Arbeitszeugnis Check

Bildung & Beruf Karriere
#1

Hallo!
Wenn mir jemand helfen kann mein Zeugnis zu verstehen wäre das toll. Habe insgesamt „gut“ bekommen. Den Schlusssatz hier aber weggelassen, da es mir hauptsächlich um die einzelnen Bewertungen im Text geht (siehe Klammern die mir wie befriedigend oder schlechter vorkommen):

Frau Müller überzeugte uns mit ihren (vielseitigen und guten) Fachkenntnissen,
die sie jederzeit sicher und zielgerichtet in der Praxis einsetzte. Ihre (schnelle Auffassungsgabe) ermöglichte es ihr, auch schwierige Situationen sofort zu überblicken und dabei stets das Wesentliche zu erkennen.

Frau Müller zeigte jederzeit große Eigeninitiative und identifizierte sich immer voll mit ihren Aufgaben und unserem Unternehmen, wobei sie auch durch ihre große Einsatzfreude überzeugte. Auch in Situationen mit hohem Arbeitsaufkommen erwies sie sich als (belastbar).

Die Planung und Steuerung ihrer Aufgaben erfüllte Frau Müller, nicht zuletzt wegen ihres beeindruckenden Organisationstalentes, stets mit gutem Erfolg. Dabei arbeitete sie stets selbstständig, zügig und mit großer Sorgfalt, Konzentration und Flexibilität. [Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit] zeichneten den Arbeitsstil von Frau Müller aus.

In (besonderem) Maße überzeugte sie durch die jederzeit gute Qualität ihrer Arbeitsergebnisse. Die ihr obliegenden Aufgaben erledigte Frau Müller stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Frau Müller (war eine verantwortungsbewusste und zuverlässige Mitarbeiterin), die zu Vorgesetzten uns Kollegen (ein gutes Verhältnis) hatte. Durch ihr akkurates und positives Erscheinungsbild hat sie stets zu einer überzeugenden Präsentation des Unternehmens gegenüber unseren Kunden beigetragen.

Was kann man von den Passagen (die mit der Klammer) halten?

Ansonsten: Sagen bestimmte Sätze etwas ganz konkret Negatives aus? Gibt es stattdessen bessere/alternative Formulierungen die ich dem Personalchef vorschlagen könnte? Würde mich über kompetente Hilfe freuen!

Dankeschön vorab & LG Gaby

#2

Moin

Hier liegt das Problem darin, dass man Zeugnisse nicht nach Fragmenten sondern nur dann beurteilen kann, wenn sie im Wortlaut komplett vorliegen - sorry.

Gruß
Guido

#4

Ich habe mal rein zufällig zwei denkbare Schlußsätze für Dich ausgesucht, anhand derer Du mal überlegen kannst, ob sie für die Wahrnehmung des restlichen Zeugnistextes von Bedeutung sein könnten:

Frau Müller verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch hin. Ihr Ausscheiden bedauern wir außerordentlich und bedanken uns für ihre stets sehr guten und engagiert erbrachten Leistungen. Sowohl beruflich als auch privat wünschen wir weiterhin viel Erfolg und alles erdenklich Gute.

Oder:
Frau Müller verlässt in beidseitigem Einverständnis das Unternehmen. Wir sind froh, dass die olle Pestbeule unser Abfindungsangebot endlich angenommen hat und uns so weiteren Kummer (Kündigung, Prozeß vor dem Arbeitsgericht, Desinfektion ihres Büros) erspart. Wir behaupten mal als seien wir für ihre viel zu langjährige Mitarbeit dankbar. Wir sind aber nicht nachtragend und wünschen ihr daher privat alles gute - beruflich wird das vermutlich eh nix mehr.

#5

Hallo Gaby!

Du hast leider noch nicht verstanden, dass einzelne Passagen keinerlei Aussagekraft haben.
Man kann nämlich ein Arbeitszeugnis so formulieren, dass einzelne Passagen toll klingen, aus dem Gesamtzusammenhang aber hervorgeht, dass das eher ironisch gemeint ist.

