Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt - wo finde ich Hilfe?

Liebe Schul-Experten!

Ich bin seit 17 Jahren Lehrerin an einer Berufsschule, letztes Jahr habe ich an eine neue Schule gewechselt.

Leider habe ich gesundheitliche Probleme, die im vergangenen Jahr immer größer wurden und nun meine Arbeitsfähigkeit stark beeinträchtigen.
Mit den medizinischen Fragen bin ich bereits im Medizinbrett vertreten, hier möchte ich einen anderen Aspekt klären:

Bei meinen gesundheitlichen Problemen habe ich bislang keine Hilfe bei Ärzten, Heilprakti-kern und Physiotherapeuten gefunden, mein Zustand wird schlechter. Ich habe seit drei Jah-ren Schmerzen, aus denen eine Erschöpfung resultiert, die ich meinem ärgsten Feind nicht wünsche. Ich kann außer der Arbeit kaum noch meinen Alltag bewältigen.

Ich kann kaum noch gehen, habe aber dummerweise sehr weite Wege in der neuen Schule zurückzulegen, zudem arbeite ich im 4.Stock (ohne Aufzug). Manchmal bin ich Krücken ge-nommen, dann musste ich aber meine schwere Tasche auf dem Rücken tragen und bekam Probleme durch das zusätzliche Gewicht auf meinen Knochen.

Nach den Sommerferien muss ich nun wieder 24 Stunden unterrichten und 2 Referendare betreuen und habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll.

Ich bin wirklich total verzweifelt!!

Was kann ich denn nur machen, wenn ich wirklich nicht mehr richtig gehen kann oder durch die Erschöpfung meine Arbeit nicht mehr richtig schaffen kann? Im letzten Halbjahr hab ich viel durch meine langjährige Erfahrung auffangen können, aber bei voller Stundenzahl wird das nicht funktionieren.
Kann der Amtsarzt helfen? Für noch mehr Ärzte abklappern hab ich einfach keine Kraft und auch kein Vertrauen mehr.

Danke schonmal für eure Hilfe!

Gruß, Fo

Moin,

so ganz spontan würde ich mal ein Beratungsgespräch bei der Schwerbehinderten-Vertretung und/oder beim Personalrat vorschlagen. Von dort können Maßnahmen zur Verbesserung deiner Arbeitssituation vorschlagen/angeregt/eingefordert werden. Darüber hinaus wäre ggfls. die Antragstellung auf Schwerbehinderung eine Option.

Liebe Grüße

Ralph

Hallo,

der Tipp mit der Schwerbehindertenvertretung ist nicht schlecht, möglicherweise kann bei zu geringem GdB auch eine Gleichstellung erreicht werden.

Warum unterrichtest du einen vollen Lehrauftrag? (Ich nehme an wegen der finanziellen Ausstattung.) Vielleicht wäre eine Reduktion nicht ganz falsch. Und wieso bekommst du zwei Referendare ohne gefragt zu werden und dann noch ohne Deputatsreduktion? Bei uns in BW bekommt die Schule pro Referendar 2,25 Deputatsstunden, von denen bekommt in der Regel der Mentor eine. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in anderen Bundesländern groß anders ist.

In den einschlägigen Blättern (GEW, BLV, … ) gibt es massenhaft Kliniken, die zu jeder Tages- und Nachtzeit Notaufnahmen anbieten. Die Rückkehr läuft dann in der Regel fast immer über das Hamburger Modell bei vollen Bezügen.

hth

Hallo und danke für deine Antwort!

Da ich nicht schwerbehindert bin, habe ich die Schwerbehindertenvertretung nicht in Betracht gezogen.

Ich habe mit dem Team „Kollegiale Fallberatung“ gesprochen, allerdings zu einem Zeitpunkt, wo es mir noch nicht so schlecht ging. Nun sind die Beschwerden anders und die Problematik auch, es sind aber Ferien.

Den vollen Lehrauftrag unterrichte ich, weil ich tatsächlich das Geld benötige und es für mich keine Lösung ist, Stunden zu reduzieren anstatt meine gesundheitlichen Beschwerden zu lösen.

Da ich Klassen habe, die mehrfach in Praktika sind, muss ich im ersten Halbjahr nach den Sommerferien mehr Stunden unterrichten. In den 24 Stunden sind 1 Ansparstunde und 1 Deputatstunde für die Referendare bereits enthalten.
Das mit den Referendaren war mir bekannt, ich hatte nur keine Wahl - und ich wusste zu dem Zeitpunkt auch nicht nicht, dass es mir so schlecht gehen würde.
Ich habe eben auch keine Diagnose, aufgrund derer ich sagen könnte, hier und dort müsste Rücksicht auf mich genommen werden. Das ist ja das, was mich langsam verzweifeln lässt.

Einen Grad der Behinderung werde ich vermutlich ohne eine Diagnose auch nicht beantragen können - und bisher hat mir kein Arzt gesagt, woher diese vielfältige Beschwerden kommen.

Kannst du mir sagen, um welche Kliniken es sich handelt? Ich empfinde mich nicht als akuten Notfallpatienten, sondern habe chronische Beschwerden.

Zur Info: Ich lebe und arbeite in Rheinland-Pfalz.

Danke und Gruß, Fo

Hallo und Danke!

Auf deine Frage habe ich in der Antwort auf das folgende Posting geantwortet.

Wie kann ich einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen, wenn ich keine Diagnose habe?

Ich vermute, dass mir auch dort nur gesagt würde „lassen Sie doch erstmal die Hüfte ersetzen“ und dann ist alles beim Alten. Ich fühle mich aber zu schwach für ne OP und habe Beschwerden in beiden Beinen. Ich könnte auf dem anderen Bein gar nicht gehen oder stehen, wenn ich mir die Hüfte erneuern lasse.

Trotzdem danke für deine Antwort!

Gruß Fo

Hallo Fo,

Das hört sich alles gar nicht gut an.
Vielleicht versuchst du es mal in der Dt. Klinik für Diagnostik in Wiesbaden. http://www.helios-kliniken.de/klinik/wiesbaden-dkd.html

Der Hinweis auf die vielen Kliniken zielte in die Richtung Burnout oder psychosomatische Beschwerden, was bei dir ja nicht zutrifft, oder vielleicht doch.

Gruß

Hi Mklms!

Da ich vor 12 Jahren mal einen Burnout hatte, kann ich ziemlich sicher sagen, dass ich keinen Burnout habe.
Ich fühle mich auch nicht ausgebrannt, ich habe Schmerzen - und eigentlich wundere ich mich selbst, dass ich zwar durchaus verzweifelt bin, aber nicht depressiv.
Mein (ehemaliger) Therapeut sagt selbst, dass er nicht wisse, was das sein könne, aber es seien sicher keine Depressionen.

In Wiesbaden habe ich einen Termin im September (direkt in der ersten Schulwoche), aber meine Skepsis ist eben auch sehr groß.
Und da sich mein Zustand seit Monaten ständig verschlechtert muss ich nun langsam aktiv werden für den Fall, dass ich in ein paar Wochen oder Monaten wirklich nicht mehr arbeiten kann und immer noch keinen Arzt gefunden habe.

Jedenfalls danke und Grüße, Fo