Hi,
vielen Dank, so lässt sich was mit dem Werk anfangen. Und wenn ich ehrlich bin - ich glaub, wenn Du Dich damit bewerben willst, solltest den Gang zum Arbeitsrechtler nicht scheuen. Denn mein Eindruck ist, dass man Dir da kein gutes Zeugnis auf den Weg mitgeben möchte (Guido? CBB? *rüberschiel* oder seh ich das zu negativ?)
Im Einzelnen:
Herr xx ist in unserer Cateringabteilung tätig, die sich mit
dem Einsatz von Dienstleistungspersonal (Köche/Raumpfleger)
auf Bohrinseln beschäftigt
Was es alles gibt *staun* Aber das muss ja auch jemand machen 
und ist hauptsächlich für folgende
Aufgaben zuständig:
Bei Deinem ersten Posting hast Du geschrieben, dass die komplett und korrekt sind - stimmt das?
- Kontrolle von Eingangsrechnungen
Deppengeschäft
- Durchführung von Kalkulationen nach Anleitung
Ein Kaufmann der nicht selbstständig kalkulieren kann?
- Mitwirkung bei der Planung und Ermittlung von
Personaleinsatz und Personalbedarf
Nur Mitwirkung?
- Überprüfung der von den Bohrinseln übermittelten
Anwesenheitslisten, (Timesheet, Mealsheet) die als Grundlage
für die Ausgangsrechnungen dienen
Höchst merkwürdige Klammer- und Kommasetzung. Ansonsten Deppengeschäft.
- Kontrolle und Aktualisierung aller Personaldaten,
Vervollständigung und Überwachung aller notwendigen
Personaldokumente
Deppengeschäft
- Komplette PC-Verwaltung vom Erstellen von Vorlagen bis hin
zur optimalen Verwendung einzelner Programme
–> „Weiss manchmal selbstständig, dass man Briefe nicht in Excel und Photoshop schreibt“. Müsste also konkreter werden
- Kundenpflege und Kundenkontakt
Inwiefern?
- Terminüberwachung der Geschäftsführung
Inwiefern? Hattet Ihr keine Sekretärin für sowas?
Kurz gesagt: wenn diese Liste so stimmt, dann hast Du wirklich nur die anspruchslosen Routinetätigkeiten erledigt. Wenn dem so war, okay (es steht mir nicht an das zu bewerten), aber ich könnte mir vorstellen, dass das für nen Kaufmann sehr tiefgestapelt ist. Aber das musst Du wissen, was genau Du dort gemacht hast 
Herr xx erweist sich als stets engargiert und ist aufgrund
Tippfehler, muss „engagiert“ heissen.
seiner guten fachlichen Fähigkeiten vielseitig einsetzbar.
Da lese ich zwei Sachen raus:
- stets engagiert: er will ja, und tut und macht - aber es kommt halt nix bei raus
- vielseitig einsetzbar: zu allem fähig aber zu nix zu gebrauchen - insbesondere vor dem Hintergrund der vielen „Deppentätigkeiten“ in der Aufgabenliste
Sein gutes Abstraktionsvermögen befähigt ihn auch bei
komplexen Fragen und in schwierigen Lagen zu selbstständigen,
durchdachten und realistischen Entscheidungen.
Und vor diesem Hintergrund ist das reine Ironie. Will sagen „der hat lieber stundenlang rumtheoretisiert, wie man einen DIN-konformen Brief schreibt und ob man das nicht wirklich mit Photoshop machen könnte, anstatt das einfach mal zu tun.“ Aussdem fehlt dem Satz ein Verb 
Herr xx zeigt
stets eine gute Ausdauer.
Naja, zumindest wenn’s drum geht, Geschäftsbriefe in Photoshop zu schreiben.
Seine optimistische Haltung wirkt
auch in schwierigen Fällen beflügelnd.
…und er ist Mama’s kleiner Sonnenschein.
Herr xx erledigt seine Arbeitsvorbereitungen selbstständig und
arbeitet sehr effizient und zielstrebig.
Seine Arbeits"vorbereitungen"? Das heisst, sein Photoshop ist perfekt eingerichtet, aber bedienen kann er’s erst noch nicht. Kein Wort, wie Du Deine „Arbeit“ erledigt hast.
Durch seine außerordentliche Einsatzfreude überzeugt er in
hohem Maße.
Siehe oben - es ist ja nicht so, dass er nicht will, er kann’s halt nicht besser.
Er erledigt seine Aufgaben stets mit großer
Energie.
Aha.
Auch unter Termindruck und bei schwierigen
Bedingungen leistet er jederzeit eine gute Arbeit.
Das passt jetzt nicht zu dem oberen.
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen ist stets
einwandfrei.
Gut.
Herr xx trägt zu einem harmonischen Betriebsklima
bei.
Ist eigentlich die ganze Zeit privat am quatschen, aber immerhin ist er unser Sonnenschein, im Gegensatz zu den andauernden Motztüten.
Dank seiner freundlichen und unkomplizierten Art ist Herr xx
bei unseren Kunden und Geschäftspartnern sehr beliebt und
geschätzt.
Das ist die eine Seite der Medaille („Sonnenschein“), die andere ist die Fachkompetenz, über die sie mal lieber nix schreiben. Das muss aber rein.
Dieses Zwischenzeugnis wird auf Wunsch von Herrn xx
ausgestellt.
Besser wäre, wenn das aufgrund eines Vorgesetztenwechsels, Beförderung, Änderung in Deinem Arbeitsgebiet oder so käme.
Wir bedanken uns bei ihm für seine gute Arbeit und wünschen
ihm, auch weiterhin viel Erfolg in unserem Unternehmen.
Das Komma vor „auch“ hat da nix verloren. Ausserdem ist das ein Schlussatz den man bloss noch „in seinem restlichen Leben“ einsetzen müsste um ein Abschlusszeugnis zu haben
Schöner wäre, wenn man da betonen könnte, wie gern man doch denn Herrn xxx als Mitarbeiter behalten würde.
Also entweder warst Du wirklich so schlecht oder die wollen Dir nix gutes. Falls zweiteres der Fall ist: bewirb Dich schleunigst woanders (das geht nach dieser kurzen Zeit noch ohne Arbeitszeugnis) und mach Dich für Dein Abschlusszeugnis mal auf nen Rechtsstreit gefasst.
*wink*
Petzi