Arbeitszeugnis- was denkt ihr?

Hallo Zusammen,
ich habe ein Arbeitszeugnis bekommen und weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Ich würde mich über eine ehrliche Einschätzung freuen. Anbei die persönlichen Passagen:

Zusätzlich zu Ihrer Haupttätigkeit als Gruppenmitarbeiterin führte Frau XX
hauptverantwortlich die Kasse der Wohngruppe, verwaltete die Dolmetscherabrechnungen und das Büro- und Schulmaterial. Im August 2015 begleitete Frau XX für einige Wochen auch Jugendliche ins Betreute Wohnen. Maßgeblich war Frau XX im Aufbau des organisatorischen Ablaufs der Gruppe mit involviert. So erstellte sie Kassenabläufe und das Gruppenhandbuch zu Handlungsabläufen.

Frau XX ist eine hochmotivierte Mitarbeiterin, die sich mit großem
Engagement im Arbeitsfeld der unbegleiteten Minderjährigen bewegte. Sie war stets motiviert und verfügte über eine gute Arbeitsbefähigung, sie arbeitete stets zuverlässig und zielstrebig.

Die übertragenen Arbeiten erledigte Sie stets zu unserer vollen Zufriedenheit. Dabei setzte sie ihre guten und fundierten Fachkenntnisse erfolgreich ein.

Frau XX war für uns eine wertvolle Mitarbeiterin. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Klienten war stets einwandfrei.

Nachdem wir ihr aufgrund von Teamumstrukturierungen nur noch eine Teilzeitanstellung anbieten konnten, verließ uns Frau XX auf eigenen Wunsch. Wir danken Frau XX für ihre motivierte Tätigkeit zum Wohl unserer Jugendlichen und wünschen Ihr für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.

?!? Was haltet ihr davon?

Vielen Dank

Isa

Hallo

ich glaube, das Zeugnis ist gut, aber nicht sehr gut, weil da ab und an ein ‚stets‘ und ein Superlativ (z. B. zu unserer vollen (nicht vollsten) Zufriedenheit, gute (nicht sehr gute) Arbeitsbefähigung) fehlt. Hochmotiviert war sie zwar, aber nicht stets, jedoch war sie stets motiviert.

Allerdings finde ich auffällig, dass da dreimal erwähnt wird, wie motiviert die Mitarbeiterin war, besonders, dass die Motiviertheit (und sonst nichts) in der Schlussformel erwähnt wird. Ich weiß nicht, ob das was Negatives zu bedeuten hat, oder dass einfach nur der Arbeitseinsatz besonders erwähnt werden soll. Auf mich wirkt es so, dass der Arbeitseinsatz deutlich größer war als die guten Fachkenntnisse, aber ich bin einfach nur ich.

Viele Grüße

Hallo,

Nur ein ganzes Zeugnis lässt sich beurteilen. Hier fehlt mindestens ein Abschnitt am Anfang, von dem abhängen kann, ob das ein totaler Verriss ist oder ein (grade noch) passables Zeugnis.

Im übrigen fällt schmerzlich auf, dass die Mitarbeiterin wohl nichts hingekriegt hat, was eine Erwähnung wert wäre. Auch hier wäre der erste Abschnitt ganz wichtig, weil die Dauer der Mitarbeit entscheidend dafür ist, ob man über das gänzliche Ausbleiben persönlicher Erfolge hinwegsehen kann (weil kurzes Gastspiel), oder ob da wirklich eine schwere Lücke ist.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

und auch bei diesem Zeugnis muss man zur korrekten Bewertung mehr über den ehemaligen Arbeitgeber wissen:
Wie groß ist die Firma? Wie viele Zeugnisse liest der Schreiber pro Woche, Monat, Jahr? Wie viele schreibt er im selben Zeitraum? Einem unerfahrenen Schreiber lässt man einige Fehler eher durchgehen, als einem Personaler, der jedes Jahr ein Dutzend Zeugnisse oder mehr schreibt.

Grüße

Du solltest Dich fragen, ob das Angebot einer Teilzeitstelle seitens der Firma ehrlich war oder ob man damit eine Kündigung provozieren wollte. Wenn Du Dir sicher bist, dass die Firma unter Druck stand und die Stellen reduzieren musste, ist das ein gutes Zeugnis. Wenn jemand kündigt und die Firma das bedauert, fällt das Zeugnis meist etwas schlechter aus als wenn man jemanden wegloben will. Wenn Du Dich bei mir mit diesem Zeugnis bewerben würdest, würde ich die Umstände Deines Ausscheidens aus der alten Firma genau (von Dir) erfragen und erst dann das Zeugnis bewerten.
Udo Becker

Hallo

Im Ernst, werden einzelne Erfolge erwähnt, wenn die Mitarbeiterin in untergeordneter Stellung tätig ist, in der man eigentlich immer das gleiche macht, und keine in sich geschlossenen Projekte selbständig leitet?

Oder was genau hätte man erwähnen können? Dass die von ihr verwaltete Kasse immer stimmte? Dass sie eine bestimmte Anzahl von unbegleiteten Minderjährigen erfolgreich integriert hat?

Viele Grüße

Servus,

um genau das einschätzen zu können, wäre es notwendig, das Zeugnis ganz hereinzustellen, einschließlich dem weggelassenen Teil am Anfang. Vielleicht lässt sich @ZiBan ja noch erweichen - sie könnte eine Menge davon haben, wenn sie wollte.

In der

kann man, wenn man nicht grad bloß ein dreimonatiges Schnupperpraktikum absolviert, viele erwähnenswerte Erfolge erzielen.

Ich habe kaum Zeugnisse, in denen keine erwähnt sind - obwohl immer in untergeordneter Stellung tätig und nie selbständiger Leiter von irgendwas.

Schöne Grüße

MM