Arbeitszeugnis 2te Runde

Hallo,
was haltet ihr von folgendem Zeugnis?

Arbeitszeugnis

Frau Vorname Nachname, geboren am 23.03.1977 in Stadtname, war vom 1.03.2005 bis zum 29.02.2008 in verschiedenen Positionen für die FIRMENNAME AG in Stadtname tätig.

Die FIRMENNAME AG gehört zu den weltweit führenden Anbietern von 3D-Visualisierungstechnologien und -dienstleistungen für industrielle Anwendungen in der Automobil-, Luftfahrt- und Konsumgüterindustrie. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden sowohl in der Design- und Entwicklungsphase bei der virtuellen Darstellung der verschiedenen Produktkonzepte als auch in der Marketing- und Vertriebsphase bei der Präsentation der Produkte im Showroom, im Internet, auf Messen oder am Point of Sale. Gegenwärtig beschäftigt FIRMENNAME rund 300 Mitarbeiter an zehn Standorten. Der Sitz des Unternehmens ist Stadtname.

Frau Nachname war zunächst als Lighting Artist in der Abteilung Print- und Filmproduktion tätig. Nach sechs Monaten wurde ihr die Verantwortung für die Knowledge Base des Departments und die Betreuung der ca. 40 Mitarbeiter und Projekte in technischen Fragen übertragen.

Im Januar 2007 wechselte sie als Tool- und Pipeline-Programmiererin in die Forschungsabteilung. In dieser Position war sie für die Optimierung der Workflows und die Unterstützung unserer Abteilung Print- und Filmproduktion zuständig.

Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war das Entwickeln von Skripts und Plugins für Autodesk Maya und andere interne Software-Tools sowie das Beurteilen und Beheben von Nicht-Routine-Problemen in der Content-Produktion. Zu ihrem Aufgabengebiet gehörte dabei die eigenverantwortliche Planung und Dokumentation, die Betreuung der Anwendertests und der Support neuer und bestehender Tools.

Zusätzlich war sie mit der Evaluation und Analyse des bestehenden Workflows und dem Erstellen und Umsetzen von Verbesserungsvorschlägen in enger Zusammenarbeit mit der Renderfarm-Administration, den Teamleitern von „Datenaufbereitung“ und „Lighting“ sowie der Leitung der Abteilung Print- und Filmproduktion betraut.

Aufgrund ihres ausgezeichneten Fach- und Methodenwissens und ihrer raschen Auffassungsgabe hat sich Frau Nachname sehr schnell in ihr neues Aufgabengebiet eingearbeitet. Sie initiierte und war maßgeblich am Konzept zum Aufbau einer Pipeline zur Filmerstellung beteiligt und setzte dieses Konzept in die Praxis um. Sie realisierte erfolgreich Tools in Mel und Autodesk Maya-API (C++ und Python). Allgemein verfügt sie über sehr gute Kenntnisse in Autodesk Maya und Mental ray.

Frau Nachname war stets in hohem Maße motiviert und engagiert und realisierte sehr konsequent sowohl die ihr gesetzten als auch ihre selbst gesteckten Ziele. Ihre gute Organisations- und Planungskompetenz führte stets zu verlässlichen Arbeitsergebnissen im vorgegebenen Zeitrahmen. Aufgrund ihrer konzeptionellen und zugleich kreativen Verfahrensweise fand sie bei auftretenden Problemen stets sehr gute Lösungen, die sie mit großem Erfolg in die Praxis umsetzte. Sie arbeitete jederzeit zielorientiert, zügig und absolut selbständig. Selbst in Stresssituationen und bei starkem Arbeitsanfall behielt sie jederzeit die Übersicht.

Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen sowie gegenüber Dritten war stets einwandfrei. Mit den Kollegen arbeitete sie sehr gut zusammen und hat damit in jeder Hinsicht zu einer guten und effizienten Teamarbeit beigetragen. Sie wurde als kompetente Gesprächspartnerin geschätzt.
Die ihr übertragenen Aufgaben erfüllte Frau Nachname stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.
Frau Nachname verlässt uns zum 29.02.2008 auf eigenen Wunsch. Wir bedauern ihren Weggang sehr und danken ihr für ihre engagierte und erfolgreiche Mitarbeit. Für ihre private und berufliche Zukunft wünschen wir ihr weiterhin alles Gute.

