Hallo;ich schreibe mittwoch noch eine Wirtschaftsarbeit und möchte vorher gerne einmal wissen, warum es denn schlecht wäre wenn Deutschland Überhaupt KEINE Arbeitslose hätte?
Bitte um Antwort! R.
Hallo Rici!
Die Frage ist viel zu hypothetisch, als das sie einfach so beantwortet werden könnte. Man muss vorher erstmal spezifizieren: was ist kein Arbeitsloser.
Stell die Frage einmal andersherum: warum ist es nicht schlecht, dass Deutschland Arbeitslose hat?
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LG Suse
Hallo,
ich habe die Zeit der Vollbeschäftigung
im Westen noch miterlebt:
Damals haben wir nicht nach Tariflohn gefragt,
wenn wir eine neue Stelle antraten,
sondern wieviel darüber bezahlt wird.
Die Arbeitskraft ist eine Ware (Marx):
Je höher die Nachfrage und
je geringer das Angebot,
desto höher der Preis.
Zur Zeit ist es andersherum.
In M-V ist es besonders andersherum:
teilweise gibt es Regionen mit 80% Arbeitslosen.
Manche arbeiten deshalb auch für unter Hartz IV.
Hohe Arbeitslosigkeit führt dazu,
dass die Arbeitenden gefügiger sind,
um die Arbeit nicht zu verlieren.
So billig war der Produktionsfaktor Arbeit
in Deutschland selten.
Genügt das?
Herzlichst
Ole
Hallo;ich schreibe mittwoch noch eine Wirtschaftsarbeit und
möchte vorher gerne einmal wissen, warum es denn schlecht wäre
wenn Deutschland Überhaupt KEINE Arbeitslose hätte?
Bitte um Antwort! R.
Hi!
…, warum es denn schlecht wäre
wenn Deutschland Überhaupt KEINE Arbeitslose hätte?
Weil sonst 90.000 Beschäftigte „in Nürnberg“ arbeitslos würden. )
SCNR
Gruß,
Stephan
Hallo;ich schreibe mittwoch noch eine Wirtschaftsarbeit und
möchte vorher gerne einmal wissen, warum es denn schlecht wäre
wenn Deutschland Überhaupt KEINE Arbeitslose hätte?
Bitte um Antwort! R.
Ganz einfach: weil dann die Motivation der Arbeitnehmer den Bach runter gehen würde. Kaum einer wäre noch dazu bereit, sich für seinen Betrieb extrem ins Zeug zu legen, weil niemand Arbeitslosigkeit befürchten müsste. Außerdem könnten die Arbeitnehmer sehr hohe Lohnforderungen durchsetzen. Die Betriebe wären in ihrer Handlungs- und Konkurrenzfähigkeit eingeschränkt. Die Inflation würde steigen.
Die fehlende Motivation aufgrund nicht vorhandener Arbeitslosigkeit hat man in der DDR gesehen. Zwar nicht sofort, doch nach einigen Jahrzehnten gab es starke Unterschiede was den Entwicklungsstand der Industrie anging (natürlich gab es noch andere Gründe für das Scheitern der DDR).
Nichtsdestotrotz ist Vollbeschäftigung eines der vier Hauptziele der Wirtschaftspolitik. Das liegt selbstverständlich daran, dass Arbeitslosigkeit für die Menschen schwer zu ertragen ist. Die oben genannten Probleme nähme man heutzutage wohl gerne in Kauf.
Viele Grüße
Axel
Lieber Axel,
ob noch Motivation da ist,
hängt nicht nur von drohender Arbeitslosigkeit ab.
Überall dort,
wo Beruf noch von Berufung kommt,
wo man sich über seine Arbeit definiert,
braucht es nicht dieses Damokles-Schwert.
Beispiel:
Ein Lehrer, der seine Arbeit,
die Arbeit mit Menschen liebt und
den Stolz nicht aus der Kohle zieht, die er verdient,
sondern daraus, dass er ein wenig dazu beitragen konnte,
dass seine Schüler einen guten Abschluss schaffen,
sich menschlich weiter entwickeln und
gut durch das Leben kommen,
den interressiert das nicht.
Pauschal gab es möglicherweise
in der DDR weniger Motivation.
Das wird im Westen behauptet.
Aber ob das daran lag?
Da wurde und da wird auf beiden Seiten
zuviel (auch ideologisch) pauschalisiert.
Da fehlt mir die wissenschaftlichkeit.
Es gibt jedenfalls Führungskräfte,
die kreatives Potential abtöten überall
und zudem viele weitere Gründe
für Motivationsverlust.
Wenn eine Behauptung nur oft genug wiederholt wird,
hält man sie irgendwann für Wahrheit.
Das war auch lange mit dem Eisengehalt des Spinats so.
Herzlichst
Ole