Architektur planung

Liebe/-r Experte/-in,
ich möchte als größeres Projekt ein Haus planen/ designen, dass durchaus einen gewissen Anspruch auf Realisierbarkeit hat.
Da ich kein Architekt bin (und auch keiner werden möchte) hoffe ich auf ein paar generellere Tipps.
Besonders schwer fällt es mir generelle Realisierbarkeit gegen die entstehenden Kosten abzuwägen, da dies ja alles Erfahrungswerte sind und nur schwer in Regeln zu fassen.
Ich hoffe nun hier ein paar Meinungen zu sammeln und mir so vielleicht selbst ein Bild zu machen.
Hier ein paar Beispiele:

* Abstände zwischen tragenden Wänden sollten nicht größer als 5m sein. Mehr geht, wird aber teurer.

  • Gilt das in beide Dimensionen oder reicht es in einer? Ist das ein fester Wert oder kommt es auf 50cm mehr nicht an? Sind z.B. 7m finanzierbar oder liegt das im Bereich von „theoretisch möglich“?

* Wie stark schlagen nicht rechtwinklige Außenwände ein?

Vielleicht hat jemand noch einen Tipp, wo ich mich weiter informieren kann. Gibt es vielleicht Bücher für den Kunstunterricht in der Schule oder Foren für Hobby-Designer? Ich möchte halt wirklich nicht tiefer in die Statik-Berechnungen einsteigen.

Vielen Dank im Vorraus,
Kevin

Kosten und Projekt unter einen Hut zu bringen ist selbst für erfahrene Architekten kein einfaches Unterfangen. Wie soll da ein Laie ganz ohne Erfahrung schaffen, was selbst den Fachleuten mit Toleranzen von 30% zugestanden wird. Die Idee das über eine Frage im Forum klären zu können ist absurd.

Wann sich größere oder kleiner Spannweiten lohnen und bei welchen Konstruktionen sie wie ins Gewicht fallen hängt vom Vorhaben und eben der gewählten Konstruktion ab.

Auch die Mehrkosten von nicht-orthogonalen Systemen hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Und nein, es gibt keine allgemeinen Bücher, mit denen ein Laie sich einen Überblick verschaffen könnte, denn er müsste gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Konstruktion überblicken können. Es gibt allerdings eine Reihe von Büchern mit statistischen Kennwerten von Bauelementen. Kosten ab ca. 70 €/Buch. Der geneigte Anwender sollte allerdings auch wissen, was er alles in seiner Konstruktion überhaupt braucht.

Für die Planung sollte man sich der Kenntnisse von Fachleuten bedienen. Zumal im Vorfeld auch noch eine ganze Reihe, sehr komplexer und sich bedingender planungsrechtlicher Zusammenhänge zu berücksichtigen sind (B-Plan? §34 BauGB, Befreiung und Abweichung, Brandschutz, Erschließung???) und da spielt die Spannweite irgendeiner Decke noch gar keine Rolle.

Hallo Kevin,

Tragende Wände müssen nicht zwingend 5 m auseinanderstehen.
Heutzutage ist es locker möglich 7 m zu überspannen,
allerdings wird die Betondecke vielleicht 2 cm dicker sein müssen. Also ca. 22 cm. Etwas mehr Stahl wird auch benötigt. Ist Kostenmäßig kein riesen Faktor. Die Spannweite der Decke wird in einer Dimension dargestellt.
Manchmal ist auch eine Stütze oder eine einzelne tragende Wandscheibe von vorteil.
Schlecht, dies so allgemein zu erläutern.
Aussenwände müssen nicht generell rechtwinklig sein. Allerdings sollte man möglichst (also bei Mauerwerk) im 30 Gard Raster bleiben.
So als Anhaltspunkt für deine Kosten, kannst du zwischen 285 und 325 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum rechnen. Je nach Ausstattung. (Natürlich nicht im 5 Sterne Hotel/Desing level)
sondern fürs normale Häusle.
Für weitere Infos gibts auch diverse architektur foren oder die gute alte Bibliothek.
Gruß
Oli

