Arbeitszeugnis - Bewertung dieser Formulierungen

Hallo,

ich wollte fragen ob jemand kurz etwas zu ein paar Fomulierungen sagen kann. Welche Bewertung steckt dahinter?

„Bei Veranstaltungen des xy, auch außerhalb der öffnungszeiten, ist Frau xy regelmäßig aktiv“

„Frau xy verfügt über eine gute Auffassungsgabe sowie über fundierte Fachkenntnisse und vermag diese Kenntnisse in der täglichen Praxis umzusetzen. Ihre Aufgaben geht sie engagiert und selbständig an“.

„Frau xy führt alle ihr übertragenen Tätigkeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus.“

„Wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer kollegialen Haltung wird sie von Vorgesetzten und Mitarbeitern geschätzt“

„Auch ihr Verhalten gegüber Kundinnen und Kunden ist vorbildlich“

Ich bin unsicher ob das eine zwei sein könnte und bin insbesodere wegen dieser „freundlichen Wesen“ Sache etwas unsicher.

Vielen Dank
Gruß
Daniel

Hallo Daniel,

klingt gut, nur der Absatz:
„Frau xy führt alle ihr übertragenen Tätigkeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus.“

ist eine allgemeine Floskel, die besagt, daß bauftragte Arbeiten nur korrekt ausgeführt wurden, also kein besonderes Engagement vorliegt. Kann aber auch so gar nicht gemeint sein (man übernimmt nur diese allgemeine Formulierung). Das restliche Zeugnis ist ja sehr positiv.
„Freundliches Wesen“ ist auch eine allgemeine Formulierung und hier durchaus positiv zu werten.

Gruß Heinz

Moin!

ich wollte fragen ob jemand kurz etwas zu ein paar
Fomulierungen sagen kann. Welche Bewertung steckt dahinter?

Das ist nicht zu beantworten, da du nur Fragmente eines Arbeitszeugnisses hier veröffentlich hast.
Es kommt aber gerade auf die Gesamtformulierung an.
Heutzutage wird nicht mehr anhand von „zu unserer vollsten Zufriedenheit“ ein Zeugnis formuliert. Das geht wesentlich subtiler.

„Bei Veranstaltungen des xy, auch außerhalb der
öffnungszeiten, ist Frau xy regelmäßig aktiv“

Das kann alles und nichts heißen - hier fehlt der Zusammenhang:
Um welche Tätigkeit geht es überhaupt?

"Frau xy verfügt über eine gute Auffassungsgabe sowie über
fundierte Fachkenntnisse und vermag diese Kenntnisse in der
täglichen Praxis umzusetzen.

Ja, aber tut sie es auch? Wenn sie es nur „vermag“ bleibt es bei der Fähigkeit!

Ihre Aufgaben geht sie engagiert
und selbständig an".

Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass jemand selbständig arbeitet. Warum also wird das hier erwähnt?
Um welche Tätigkeit geht es überhaupt?
Kaffee kochen, kopieren, oder Mitarbeiterführung, Projektmanagement. Ach, das macht keinen Unterschied oder wie? Ne, merkste selbst…

„Frau xy führt alle ihr übertragenen Tätigkeiten stets zu
unserer vollen Zufriedenheit aus.“

Früher mal Note „gut“, heute ist diese Aussage ohne Gesamtzusammenhang nichts wert.

„Wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer kollegialen Haltung
wird sie von Vorgesetzten und Mitarbeitern geschätzt“

Sie schwatzt gern und hält alle mit ihren Geschichten von der Arbeit ab.
Freundliches Wesen und Kollegialität müssen extra erwähnt werden, für mehr als ne Standardformulierung reicht es aber nicht? Mal drüber nachdenken…

„Auch ihr Verhalten gegüber Kundinnen und Kunden ist
vorbildlich“

Die Kunden werden also als letztes genannt und auch wie das letzte von ihr behandelt.

Ich bin unsicher ob das eine zwei sein könnte und bin
insbesodere wegen dieser „freundlichen Wesen“ Sache etwas
unsicher.

Ich bin auch unsicher ob ich derlei verstümmelte Überreste eines Arbeitszeugnisses überhaupt beurteilen kann.
Es gibt keinen Anhaltspunkt, ob es sich hier um eine Aushilfstätigkeit handelt, die 6 Wochen dauerte oder um eine langjährige verantwortungsvolle Führungsposition in einem großen Wirtschaftsunternehmen.

Wenn der Beschriebene seine Arbeit so oberflächlich ausgeführt hat wie er hier die Hinweise zum Einstellen von Arbeitszeugnissen gelesen hat, dann ist das Zeugnis eher ne 5.

Gruß, Fo

andere Deutung
Hallo,
ich gebe ziemlich wenig auf Arbeitszeugnisse, da es meist nur eine lästige Pflichtübung für den bisherige Arbeitgeber ist…
Personaler können sich da richtig aufgeilen, aber richtige Entscheidungskriterien pro/contra werden aus anderen Punkten des Lebenslaufes abgeleitet…

Nun denn, ich werde mir mal Mühe geben, dein Zeugnis zu zerreißen:

„Bei Veranstaltungen des xy, auch außerhalb der
öffnungszeiten, ist Frau xy regelmäßig aktiv“

= Sie geht mit Mitarbeitern/Kunden ins Bett!

„Frau xy verfügt über eine gute Auffassungsgabe sowie über
fundierte Fachkenntnisse und vermag diese Kenntnisse in der
täglichen Praxis umzusetzen. Ihre Aufgaben geht sie engagiert
und selbständig an“.

Sie ist ein Fachidiot, nicht lernfähig und beratungsresistent!

„Frau xy führt alle ihr übertragenen Tätigkeiten stets zu
unserer vollen Zufriedenheit aus.“

DEas ist die allgemeine Durchschnittsnote… das Wort „vollste“… wäre gut…

„Wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer kollegialen Haltung
wird sie von Vorgesetzten und Mitarbeitern geschätzt“

Arschkriecher, Schleimer… nenn es , wie du willst… Wenn die Vorgesetzten es zuerst schätzen, steht die Teamfähigkeit meist in Frage…

„Auch ihr Verhalten gegüber Kundinnen und Kunden ist
vorbildlich“

Hier passt das „auch“ nicht… mit denen warst du also nicht in der Kiste… oder?

Gruß

Hummel