Arbeitsmigration aus Drittstaaten

Hallo,

da springt die Katze aus dem Sack. Es gibt die „Blue Card“ und es gibt die „Positivliste“ (Mangelberufe).
Für all diejenigen, die über ein Zuwanderungsgesetz fabulieren: http://www.gesetze-im-internet.de/beschv_2013/BJNR149910013.html

Nahles will nunmehr für die Westbalkanländer eine Kontingentlösung außerhalb der Grenzen der Positivliste.

Das wäre eine Möglichkeit, den Kreislauf von Einreise und Abschiebung zu durchbrechen

Ich sehe hierin nicht den geringsten Vorteil für Deutschland, aber eine äußerst verlogene Begründung

Es kann nicht sein, dass wir mit Ländern wie Bosnien-Herzegowina über die Anwartschaft zur EU-Mitgliedschaft reden, aber die Menschen aus diesen Staaten zugleich nur über das Asylrecht nach Deutschland kommen. Das ist der falsche Weg und belastet die Asylverfahren.

Denn eine Verhandlung über eine Mitgliedschaft, die letztlich die Arbeitnehmerfreizügigkeit mit sich brächte, ist eben noch lange nicht die Mitgliedschaft. Und mit der Argumentation der Entlastung des Asylverfahrens kann man auch einfach jedem, der Asyl beantragt, Asyl gewähren. Verfahrensentlastung: nahezu 100%.

Wozu dient dann der Vorschlag? Vielleicht habe ich etwas übersehen.

Gruß
vdmaster

Hallo!

In der EU, auch in Deutschland, gibt es ein Millionenheer Arbeitsuchender. Es gibt einen Mangel an Arbeitsplätzen, nicht an Arbeitskräften. Dennoch ermöglicht eine (nach meiner Einschätzung grenzwertig ausgedehnte) Liste vorgeblicher Mangelberufe den Zuzug aus Nicht-EU-Ländern. In solcher Situation über die bestehenden Möglichkeiten hinaus weiteren Zuzug zuzulassen, geht zu Lasten arbeitsuchender EU-Bürger, belastet die sozialen Sicherungssysteme und wäre darüber hinaus Wasser auf die Mühlen von Leuten, die mit der Behauptung, Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg, Stimmung machen.

Davon abgesehen liegt dem Nahles-Vorschlag eine Fehleinschätzung zugrunde. Mit jährlich 20.000 Aufenthaltsgenehmigungen zusammen für alle Länder des Westbalkans lässt sich am durch Wohlstandsgefälle verursachten Zuwanderungsdruck nichts ändern. Zur Verringerung des Zuwanderungsdrucks muss bei den Ursachen angesetzt werden, also in den betroffenen Ländern und vorzugsweise durch die betroffenen Länder selbst. Geldzuweisungen, wie es in der Vergangenheit etwa im Kosovo geschah, pflegen in beliebiger Höhe irgendwo im Korruptionssumpf zu verschwinden.

Gruß
Wolfgang

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Worin läge ein Nachteil?

p

Hallo,

Nun, man kann stets nur das akzeptieren, was man möchte.

Im Bereich Pflege beispielsweise mangelt es tatsächlich an Fachkräften.
Auch in anderen Branchen.

Es scheitert aber meist am lieben Geld, welches nicht ausgegeben werden möchte. So dass keine Arbeitsplätze geschaffen werden. Alles an Arbeitskraft möglichst billig einkaufen, geht auf Dauer eben nicht. Die Anzahl von Arbeitswilligen ist nicht Ursache.

Als seien die Qualifikationsunterschiede innerhalb der EU nicht auch gravierend.
Die Annahme, dass nur „Penner“ hinzukommen, halte ich für ein Klischee.

Das ist nun wirklich kein Argument mehr.

p