Beispiel gefällig?

WOW!!

Wie jetzt? „Beeindruckendes“ Organisationstalent führt nur zu „gutem“ Erfolg?
Wahrscheinlich hast du es nur gut hinbekommen, den Geburtstagskuchen für den Chef rechtzeitig zu bestellen. Oder so.

Viele Dinge sind sehr global gehalten

und klingen hier nach Blabla, es ist wenig Konkretes aufgeführt, wenn es hier um deine Arbeits ergebnisse geht.

Wir wissen hier nicht einmal, was deine Aufgaben waren! Wenn du nur fürs Kaffekochen und Papiere sortieren eingestellt warst (in welchem Beruf und welcher Jobbeschreibung eigentlich?), dann hat das Zeugnis eine andere Bedeutung als wenn du als rechte Hand des Chefs angestellt warst.

Ganz ehrlich: Wenn du deine Arbeit so schlecht machst wie die Recherche zur Aussagekraft von Arbeitszeugnissen, dann ist es kein Wunder, dass das, was du uns hier präsentiert hast, eher nach ner 4- klingt.

no offence!

Gruß, Diva

#6

Dankeschön für die Erläuterung!

Also in meinem Schlusssatz steht das hier:
„Sie verlässt uns auf eigenen Wunsch, um sich beruflich zu verändern. Wir danken ihr für ihre stets guten Leistungen und bedauern ihr Ausscheiden sehr. Wir wünschen ihr auf ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin Erfolg.“

Habe recherchiert und an dem Abschluss nichts Negatives entdecken können. Ist das gut oder eher nicht? Gerne kommentieren. Vielen Dank!!!

#7

Dankeschön!

Hier noch der Schlusssatz, dann ist alles komplett:

"Frau Müller verlässt uns auf eigenen Wunsch, um sich beruflich zu verändern. Wir danken ihr für ihre stets guten Leistungen und bedauern ihr Ausscheiden sehr. Wir wünschen Frau Müller auf ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Vielen Dank für Ihre Einschätzung im Voraus!!

#8

Dann ist es richtig mies.

Wenn nicht einmal die Zeit erwähnt wird, in der du beschäftigt warst, wenn nicht einmal erwähnt wird, als was du beschäftigt warst und wenn es keine Tätigkeiten gibt, die man nennen könnte, dann wäre es eine glatte sechs.

Gruß
Guido

P.S. kann spuren von Sarkasmus enthalten

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#9

Doch, das wird auf zwei vorherigen Seiten informativ erwähnt. Aber die haben mir das ganze Dokument nur als Papier gesendet und ich hatte es hier nicht alles abgetippt. Da steht dann alles was ich gemacht habe, von wann bis wann etc. Ich wollte eigentlich nur den Teil wo ich ganz konkret bewertet werde von jemand analysieren lassen der das versteht. Also die versteckten Bewertungen.

Danke erstmal und hoffentlich ist es nun keine „sechs“ mehr :smile:

Sarkasmus schwingt bei Arbeitszeugnissen vermutlich immer mit :smile:

#10

Anonym anzugreifen ist nicht notwendig. Einfach freundlich bleiben. Ich verstehe dennoch die konstruktive Kritik.

#11

Das würde ich ja gerne, aber wenn du dich beharrlich weigerst, die notwendigen Informationen mitzuteilen …

Woher sollen wir wissen, was versteckt ist, wenn nicht klar ist, was vorhanden ist?

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#12

Ist doch ganz einfach:

  • Fotografiere das Zeugnis komplett
  • schwärze oder weiße persönliche Angaben und Deine Identität
  • Lade die Bilder hier hoch

Dann kriegst Du auch bei Medienkompetenz eine zwei von den hiesigen Experten, die sind gar nicht so streng
:smile:

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#13

Jeder, der Zeugnisse analysieren kann, wird sich weigern, dies bei solchen Fragmenten auch nur im Ansatz zu versuchen.

