Arbeitszeugnis Zwischenzeugnis richtig deuten?

Person A hat ein Zwischenzeugnis angefordert.
Person A ist mittlerweile 10 Jahre in dem Betrieb beschäftigt.
Zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gibt es keine Probleme.
Betriebsgröße ist > 200 Mitarbeiter.

Nach welchen Schulnoten würdet Ihr nun das Zeugnis einschätzen?
evt. bitte die einzelen Abschnitte benoten.
fehlt etwas? gibt es evt. eventuelle Änderungs- und Ergänzungsvorschläge?

Vorab schonmal Danke.

Herr XXX, geboren am xxx, stand bei uns vom XXXXX bis zum XXXXX im Ausbildungsverhältnis zum Kraftfahrzeug-Mechatroniker in unserem Betrieb in XXX und schied nach Beendigung seiner Ausbildung aus betrieblichen Gründen aus unserem Unternehmen aus. Über diese Zeit wurde bereits ein Zeugnis ausgestellt.

Zum XXXXX wurde er wieder als Kfz-Mechatroniker in unserem Betrieb in XXX eingestellt. Er ist im Pkw-Bereich eingesetzt und mit allen anfallenden Reparatur- und Wartungsarbeiten beauftragt. Am XXXXX hat er eine Weiterbildung zum zertifizierten xxx Diagnosetechniker erfolgreich abgeschlossen.

Herr XXX besitzt gute Fachkenntnisse und erledigt die ihm übertragenen Aufgaben stets absolut selbstständig und sehr gewissenhaft zu unserer vollsten Zufriedenheit. Seine Führung sowie sein Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Mitarbeitern sind jederzeit vorbildlich.
Diese Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn XXX ausgestellt. Wir freuen uns auf seine weitere Mitarbeit.

XXX, den XXXXX

Hallo erstmal

Für 10 Jahre Beschäftigungszeit sollte „mehr“ kommen:
für Kfz-Mechatroniker (oder den Diagnosetechniker)
-charakteristische Tätigkeiten
-charakteristische Erfolge
Die geposteten Allgemeinplätze reflektieren etwas Derartiges nicht…

mfg M.L.

eines vorweg, es gibt keine Garantie, dass jeder Arbeitgeber ein Zeugnis richtig lesen oder schreiben kann, deswegen werden oftmal die vorhandenen Zeugnisse verglichen, um sich ein ungefähres Gesamtbild schaffen zu können.

Der Umfang des hier vorliegenden Zeugnisses kann durchaus ok sein, wenn der Arbeitgeber (AG) nicht alltäglich mit dieser Aufgabe, Zeugnisse zu erstellen, beschäftigt ist. Von daher (+)

Insgesamt sagt das Zeugnis hinsichtlich der Qualität der Arbeitsleistung eine zwei aus.

Kritisch sehe ich eher die Aussage über das Verhalten. Es ist nicht schlecht, aber lässt durchblicken, dass der Arbeitnehmer (AN) nicht das beste Verhältnis zum Vorgesetzten hat (Probleme? Gab es Differenzen? Gibt es Differenzen bzgl. der Loyalität, indem der AN eher im Interesse des Kunden anstatt des Vorgesetzten gehandelt hat?)
Wenn die Aussage absichtlich so verfasst wurde, ist die Aussage über das Verhalten gegenüber dem Vorgesetzten eher eine 4.

LG Pe

Hallo,

richtig, für 10 Jahre Tätigkeit ist das wirklich mager.
Zudem ist die Reihenfolge beim Verhalten falsch:
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war stets vorbildlich - damit ist ein „sehr gut“ gemeint.

Eine Unachtsamkeit? Oder war das Verhältnis zu den Vorgesetzten doch gestört? Wer weiß…

Ebenso finde ich den Hinweis

etwas lustlos. Man hätte doch zumindest sagen können, dass die Ausbildung „mit sehr gutem Erfolg“ abgeschlossen wurde, dazu noch ein Wort des Bedauerns, weil man damals nicht übernommen wurde.

Wenn das mit den Vorgesetzten nur ein Lapsus war, dann würde ich dieses Zeugnis für eine wenig eindrucksvolle Bewertung eines sehr durchschnittlichen, wenig erfolreichen, Mitarbeiters halten. Und weit weg von einer 2.

Ich würde denken, dass die Ausbildung halt irgendwie geschafft wurde, aber nicht übernommen wurde, danach hat man ihn (Not am Mann?) wieder eingestellt, 10 Jahre lang war er Allrounder ohne besondere Fähigkeiten, er zeigt kein Engagement, hat nur eine einzige Fortbildung gemacht, deren Inhalte aber wohl nie anwenden können.
Fachkenntnisse sind durchschnittlich (gut = eben nicht gut, immer eine Note dazu geben!), aber das, was man ihm übertragen hat, hat er sauber ausgeführt (meines Erachtens der einzige Lichtblick, der aber durch die Art der Arbeiten - scheinbar nur allgemeine, anspruchslose Dinge, stark relativert wird).

Ob jetzt Arglist oder Unwissenheit zu diesem nicht sonderlich guten Zeugnis führten?