Stadtname, der 29.02.2008

und das Ganze in Englisch

Letter of recommendation

To whom it may concern

This letter serves to confirm that Ms. Vorname Nachname, born 23th of March 1977, was employed at COMPANY NAME AG from March 2005 to February 2008 in City, Germany.

COMPANY NAME is a Germany-based provider of visualization technologies and services for industrial applications in the automotive, aviation and consumer goods sectors. With its Virtual Prototyping toolset, the company enables its customers to present and communicate their product concepts and designs. Its Virtual Showroom solution uses image creation, film creation and 3D configuration to present product variations to a wide audience. COMPANY NAME offers a range of software and services and has offices in Germany, France, Belgium and Italy and subsidiaries in the United States and in South Korea. COMPANY NAME is headquartered in City.

Ms. Vorname Nachname started working as a lighting artist with the 3d print und film production department in City in March 2005. After six months she became responsible for the departments knowledge base and for providing hands-on support in multiple projects regarding technical questions to the about 40 artists.

In January 2007 she joined our research department as a tools and pipeline programmer. In her most recent position her primary duty was supporting and streamlining existing workflows in the 3d print und film production department in close cooperation with the render farm administration, production team leads and the heads of the department. Her duties included the development of scripts and plugins for Autodesk Maya and internal software tools as well as troubleshooting non-standard problems in content production. In addition to the planning and implementation of tools she was responsible for documentation, user tests and supporting new and existing tools.

Within a short period of time her competence, advanced knowledge and ability to learn quickly helped her to master her new duties and meet even the most demanding challenges. Combining her experience and knowledge of process and people Ms. Vorname Nachname assumed a key role in drafting and realising a concept framework for streamlining existing workflows in the film pipeline. She successfully implemented tools in Mel, Autodesk Maya-API (C++ and Python). She is an expert in Autodesk Maya and Mental ray in general.

Ms. Vorname Nachname is a resourceful, creative, and solution-oriented person who was able to come up with innovative approaches and practical solutions whenever problems occurred in our content production department. Even under time pressure she delivered very reliably results within the given time frame. She showed a good judgement in all aspects of in her work, high self-motivation and she constantly offered ideas and suggestions for improvements.

Ms. Vorname Nachname is a team player and was highly appreciated by her superiors and colleagues.
Her wide background in all aspects of 3d production made her a desirable contact for a wide range of questions. We were throughout this time most satisfied with her work and we will miss her outstanding problem solving skills.

As Ms. Vorname Nachname has decided to take up a new position we will no longer be lucky enough to have her services. We thank her for her outstanding work in our team and we wish her the best for her career and her personal future. We have no hesitation in recommending her to any future employer. Should you wish to speak to us personally about Vorname Nachname, please feel free to contact Mr. Vorname Nachname, Head of Research Department.

Hallo.

was haltet ihr von folgendem Zeugnis?

Abstand. Und zwar nicht, weil die Bewertung schlecht wäre (ist sie nicht), sondern wegen des völlig entzweien Kauderwelschs in der Tätigkeitsbeschreibung. Damit kann man höchstens bei Jil Sander einen Job searchen „Ich habe vielleicht etwas Weltverbesserndes. Mein Leben ist eine giving-story. Ich habe verstanden, dass man contemporary sein muss, das future-Denken haben muss. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, dass man viele Teile einer collection miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an auch supported. Der problembewusste Mensch von heute kann diese Sachen, diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muß Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils.“

Mag sein, dass diese Sprache branchenüblich ist. Ich denke trotzdem, dass man einen Anspruch auf ein deutsches Zeugnis hat, so man in D arbiott.

Gruß Eillicht zu Vensre

hm, das wird ziemlich schwierig auf englischfreiem deutsch.

