los mit Arb.losgeld I, B arbeitet in Y und dort existiert Zweitwohnsitz, B ist dort unter der Woche)
Wie sieht hier die Situation aus, darf A unter der Woche in Y (Zweitwohnsitz) sein und dort auch für Arbeitsagentur erreichbar? Dies würde natürlich auch mehr Sinn machen als in Z zu sitzen und in Y einen Arbeitsplatz zu suchen.

Freue mich auf Lösungen.

#2

Hallo

Das ganze scheitert unter anderem schon daran, daß A meint, entscheiden zu können, was sein/ihr Zweitwohnsitz ist. Da A und B ihren Lebensmittelpunkt meines Erachtens gemäß http://www.gesetze-im-internet.de/mrrg/__12.html in Y haben, ist dies für beide auch der Erstwohnsitz.

Auf jeden Fall entspricht es nicht der Vorgabe der Agentur:

Zitat: Insbesondere müssen Sie Briefsendungen der Agentur für Arbeit an jedem Werktag einmal in Ihrer Wohnung persönlich und ohne von Ihnen zu vertretende Verzögerungen Kenntnis nehmen können.

und weiter geht’s:

Zitat: Die nicht rechtzeitige Mitteilung des Umzuges hat zur Folge, dass ein Anspruch auf Arbeitslosengeld vom Tage nach dem Umzug an bis zum Tage der erneuten Meldung bei der - gegebenenfalls neu zuständigen - Agentur für Arbeit nicht besteht. Wird durch den Umzug eine andere als die bisherige Agentur für Arbeit zuständig, so teilt Ihnen die bisherige Agentur für Arbeit die nun zuständige Agentur für Arbeit mit und stellt die Zahlung mit Ablauf des Umzugstages ein. Die neu zuständige Agentur für Arbeit kann die Zahlung von Arbeitslosengeld wegen Ihrer Verpflichtung zur Beschäftigungssuche erst ab dem Tag Ihrer dortigen Meldung aufnehmen.

Gruß,
LeoLo

#3

Erstmal Danke für die Antwort.

Hallo

Das ganze scheitert unter anderem schon daran, daß A meint,
entscheiden zu können, was sein/ihr Zweitwohnsitz ist. Da A
und B ihren Lebensmittelpunkt meines Erachtens gemäß
http://www.gesetze-im-internet.de/mrrg/__12.html in Y haben,
ist dies für beide auch der Erstwohnsitz.

Da gibt es viele Urteile zu, Lebensmittelpunkt muss nicht da sein, wo unter der Woche gearbeitet wird, sondern dort wo Verein, Freunde, Familie usw… Dies trifft dann auch sicher zu, wenn A und B ein eigenes Haus besitzen und in Y nur eine Mietwohnung.

Auf jeden Fall entspricht es nicht der Vorgabe der Agentur:

Zitat: Insbesondere müssen Sie Briefsendungen der Agentur für
Arbeit an jedem Werktag einmal in Ihrer Wohnung
persönlich und ohne von Ihnen zu vertretende
Verzögerungen Kenntnis nehmen können.

und weiter geht’s:

Zitat: Die nicht rechtzeitige Mitteilung des Umzuges hat zur
Folge, dass ein Anspruch auf Arbeitslosengeld vom Tage nach
dem Umzug an bis zum Tage der erneuten Meldung bei der -
gegebenenfalls neu zuständigen - Agentur für Arbeit nicht
besteht. Wird durch den Umzug eine andere als die bisherige
Agentur für Arbeit zuständig, so teilt Ihnen die bisherige
Agentur für Arbeit die nun zuständige Agentur für Arbeit mit
und stellt die Zahlung mit Ablauf des Umzugstages ein. Die neu
zuständige Agentur für Arbeit kann die Zahlung von
Arbeitslosengeld wegen Ihrer Verpflichtung zur
Beschäftigungssuche erst ab dem Tag Ihrer dortigen Meldung
aufnehmen.

Gruß,
LeoLo

Ansonsten ist dies wahrscheinlich die Sicht der Agentur, welche aber meiner Meinung nach absolut unlogisch ist. Ist es nicht sinnvoller vor Ort zu sein, dort ebenfalls tgl. Post empfangen zu können und dann auch gleich reagieren zu können? Alternative zu Hause, weit entfernt vom gewünschten Arbeitsort auf Post warten und bei Eintreffen zwar reagieren zu können, aber nicht sofort mal hingehen zu können? Insbesondere entfällt so die Möglichkeit potentielle Arbeitgeber einfach mal abzuklappern und sich anzuschauen und so herauszufinden ob ein Arbeitsplatz frei ist oder wird.

Ich befürchte, dass das ganze darauf hinaus läuft, dass aufgrund unflexibler Gesetze A zu Hause sitzen darf bis A einen Arbeitsplatz gefunden hat :frowning: