Architektur Weimarer Republik (1918-1933)

Kultur & Gesellschaft Kultur allgemein
#1

Hallo liebes Expertenforum.
— da es leider kein architekturforum am brett gibt schreib ich das wohl hier rein —
Ich habe ein Referat zu schreiben über die Architektur der Weimarer Republik über ca. 12 Seiten.

Es ist natürlich nicht das Problem etwas allgemeines zu finden, was ja über Wikipedia und dem Internet allgemein nicht schwer ist. Ich möchte sehr gern etwas besonderes haben. Aber zu erst möchte ich mich mal schnell vorstellen.
Ich gehe zur Zeit auf ein Gymnasium in Berlin und besuche die 13. Klasse! Das Referat soll in meinem Leistungskurs Geschichte abgegeben werden. Vielleicht ist es wichtig zu sagen, dass mich freizeitmäßig die Architektur, vorallem die Berliner Architektur, interessiert und ich mir selbst dieses Thema aussuchte. Es wird also interesse von meiner Seite vorhanden sein.
Meine Vorstellung vom Referat soll auf jeden Fall folgende Inhalte haben:

  1. Architektur Definition.
  2. Das Bauhaus
  3. Kurzbioggraphien von Gropuis und anderen Personen
  4. Bilder von Gebäuden aus dieser Zeit
    Eine gewisse Vorstellung habe ich allerdings nicht von etwas besonderem dazu. Und deswegen wollt ich hier nachfragen ob jemanden etwas einfällt was man dort „extravagantes“ zu abgeben kann!!

ich hoff es werden anregungen gegeben, und ich bedanke mich schonmal im voraus!
Mfg Jacob

#2

Hallo,

falls noch nicht bekannt, dürfte Dich das interessieren:

„Das Verhältnis von Baukunst, Repräsentation und Demokratie wird am Beispiel der Planungen für die Hauptstadt Berlin nachvollzogen, Bauten und Projekte für die Reichsschuldenverwaltung (1917-24), die Reichskanzlei (1924-30), den Reichstag (1927 und 1929), die Reichsbank (1932-38) und den Berliner Spreebogen werden analysiert, architektonische und städtebauliche Intentionen hinterfragt, Protagonisten aus Planung und Politik vorgestellt. Komplementär zur Hauptstadt stehen auch zahlreiche weitere Bauvorhaben zur Debatte, darunter die Planung für das „Reichsehrenmal“, die „Reichsdankhäuser“ und die Bauten des Reiches im Ausland wie Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon von 1929. Anschaulich zeichnet die Geschichte der „Staatsarchitektur“ das Dilemma der Weimarer Republik nach: eine mangelnde Bereitschaft zum demokratischen Konsens, die fehlende gesellschaftliche, politische und symbolische Mitte.“

Das ist eine Neuerscheinung 2006, heute zufällig im NFH vorgestellt.
(http://www.amazon.de/Staatsarchitektur-Weimarer-Repu…)

Und „extravagant“? In Magdeburg z.B., „der Stadt des neuen Bauwillens“, wurden die Häuser unter Taut seeehr farbig angemalt, auch ein Aspekt der Architektur:

„Ob am Breiten Weg oder rund um den Bahnhof herrschte eine expressive Farbigkeit. Der sowjetische Schriftsteller Ilja Ehrenburg zeigte sich geschockt. In seinem Buch «Visum der Zeit» schilderte er seine Eindrücke, berichtet von «lila Raserei» und «Blutsymphonien». Ihm habe der Kopf geschmerzt, selbst die Straßenbahn sei «prächtig gemustert wie ein Drache»“

Interessant ist das Spektrum der Bauten, interessant auch der Einfluss auf die nationalsozialistische Bauweise, interessant die Verflechtungen mit/zu Politik und Gesellschaft…

Viel Erfolg und Gruss, Daniel

#3

Servus Jacob,

in der „Bauhaus“-Zeit war ein Zentrum der Avantgarde - man höre und staune! - ausgerechnet Stuttgart. Die Weissenhofsiedlung ist eines der wichtigsten Zeugnisse dieser Epoche:

http://www.weissenhof.ckom.de/02_gebaeude/index1.php…

Und wenn man in S ankommt, kommt man zuerst durch den dortigen Hbf, den viele Leute spontan als „Bauhaus“ ansprechen, obwohl der Entwurf von 1912 ist:

http://you-are-here.com/europe/hauptbahnhof.jpg

(Die Frage: „Von wann stammt dieses Gebäude?“ bietet sich als Gag am Rande an, fördert die Aufmerksamkeit…)

Schöne Grüße

MM