Hallo,

was haltet ihr von folgendem Zeugnis?

Wenig.
Das alte war by far besser.
Das neue containt noch mehr Geschwafel und totally superfluide Anglizismen.

Nota Bene:
Beide Zeugnisse beschreiben einen sehr guten Mitarbeiter, und beide, insbesondere aber das neue, sind sehr ungeschickt geschrieben und damit unglaubwürdig.

Ausserdem ist es nachteilig, wenn die Inhalte von Branchenfremden gar nicht verstanden werden.

Gruss,
TR

Englischfrei?

hm, das wird ziemlich schwierig auf englischfreiem deutsch.

Es muß nicht 100% „englischfrei“ sein, es sollte nur für Normalsterbliche verständlich sein.

Gibt es denn keinen deutschen Begriff für z.B. „Showroom“ oder „Point of Sale“?
Ich würde sogar so weit gehen, wenn Du und die Mitarbeiter Eures Unternehmens nicht mal in der Lage sind, dafür deutsche Begriffe zu finden, dann kann man sich nicht normal mit so jemandem unterhalten - kein gutes Einstellungskriterium O.o

„Lighting Artist“ ist auch keine deutsche Berufsbezeichnung, und auch wenn ich mir da mit meinem bisschen Wissen in 3D-Grafik was drunter vorstellen kann (Frage ob es richtig ist), ein unbedarfter Personaler mit Leo-online als „fundierte Englischkenntnisse“ schließt vielleicht, daß Du dafür verantwortlich warst, bei Veranstaltungen die Scheinwerfer aufzustellen: das macht woanders eine studentische Aushilfskraft!

Was ist „Print-Produktion“ anderes als Druckmedien, und warum habt Ihr nicht wie jedes andere Unternehmen auch eine Wissens-Datenbank sondern eine Knowledge Base, und ist ein Department bei Euch eher eine Abteilung oder ein Bereich?

Als anderes Beispiel: Optimierung von Workflows ist etwas Spannendes, aber ging es wirklich um „Workflow“ (ein Spezialbegriff im Prozessmanagement) oder nur um den generellen betrieblichen Ablauf?
Stell’ Dir jetzt einfach vor, man fragt Dich beim Bewerbungsgespräch, was Eure wichtigesten Workflow Muster waren und wie sie zu den kritischen Pfaden korrelieren: hast Du darauf eine passende Antwort? Und wenn man Dich dann noch fragt, wie Du sie modellieren würdest?
Oder welche Methodik dabei zum Einsatz kam, und welche Werkzeuge dafür eingesetzt wurden?
Kommt dabei raus, daß Du Dich wirklich mit Workflow Management auskennst oder daß Eurer Unternehmen Spezialbegriffe rumschmeißt, von denen man dort keine Ahnung hat?
Okay, das war jetzt mal richtig fies. Aber wenn man schon Spezialbegriffe verwendet mit denen ein Laie nichts anfangen kann, sollten sie wenigstens von Experten so verstanden werden können wie sie gemeint sind.
Denn sonst geht der Schuß mit den Spezialbegriffen so weit nach hinten los, daß man vor Experten als Stümper und vor Laien als überheblich dasteht - viel Spaß bei der Jobsuche damit.

Jetzt noch ein rein subjektiver Eindruck:
Aufgrund der ganzen Möchtegern-Fachausdrücke macht es keinen Spaß, das Zeugnis bis zum Ende zu lesen und selbst wenn ich die Fachausdrücke großenteils kenne, ist es dermaßen irritierend, daß ich aus Sicht eines Personalers dieses Zeugnis kaum bis zum Ende durchlesen würde.
Das größte Problem dabei ist, dass die gute Beurteilung Deiner Arbeit erst relativ weit unten steht: soweit käme ich vielleicht gar nicht, bevor’s mir zu albern wird.
Und damit hat das Zeugnis dann praktisch seinen Wert auf 0 reduziert.

Gruß,
Michael

Nachmäl …
Holla.

