Arbeitsspeicher als RAM-Disk verwenden

Hallo, Wissende!
lese gerade einen Artikel zum Thema: Überzähligen Arbeitsspeicher als RAM-Disk verwenden.
Dazu wird das Programm Gavotte RAMDisk empfohlen.
Ich habe natürlich sofort danach gesucht und … nur hoffnungslos überalterte Beiträge gefunden (von 2010)
Meine Fragen:Macht es Sinn einen Teil des Arbeitsspeichers als RAM-Disk zu verwenden?
Bringt es einen spührbaren Gewinn?
Welches Programm (Freeware) ist dafür am besten geeignet?

Grüße
Bibip98

Hei!

Meine Fragen:Macht es Sinn einen Teil des Arbeitsspeichers als RAM-Disk zu verwenden?

i.A. nicht.

Bringt es einen spührbaren Gewinn?

Nur für sehr spezielle Anwendungen.
Programmierer, die Dutzende von Compiler-Läufen am Tag machen, nutzen sowas ganz gerne.

Welches Programm (Freeware) ist dafür am besten geeignet?

Egal.
Die RAMDisk ist um einen Faktor x-Tausend schneller als die Platte, ein viertel Porzent hin oder her durch die Software macht da keinen Wurstzipfel mehr aus.

Früher (gaaaaanz früher, als echte Männer noch feurige Rösser ritten und George Michael noch hetero war… will sagen zu Atari ST- und Amiga-Zeiten) war eine RAM-Disk unverzichtbar, weil es Platten gar nicht, oder nur zu Preisen, die ihrem Gewicht in Gold entsprachen, gab - denn gegenüber einer Diskette geht der Geschwindigkeitgewinn in die Millionen…
Aber heute braucht man die nicht mehr.

lg, mabuse

Kommt immer auf den Einsatzzweck an
Hallo mabuse,

Die RAMDisk ist um einen Faktor x-Tausend schneller als die
Platte,

Und das ist für Anwendungen, die sehr viel Daten bewegen müssen, natürlich ein Vorteil.

ein viertel Porzent hin oder her durch die Software
macht da keinen Wurstzipfel mehr aus.

Der Unterschied zwischen unterschiedlichen RAM-Disks ist dann eher bei Stabilität, Tools und Features zu sehen.

Aber heute braucht man die nicht mehr.

Ich nutze ein 10 GB große RAM-Disk, weil ich große Dateien mit parallelen Prozessen bearbeite. Wider Erwarten läuft dabei die CPU mit sechs Kernen nur auf halber Last, weil der Zugriff auf die Daten der Flaschenhals ist.
Früher habe ich die gleichen Operationen mit zwei Festplatten durchgeführt und die Bearbeitungsdauer bei einem Prozessschritt war gut 3 Minuten. Jetzt dauert es etwa 3 Sekunden. Mit einer SSD wäre ich wahrscheinlich in der Mitte, allerdings wäre die auch schnell kaputt.

Ciao, Allesquatsch

Hallo Bibip98,

Meine Fragen:Macht es Sinn einen Teil des Arbeitsspeichers als
RAM-Disk zu verwenden?
Bringt es einen spührbaren Gewinn?

Wie schon geschrieben wurde, heute eigentlich nicht mehr!

Damals verwendete das Dateisystem kaum einen Cache für die Dateizugriffe, da gab es eigentlich nur Sektor-Puffer. Die Festplatten hatten auch noch keinen Cache eingebaut und die Datenrate zu den Festplatten war auch viel langsamer.
Es gab auch noch keine SSD.

An Stelle einer RAM-Disk kann man heute den Cache des Dateisystems grösser einstellen. Ist wesentlich flexibler.

Der einzige Grund für eine RAM-Disk ist heute nur noch, wenn man keine Spuren auf dem PC hinterlassen will. Beim abschalten gehen alle Daten auf der RAM-Disk unwiederbringlich verloren.

Das ist auch das Problem der RAM-Disk.
Man muss erst mal alle Dateien auf die RAM-Disk kopieren, das benötigt auch etwas Zeit.
Und vor dem Runterfahren muss man alles an Dateien, was noch benötigt wird, irgendwo anders abspeichern.
Bei einem Absturz oder Stromausfall ist aber alles weg :frowning:

Ich habe bis etwa vor 20 Jahren mit RAM-Disks gearbeitet, wenn man genügend RAM hatte, war das Compilieren schon um einiges schneller. :smile:
Ein Grund war damals auch, dass DOS nur mit maximal 1MB Speicher umgehen konnte, der 80286 aber schon 16MB Speicher verwalten konnte. Genau genommen konnte DOS nur mit maximal 640KB RAM umgehen. Der Bereich zwischen 640KB und 1Mb war für ROM, I/Os und den Bildschirmspeicher vorgesehen.

Wenn man mehr als 1MB RAM hatte konnte man daraus nur eine RAM-Disk machen.

Der 80286 hatte allerdings noch einen Architekturfehler; Nach einem Reset war er im Kompatibilitäts-Modus und konnte nur 1MB adressieren. Umschalten in den 16MB-Modus ging dann per Software. Allerdings hatte Intel vergessen einen Befehl für das zurückschalten vorzusehen, das ging dann nur über einen Hardware-Reset. Das zurückschalten hat deshalb zusätzlich Zeit benötigt. Ab dem 80386 wurde das dann geändert.

MfG Peter(TOO)