Argentinien!Was kommt nun?

Hallo,Forumsteilnehmer!

Schockiert verfolge ich die Bilder im TV die aus Argentinien gesendet werden.

Ich frage mich ,ob es bald auch solche Zustände in Europa geben kann.

Wenn hoch verschuldete Staaten nur noch Sparen auf Kosten der Arbeiter,Angestellten,Rentner und Familien,dann denke ich manchmal ,ob das schon die letzten Tage des Kapitalismus sind.

Meine Frage an alle lautet daher:

Hat der Sozialismus bzw. ein modifizierter(intelligenter ,nicht intellektueller!!) Sozialismus keine Chance mehr im 21.Jahrhundert?

Mfg

zwille

hallo zwille,
aber ja doch! Er ist bitter nötig! Welches Gegengewicht hätten wir denn sonst gegen die kapitalistische Ausbeutung?
Wer kämpft denn bei uns dagegen? Die CDU? Die SPD (führt das S auch nur noch zur Dekoration)? Die FDP? die Grünen?
Z.Zt. gibt es nur noch ja-Sager! Nur noch „Politiker“, die mehr auf ihre Diäten schielen, als auf das Wohl der Allgemeinhait.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund
der Sozialismus ist bitter nötig, Dein Ernst?

aber ja doch! Er ist bitter nötig! Welches Gegengewicht hätten
wir denn sonst gegen die kapitalistische Ausbeutung?

Jetzt versteh ich Deine Postings besser, danke, klar, daß Du die Amerikaner nicht magst.

Die DDR ist doch damit voll vor die Wand gefahren, was soll daran so toll sein?
Ich habe keine Lust, Trabi zu fahren, Du?
Gruß
Rainer

Was ich mir wünsche…
Ich wünsche mir den Sozialstaat (zurück)

Einen vernünftigen, demokratischen Sozialismus, der den Kapitalismus nicht vernichtet, im Gegenteil. Der ihn (den Kapitalismus) und uns leben läßt, in diesen schnellen Zeiten, in denen ganze Berufsgruppen plötzlich aussterben, schneller als wir umlernen können. Und ich wünsche mir mehr Solidarität zwischen Menschen.
Der Sozialismus der Sowjet Union ist tot (hoffentlich und zu recht). Es möge der neue Sozialismus leben, vernünftig, sozial, menschlich und ohne große Dogmen (hoffentlich).

In diesem Sinne: Freundschaft
Euer Herbert

Hat der Sozialismus bzw. ein modifizierter(intelligenter
,nicht intellektueller!!) Sozialismus keine Chance mehr im
21.Jahrhundert?

Ok, weiss nicht wirklich, was so im Jahr 2064 (außer dass da die Vulkanier auf die Erde kommen, ist aber ein anderes Thema *g*) passiert, aber für die absehbare Zukunft: nein, keine Chance (denn Sozialismus heißt u.a. Produktionsmittel in staatlicher Hand).

Was wir erleben, ist meiner Meinung nach nicht das Ende des Kapitalismus sondern das Ende des Neoliberalismus.

der argentinische Kreislauf
Tag auch,

auch hier liegt die Wirklichkeit ein bißchen woanders. Argentinien vollführt seit rund 20 Jahren einen steten Kreislauf.

Der Anfang ist für mich nicht mehr auszumachen. Um mal irgendwo anzufangen: Der IWF unterstützt das Land mit gewaltigen Krediten, flankiert von der Ausgabe neuer Staatsanleihen. Dadurch fließen dem Land große Mittel zu, die zunächst für die Deckung von notwendigen Ausgaben, d.h. Löhne, Renten usw. verwendet werden. Über die Zeit verliert man das Augenmaß und verkennt, daß Investitionen und nicht Konsum die Grundlage für zukünftigen Wohlstand sind. Über den Staatskonsum kommt es zu Inflation, es folgt eine Verschlechterung der Situation der privaten Haushalte und irgendwann geht die Wirtschaft den Bach runter, Steuereinnahmen gehen zurück, es folgt verstärkte Kreditaufnahme, die Zinslast schränkt den Haushaltsspielraum ein, es kommt zur beinahe-Zahlungsunfähigkeit und der Kreislauf beginnt von vorn. Alles begleitet von Korruption und zügigen Regierungswechseln.

Das hat nichts mit Sozialismus oder Kapitalismus, sondern mit der typischen, kurzfristigen Politik in Schwellenländern zu tun, die endlich mal etwas von ihrem Reichtum haben wollen, der sich am Horizont abzeichnet. Und da nehme ich die Bevölkerung gar nicht aus, die ist mit ihren Forderungen zu Beginn eines Aufschwungzyklus´ gar nicht mal so unschuldig an dem späteren Unglück. Man sehe sich den Protest in Norwegen an (jaja, kein Schwellenland, aber dennoch ein schönes Beispiel), wo die Regierungen die Einnahmen aus dem Erdölgeschäft langfristig angelegt hat und eben nicht für den Konsum auf den Kopf haut, weil man eben die Gewißheit hat, daß das Öl nicht ewig reichen wird.