Die FIRMENNAME AG rhabarber rhubarb rhabarber Der Sitz des Unternehmens ist Stadtname.

Liegt schon hart an der Schmerzgrenze zum Werbeprospekt. Ein Arbeitszeugnis soll den Arbeitnehmer darstellen und nicht den Stall, aus dem dieser flüchtete. Natürlich darf und soll etwas zum Unternehmen drinstehen, jedenfalls, wenn es nicht eine weltbekannte Bude ist, deren Bekanntheit man voraussetzen darf. Aber ein prägnanter Satz dazu sollte reichen.

Frau Nachname war zunächst als Lighting Artist

Frau Nachname schraubte Glühbirnen im Handstand ein? Da ist eine Beschreibung viel sinnvoller als bei dem ganze Klingeling weiter oben.

in der Abteilung Print- und Filmproduktion tätig. Nach sechs Monaten
wurde ihr die Verantwortung für die Knowledge Base des
Departments

Wissensdatenbank der Abteilung bricht auch niemandem einen Zacken aus der Krone.

und die Betreuung der ca. 40 Mitarbeiter und
Projekte in technischen Fragen übertragen.

Sitze ich jetzt schon eine Weile vor und kriege die Kurve inhaltlich nicht: Betreuung der Mitarbeiter in technischen Fragen? Hosenstall aufmachen zum Pieseln? Oder was? Mitarbeiterbetreuung ist nach meinem Verständnis entweder Personalerarbeit oder aber Wissenstransfer. Wat is denn nun? Und die Projekte? Mal abgesehen davon, dass ich gern wüsste, welche Projekte das waren: Projekte in technischen Fragen betreuen kann heißen, Birnen am Beamer wechseln, Mikros/Video/Rambazamba anschließen … aber auch bspw. relevante Zeichnungen und Normen besorgen oder konstruktive Vorgaben überwachen oder Peng.

Im Januar 2007 wechselte sie als Tool- und Pipeline-Programmiererin

Was ein Tool ist, weiß ich. Peipleins allerdings sind mir im Zusammenhang mit Programmierung noch nicht begegnet. Da ich Eitiler bin, mithin nicht erst gestern vom Baum gestiegen, nehme ich an, dass der obige Begriff nicht jedem ein solcher ist.

in die Forschungsabteilung. In dieser
Position war sie für die Optimierung der Workflows

Dazu hat schon jemand sehr Treffendes gesagt. Workflow ist ein stehender Begriff …

und die Unterstützung unserer Abteilung Print- und Filmproduktion
zuständig.

Kann heißen „Kaffee kochen, hübsch aussehen, Ablage erledigen“. Aber auch anderes …

Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war das Entwickeln von Skripts
und Plugins für Autodesk Maya und andere interne
Software-Tools

Interne Software-Tools gehören zumindest ansatzweise beschrieben. „für das DTP-Programmm Autodesk Maya“ ginge zum Bleistift.

sowie das Beurteilen und Beheben von
Nicht-Routine-Problemen in der Content-Produktion.

Hä?

Zu ihrem
Aufgabengebiet gehörte dabei die eigenverantwortliche Planung
und Dokumentation, die Betreuung der Anwendertests und der
Support neuer und bestehender Tools.

Na gut.

Zusätzlich war sie mit der Evaluation und Analyse des
bestehenden Workflows und dem Erstellen und Umsetzen von
Verbesserungsvorschlägen in enger Zusammenarbeit mit der
Renderfarm-Administration, den Teamleitern von
„Datenaufbereitung“ und „Lighting“ sowie der Leitung der
Abteilung Print- und Filmproduktion betraut.

Warum höre ich Muhgeräusche, wenn ich Renderfarm lese?

Aufgrund ihres ausgezeichneten Fach- und Methodenwissens und
ihrer raschen Auffassungsgabe hat sich Frau Nachname sehr
schnell in ihr neues Aufgabengebiet eingearbeitet. Sie
initiierte und war maßgeblich am Konzept zum Aufbau einer
Pipeline zur Filmerstellung beteiligt und setzte dieses
Konzept in die Praxis um. Sie realisierte erfolgreich Tools in
Mel und Autodesk Maya-API (C++ und Python). Allgemein verfügt
sie über sehr gute Kenntnisse in Autodesk Maya und Mental ray.