Deine „ganz konkreten“ Teile sind im wesentlichen Floskeln wie aus dem Zeugnisgenerator. Die werden als Blender eingefügt, damit der Bewertete an Hand der Floskel „hat gute Leistungen gebracht“ sich seine vorm Arbeitsrichter erstrittene „Drei“ herauslesen (lassen) kann.

Wenn es eine weitere Seite gibt, die kurz die Firma beschreibt, dann deine Aufgaben (für die man dich einstellte) und deine Tätigkeiten (was du wirklich gemacht hast), deinen Werdegang und deine Erfolge/Verdienste, dann ist das die viel interessantere Seite.

Gabrielle trat zum 01.07.2001 in die Entwicklungsabteilung unserer Firma ein. Zum Aufgabenschwerpunkt gehörte dabei vor allem die Konstruktion hocheffizienter Turbinengeometrien für Strahltriebwerke. (…) Durch die besonders große Herzlichkeit und Motivation von Gabrielle konnten wir sie aber schon nach kurzer Zeit als Küchenhilfe / Beiköchin für Sättigungsbeilagen einsetzen, (…) stets hervorragend (…) immer weit über unseren Erwartungen (…)

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#14

Und jetzt nochmal der Hinweis, dass alles im Zeugnis Auswirkungen auf jeden beurteilenden Satz hat:

Version 1:

Frau X war für fünf Monate und drei Tage bei uns als Projektleiterin beschäftigt.

Die ihr übertragenen Aufgaben umfassten

  • Falten
  • Lochen
  • Heften

Frau X erledigte die ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Version 2:

Frau X war bei uns zwölf Jahre als Assistentin des Gebäudetechnikers beschäftigt.

Da meistens alle Kollegen krank waren, erledigte sie alle anfallenden Aufgaben selbstständig. Durch von Frau X selbst initiierte Weiterbildungsmaßnahmen war es in den letzten beiden Jahren möglich, sie auch bei der Wartung und Reparatur des hauseigenen Partikelbeschleunigers einzusetzen.

Frau X erledigte die ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

#15

Hast doch auch anonym gefragt.

Und ich sagte: Es ist nicht als Angriff zu verstehen.

Aber du hast dich nicht besonders schlau gegoogelt vorher, deshalb kann man dir hier schlecht weiterhelfen.
Das ist jedoch recht typisch für die meisten Anfragen bezüglich Arbeitszeugnissen.

Deshalb ja auch die Abwertung meiner Antwort. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

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#16

Moin,

jetzt haben schon so viele Leute etwas dazu gesagt, aber ich noch nicht :joy:
Ernsthaft, es ist nur das komplette Zeugnis bewertbar. Also einscannen, persönliche Daten schwärzen und dann abwarten.
Ich und @Guido_ und @Frau_Jana_Boemer würden dir gern helfen, können das aber nur anhand des kompletten Zeugnisses. Wer etwas anderes sagt, hat keine Ahnung.

Soon

#17

Es ist gut, falls die von Dir geheimgehaltenen Teile des Zeugnisses dazu passen. Und falls nicht, dann eher nicht.

Beiläufig: Wenn in den Teilen, die Du geheim hältst, nicht richtig fett Substanz steht, ist das ganze Teil im allerbesten Fall eine Drei. Von A bis Z Allgemeinplätze, Beliebiges, nur Soße. Nichts zum Beißen.

Schöne Grüße

MM

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#18

d.h. du legst ungefähr ein Viertel des Zeugnisses vor und wunderst Dich, dass man das nicht beurteilen oder einschätzen kann? Nun ja.

Ganz unabhängig davon, dass drei bis vier Seiten langatmiges Rumlabern ohne konkrete Aussage in Schulnoten eine Fünf sind. Wenn ein Arbeitszeugnis mehr als eine Seite A4 einnimmt, braucht es gute Gründe dafür.

Schöne Grüße

MM

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