Lieber Kevin,
bitte wenden Sie sich an an einen Architekten Ihres Vertrauens, dafür sind wir ja schließlich da!
Auch wenn viele Menschen meinen, ein Architekt, wäre „teuer“, ist das nicht unbedingt richtig, da man das Honorar in Relation zur Bauaufgabe und zum letztendlichen Wert des Gebäudes sehen muss.
Auch für den Entwurf und die Vorplanung können Sie einen Architekten beauftragen, und mit ihm vereinbaren, dass es erstmal nur um die Vorplanung geht. Dann weiss dieser Bescheid. Zur Gebäudeplanung gehört halt doch etwas mehr, als zu wissen, wie weit Wände auseinanderstehen sollten …
es sei denn, sie wollen einen schlüsselfertigen Bauträger beauftragen …

Wenn Sie möchten, können Sie sich gerne mit mir in Vereindung setzen.

mfg. Reinhard

Hallo,
meine Intention ist wohl ein bisschen falsch angekommen. Es handelt sich tatsächlich um eine Hausplanung aus einer reinen Laune/ Fantasie heraus.
Allerdings finde ich es langweilig ohne Realismusbezug ein Fantasieschloss zu zeichnen.
So naiv bin ich nicht, dass ich einen Architekten ersetzen möchte. Mir geht es schlicht um den Spaß bei der Planung.

Gruß,
Kevin

Hallo Kevin,
na dann spielen doch technische Zwänge eine noch kleinerer Rolle! Machbar ist vieles, auch mit moderaten Kosten. Es gibt viele Zeitschriften über Architektur, schmökern Sie doch einfach mal: zu empfehlen ist hier z.B. „Häuser“, „Detail“, „db“, und viele andere.
Viel Spaß beim Planen, und lassen Sie Ihrer FAntasie freien Lauf.

Grüße Reinhard

Hallo Kevin,
ich kann Dir nur dringend empfehlen, Dir für ein solches Vorhaben einen Planer in´s Boot zu holen.
Das ist kein Fachbereich der mal eben in einem Forum wie diesem zu klären ist, ein Architektur/Ingenieurstudium dauert nicht umsonst einige Jahre. Nix für ungut und herzliche Grüße Katrin

hallo kevin,

ihre anfrage ist eigentlich eine chuzpe, denn sie wollen nachhilfeunterricht aus einer berufssparte, die viele jahre studiert und praktiziert, um sich das wissen in architektur zu erwerben, das sie jetzt so salopp abfragen wollen. gleichzeitig scheinen sie eine architekturaufgabe auf ein statisches problem zu reduzieren, was eine weitere geringschätzung der architekturschaffenden bedeutet.

nachdem sie sich zutrauen, ein haus zu planen, kann ich ja wohl auch voraussetzen, dass sie wissen, wie eine bibliothek zu benutzen ist. und dort werden sie zu ihrer fragestellung mehr wie fündig werden und die antworten auf ihre fragestellung verstehen.

ich bin immer wieder überrascht, wie wenig der architekturberuf im gegensatz zur medizin, zur juristerei etc. als sehr komplexer geschätzt wird.

manchmal frage ich mich, warum wir uns so viel antun für so wenig geld, um dann so nebenbei gefragt zu werden, ob wir nicht den gesamten leistungskatalog einer arch.aufgabe so mal schnell und nebenbei auf dieser plattform gratis vermitteln.
dieses forum hätte nicht einmal die speicherkapazität für diese information und damit habe ich eh schon alles auf den punkt gebracht.

ich erwarte mir von fragestellenden in sachen architektur absolut mehr wertschätzung.

mlg aus wien

christa muhr

Hallo Frau Muhr,
viele Antworten hier vermitteln mir den Eindruck, dass Sie selbst nicht sonderlich viel auf Ihre Zunft geben. Wie in jeder anderen Wissenschaft muss es auch in der Architektur Faustformeln und leicht verständliche Idealfälle geben, die sich erst bei genauem hinsehen verkomplizieren.
Aus der Medizin kennen wir die „Hausmittelchen“ und aus der Juristerei das BGB. Niemand würde jedoch auf die Idee kommen einen Arzt oder einen Juristen darauf zu reduzieren.

Wenn sie (nur nach ein paar groben Richtlinien gefragt) bereits befürchten Ihr ganzes Wissen preisgeben zu müssen, dann ist das schade.

Wegen mir brauchen Sie keine Angst um Ihren Beruf zu haben. Selbst ich werde nicht nach nur einer Forum-Frage einen Architekten ersetzen können, auch wenn es mir schmeichelt, dass Sie mir dies zutrauen.

Viele Grüße,
Kevin