Siehe vor (Kategorisierung der Programme?).

Frau Nachname war stets in hohem Maße motiviert und engagiert
und realisierte sehr konsequent sowohl die ihr gesetzten als
auch ihre selbst gesteckten Ziele. Ihre gute Organisations-
und Planungskompetenz führte stets zu verlässlichen
Arbeitsergebnissen im vorgegebenen Zeitrahmen. Aufgrund ihrer
konzeptionellen und zugleich kreativen Verfahrensweise fand
sie bei auftretenden Problemen stets sehr gute Lösungen, die
sie mit großem Erfolg in die Praxis umsetzte. Sie arbeitete
jederzeit zielorientiert, zügig und absolut selbständig.
Selbst in Stresssituationen und bei starkem Arbeitsanfall
behielt sie jederzeit die Übersicht.

Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen sowie
gegenüber Dritten war stets einwandfrei. Mit den Kollegen
arbeitete sie sehr gut zusammen und hat damit in jeder
Hinsicht zu einer guten und effizienten Teamarbeit
beigetragen. Sie wurde als kompetente Gesprächspartnerin
geschätzt.
Die ihr übertragenen Aufgaben erfüllte Frau Nachname stets zu
unserer vollsten Zufriedenheit.
Frau Nachname verlässt uns zum 29.02.2008 auf eigenen Wunsch.
Wir bedauern ihren Weggang sehr und danken ihr für ihre
engagierte und erfolgreiche Mitarbeit. Für ihre private und
berufliche Zukunft wünschen wir ihr weiterhin alles Gute.

Und auf einmal kann man nicht nur Deutsch, sondern sogar das Rotwelsch der Personaler.

Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Zeugnisses war: Verfasser bekokst bis zur Platinnasenscheidewand und in der kreativen Phase. Das ist ein Werbetext, aber kein Arbeitszeugnis. Als Arbeitgeber käme ich mir verarscht vor.

Inzwischen sieht es mir eher so aus, als habe ein „Kreativer“ den Teil mit der Tätigkeitsbeschreibung verfasst und ein Personaler den Beurteilungsteil. Das werbelastige Neusprechgeseibel im ersten Teil wird so manchen Leser dazu verleiten, nicht bis zum Ende zu lesen - Imponiergehabe einer zwanghaft hip erscheinen wollenden Bude, und dadurch negativ für den betroffenen Bewerber. Allein das rechtfertigt eine Neukonzeption des Tätigkeitsteils.

Niemand will einen Roman lesen, aber die Ausführlichkeit sollte im Tätigkeits- und Beurteilungsteil liegen. Außerdem gilt noch, was ich in meinem ersten Posting sagte: Deutsch ist ein Muss, wo es sich nicht um feste, allgemein übliche Begriffe handelt. „Rechner“ statt „Computer“ muss man nicht sagen, aber wenn der lighting artist am point of sale mit der pipeline winkt, bis die knowledge base des departments vor lachen zusammengebroken ist, dann läuft mir das Blut aus den Ohren. Genauso gut könnte man die Renderfarm zu einem Halleluja klabustern, bevor die Grille rückwärts zirpt.

Gruß Eillicht zu Vensre

hi,
ja das Ganze ist eher speziell.
Und da ich mal BWL studiert habe kenn ich auch den kritischen Pfad :wink:
Ist in gewisser Weise ein Risiko falls ich mich mal ausserhalb der Branche bewerben muss. Hm, mir kommen dieenglischen Begriffe halt ganz normal vor. Digitaler Szenenbeleuchter ist komisch,oder?
Und die Beurteilung gehört halt an den Schluss?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hm, das Neue ist jetzt von der Personalabteilung :wink:
Frau Focus Expertin fands OK
http://bb.focus.de/focus/t=Arbeitszeugnis+dt+engl-98746
Grübel, grübel…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

vielen Dank für den Kommentar, haben viel gelacht.
Das Problem hab ich immer wenn ich erzähl was ich beruflich mache.
Ein Branchenwechsel wird mit dem Zeugnis schwierig und mein nächstes wird dann komplett auf spanisch (falls es hier sowas gibt).
Mit dem Risiko dass es extrem branchenspezifisch ist muss ich dann wohl leben.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Arbeitszeugnis