Wenn hoch verschuldete Staaten nur noch Sparen auf Kosten der
Arbeiter,Angestellten,Rentner und Familien,dann denke ich
manchmal ,ob das schon die letzten Tage des Kapitalismus sind.

Und jetzt die Preisfrage: Wo soll gespart werden? Wenn Du Einsparpotentiale im argentinischen Haushalt findest, wird man Dir gewiß einen Orden verleihen.

Gruß
Christian

Hi!

Ist das wirklich eine Frage von Kapitalismus oder Sozialismus (oder aller ideologischen Stufen dazwischen)?

Deine Frage, ob so etwas auch in Europa möglich ist, würde ich mit „ja“ beantworten. Für Deutschland würde z.B. der völlige Zusammenbruch der Sozialsysteme - was ja absehbar ist - eine derartige Krise auslösen. Die Krankenkassen sind bereits völlig marode, die Arbeitslosigkeit wird nur verwaltet statt bekämpft, bei der Rentenversicherung geht es mittlerweile ans Eingemachte (Reduzierung der Rentensicherung auf 80%). Ich gehe davon aus, daß ich bei meinem Renteneintritt in knapp 30 Jahren nur noch eine gesetzliche Einheitsrente bekomme, die irgendwo am Existenzminimum bzw. des Sozialhilfesatz liegen wird - obwohl ich deutlich eingezahlt habe.

Was sind die Ursachen für die Krise?
Steigende Bevölkerungszahlen in den Ländern bei gleichzeitig deutlich zunehmender Effektivität der Arbeitnehmer führen zu einem geringeren Arbeitskräftebedarf. Für eine bestimmte Zeit ziehen die Unternehmen daraus höhere Gewinne, doch dann fehlt die Nachfrage (in D geht die Binnennachfrage seit Jahren am Stock, wegen hoher Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig moderaten Lohnabschlüssen; in Argentinien können sich angeblich fast 40% der Bevölkerung kaum noch die täglich notwendigen Lebensmittel leisten, wie soll da die Wirtschaft in Schwung kommen?). Fehlende Nachfrage führt jedoch zu Problemen in den Unternehmen, die das mit Kostenreduktion durch Entlassungen bekämpfen. Die Unternehmen werden auf bestimmte Zeit wieder profitabel, die Zahl der Arbeitslosen wächst, und damit auch die Belastungen für das Sozialsystem.

Was ist zu tun?
Die erworbene hohe Effektivität bei der Arbeit zu reduzieren wird nicht funktionieren. Die verfügbare Arbeit ausreichend zu erhöhen ist auch nicht möglich. Da die Wirtschaft heute schon mit der reduzierten Nachfrage zu leben gelernt hat, bleibt nur der Punkt, die Menge der verfügbaren Arbeitskraft zu senken.

Oder sehr, sehr böse gesagt:
Die Wirtschaft benötigt keine Arbeitslosen, sie sind für den Produktionsprozeß irrelevant. Die Sozialsysteme würden durch das Fehlen von Arbeitslosen als Kostenfaktor weitestgehend entlastet. Ökonomisch und ökölogisch wäre eine Senkung der Bervölkerungszahl ebenfalls sinnvoll (weniger Umweltbelastung, weniger Hunger, vielleicht auch weniger Kriege um die knapp bemessenen natürlichen Ressourcen).

Daher wäre die Reduzierung der Bevölkerungszahlen vielleicht der angemessenste Schritt zur Krisenbekämpfung. Das wäre aber ein Prozeß über viele Jahrzehnte und Generationen.

Wie gesagt, ein sehr, sehr böses Szenario. Aber gibt es eine brauchbare - und funktionierende - Alternative dazu?

Grüße
Heinrich

und wieder irrst Du Dich, Rainer!
Ich bin beileibe kein Anhänger der DDR gewesen. Staatsmonopolkapitalismus ist mir ein Greuel. diese leute waren keine Sozialisten und keine Kommunisten. wenn, dann höchstens Selbstbereicherungisten.
Ich habe in der sozialen marktwirtschaft gut leben können. Nur im reinem Kapitalismus heutiger Prägung kann die breite masse nicht leben. Das ist eine Staatform für Monarchien, gleich ob Blut- oder Kapitalmonarchien. Also für einige wenige.
Deren Leitsatz ist alle(s) für uns.
Dies kommt tatsächlich aus den USA. Nicht, dass die USA nur aus Schlechtem besteht! nein, zum Beispiel ist ein Steuersatz von max. 35.% genug. Ebenso die Anzahl der Regierungsmitglieder. Wenn man von der Anzahl der Regierungsmitgliedert auf die Größe des Stay