Frau Vorname Nachname, geboren am 23.03.1977 in Stadtname, war vom 1.03.2005 bis zum 29.02.2008 in verschiedenen Positionen für die XXX AG in Stadtname tätig.

Die XXX AG gehört zu den führenden Anbietern von 3D-Visualisierungstechnologien und -dienstleistungen für industrielle Anwendungen in der Automobil-, Luftfahrt- und Konsumgüterindustrie. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden sowohl in der Design- und Entwicklungsphase bei der virtuellen Darstellung der verschiedenen Produktkonzepte als auch in der Marketing- und Vertriebsphase bei der Präsentation der Produkte. Gegenwärtig beschäftigt XXX rund 300 Mitarbeiter an zehn Standorten. Der Sitz des Unternehmens ist Stadtname.

Frau Nachname war zunächst als Lighting Artist (digitale Szenenbeleuchtung- und Bilderstellung) in der Abteilung Druckmedien- und Filmproduktion tätig. Nach sechs Monaten wurde ihr die Verantwortung für die Knowledge Base des Departments und die Betreuung der ca. 40 Mitarbeiter und Projekte in technischen Fragen übertragen.

Im Januar 2007 wechselte sie als Tool- und Pipeline-Programmiererin in die Forschungsabteilung. In dieser Position war sie für die Optimierung der Arbeitsabläufe und die Unterstützung unserer Abteilung Druckmedien- und Filmproduktion zuständig.

Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war das Entwickeln von Skripts und Plugins für die 3d-Visualisierungssoftware Autodesk Maya und andere interne Software-Tools sowie das Beurteilen und Beheben von Nicht-Routine-Problemen in der Content-Produktion. Zu ihrem Aufgabengebiet gehörte dabei die eigenverantwortliche Planung und Dokumentation, die Betreuung der Anwendertests und der Support neuer und bestehender Tools.

Zusätzlich war sie mit der Evaluation und Analyse der bestehenden Arbeitsabläufe und dem Erstellen und Umsetzen von Verbesserungsvorschlägen in enger Zusammenarbeit mit der Renderfarm-Administration, den Teamleitern von „Datenaufbereitung“ und „Lighting“ sowie der Leitung der Abteilung Druckmedien- und Filmproduktion betraut.

Aufgrund ihres ausgezeichneten Fach- und Methodenwissens und ihrer raschen Auffassungsgabe hat sich Frau Nachname sehr schnell in ihr neues Aufgabengebiet eingearbeitet. Sie initiierte und war maßgeblich am Konzept zum Aufbau einer Pipeline zur Filmerstellung beteiligt und setzte dieses Konzept in die Praxis um. Sie realisierte erfolgreich Tools in Mel und Autodesk Maya-API (C++ und Python). Allgemein verfügt sie über sehr gute Kenntnisse in Autodesk Maya und Mental ray.

Frau Nachname war stets in hohem Maße motiviert und engagiert und realisierte sehr konsequent sowohl die ihr gesetzten als auch ihre selbst gesteckten Ziele. Ihre gute Organisations- und Planungskompetenz führte stets zu verlässlichen Arbeitsergebnissen im vorgegebenen Zeitrahmen. Aufgrund ihrer konzeptionellen und zugleich kreativen Verfahrensweise fand sie bei auftretenden Problemen stets sehr gute Lösungen, die sie mit großem Erfolg in die Praxis umsetzte. Sie arbeitete jederzeit zielorientiert, zügig und absolut selbständig. Selbst in Stresssituationen und bei starkem Arbeitsanfall behielt sie jederzeit die Übersicht.

Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen sowie gegenüber Dritten war stets einwandfrei. Mit den Kollegen arbeitete sie sehr gut zusammen und hat damit in jeder Hinsicht zu einer guten und effizienten Teamarbeit beigetragen. Sie wurde als kompetente Gesprächspartnerin geschätzt.
Die ihr übertragenen Aufgaben erfüllte Frau Nachname stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.
Frau Nachname verlässt uns zum 29.02.2008 auf eigenen Wunsch. Wir bedauern ihren Weggang sehr und danken ihr für ihre engagierte und erfolgreiche Mitarbeit. Für ihre private und berufliche Zukunft wünschen wir ihr weiterhin alles Gute.

Stadtname, der 29.02.2008

vielen Dank für den Kommentar, haben viel gelacht.

Fein, wenn euch weiter nichts dazu einfällt als zu lachen. Du wirst aber erlauben, dass ich viel lachen werde, wenn Du das nächste Mal fragst? Oder Dich mit dem Zeugnis bei einem geistig normalen Chef bewirbst?

1 Like

Hi Katrin,

vielen Dank für den Kommentar, haben viel gelacht.

ich hab ja auch herzlich gelacht (wie so häufig bei Eillichts Postings). Aber im Unterschied zu Dir muss ICH mich mit diesem Zeugnis nie bewerben. Therefore kann I Dir only raten that Teil asap ändern to letten.

Das Problem hab ich immer wenn ich erzähl was ich beruflich
mache.

Himmeldonnerwetter - ich könnte Dir auch erzählen, dass ich „Vision Systeme für Die Bonding Maschinen - Pick und Place Prozess, Du weisst schon“ mache. Du hättest keine Ahnung. Ich könnte dir aber auch sagen, dass ich die „Kameras und Beleuchtungen für Maschinen die zur Herstellung von Computerchips dienen, entwickle“ und Du hast ne grobe Vorstellung davon, wie ich meinen Tag so für gewöhnlich totschlage :wink:

Und genau das MUSS in Deinem Zeugnis ebenfalls passieren. Mädel, Du bist doch noch jung, Dein neuer Job in Spanien ist nicht notwendigerweise was für die nächsten 100 Jahre. Vielleicht packt Dich in 1, 5, 10 Jahren das Heimweh nach Deutschland - und dann? Dann haste ein unverständliches, schauderliches denglisches Zeugnis, das kein Mensch bis zur (sehr guten) Personenbeurteilung liest und vielleicht noch ein spanisches. Und meinste, dass Du damit in „good old Germany“ Deinen Traumjob kriegen wirst? Ich bin davon nicht wirklich überzeugt…

Darum - Du hast hier viele verdammich gute Anregungen gekriegt, setz die um. Schreib die denglische Hälfte vom Zeugnis komplett und verständlich um, stell’s eventuell hier nochmal rein. Dann hast Du für den Fall der Fälle was vorzeigbares in der Hand.

Mit dem Risiko dass es extrem branchenspezifisch ist muss ich
dann wohl leben.

Würd ich wie gesagt nicht wollen. Denn Du weisst doch gar nicht, was in 1, 5, 10 Jahren ist, und wie wichtig Dir dann vielleicht ein allgemein verständliches Zeugnis sein kann. Und lieber Du hast das Ding in verwendbarer Form und brauchst es nicht als umgekehrt.

*wink*

Petzi

Das hat mit Branche überhaupt nichts zu tun
Hi!

Das Problem hab ich immer wenn ich erzähl was ich beruflich
mache.

Weißt Du, ich arbeite in einem amerikanischen Unternehmen in einer ursprünglich typisch amerikanischen Branche mit amerikanischer Philosophie, amerikanischen Regeln und auch in vielen Bereichen der amerikanischen Sprache und sich daraus abgeleiteten Abkürzungen.

Selbst mein 10-jähriger Sohn versteht mich, wenn ich von meinem Job erzähle…

Mit dem Risiko dass es extrem branchenspezifisch ist muss ich
dann wohl leben.

Nein, es hat mit „extrem branchenspezifisch“ nix zu tun!
Wenn ein zukünftiger Einsteller nicht voraussetzt, dass sich der Ersteller des zeugnisses gerade einen Trip geschmissen hat, geht er unter (nicht wirklich seltenen) Umständen davon aus, dass es sich:

Um ein absolut beschissenes Zeugnis handelt.
Die Begründung ist für alle
„human resources recruitement specialists very obvious“

Da es nicht möglich ist, eine vernünftige Tätigkeitsbeschreibung aufzulisten, schreibt man irgendeinen Mist, der sich für betriebsblinde Fachidioten zwar verständlich anhört, allerdings dem Rest der Welt klar macht:
Hier wurde aufgeblasen, da eigentlich keiner so genau weiß, was die Dumpfbacke den ganzen Tag gemacht hat!

Sorry wegen der deutlichen Wortwahl, aber Du scheinst resistent dagegen zu sein, dass man Dir helfen will!

LG
Guido, der es schnuckelig findet, dass hier mal ein Zeugnis als Beispiel vorliegt, dass total mies trotz der ganzen üblichen Floskeln ist, was auch klar macht, warum so ein Teil komplett vorliegen muss…

Details…
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ein wenig Roadmapping zu betreiben auf Deinem Zeugnis.
Sehr interessant, was dabei so rumkommt…

Das Problem ist, daß die Chronologie der Ereignisse in keinem guten Verhältnis zum Lesefluss des Zeugnisses steht.

Ich bringe es mal kurz auf den Punkt, wie ich es verstanden habe, ohne allzuviel Denglisch:
(das ist kein ausformuliertes Zeugnis wie es sein sollte, nur das was man nach langem Grübeln verstehen könnte)

Eingestellt als Software-Entwicklerin für Lichteffekte.
Dazu gehörte unter anderem 3rd Level Support und Fehlerbehebung.
Aufgrund ihrer hohen Qualifikation konnten ihr Aufgaben im Bereich Wissensmanagement für die Abteilung übertragen werden, speziell die Verantwortung für die Wissensdatenbank, was ihr erlaubte, ihre Kompetenz im 3LS auszuweiten.
Während ihre Hauptaufgabe die Entwicklung blieb, wechselte sie die Abteilung und übernahm Aufgaben des Prozessmanagements.
Dabei führte sie einen neuen (=?) IT-gestützten Geschäftsprozess ein, und zwar die „Pipeline zur Filmerstellung“, wodurch sie auch Verantwortungen im Bereich Change Management übernahm. Essentielle Tools für diesen Prozes entwickelte sie selbst.

Dabei lieferte sie in jedem ihrer Tätigkeitsbereiche überzeugende, brauchbare Resultate.

Da Ihr offensichtlich keine größere Methodik darüber habt, paßt das irgendwie schon.
Es ändert sich nichts daran:

  1. die Fachtermini sind für Leute außerhalb der Branche ein rotes Tuch
  2. Die Strukturierung der Tätigkeitsbeschreibung läßt stark zu wünschen übrig und könnte, so wie geschrieben Dev->KM-&gt:stuck_out_tongue_winking_eye:M->CM->Dev , sogar den Schluß zulassen, daß Du in allen anderen Tätigkeiten kläglich versagt hat. Warum sollte man bei einem Entwickler mit Kompetenz in Wissens/Change/Prozessmanagement abschließend noch einmal seine Fähigkeiten in der Entwicklung hervorheben?

Bei uns könnte man dazu sagen „Entwicklerin/Green Belt mit Spezialisierung ‚Pipelines in der Mediengestaltung‘ und Zusatzverantwortung für die Wissensdatenbank der Abteilung“ und hätte das ganze Kauderwelsch und Denglisch erschlagen.
Leider habt Ihr kein Six Sigma, dann geht das nicht :stuck_out_tongue:

Gruß,
Michael

hi,
und wenn du es noch nicht gesehen hast eine neue Version geschrieben:
/t/arbeitszeugnis-2te-runde/4599499/11

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]