‚Erziehungsgewaltige‘
Hi!
Unter:
http://www.beepworld.de/members16/–mona–/piercings…
steht ein guter Artikel zu diesem Thema; weit nach unten Scrollen, hier der Auszug:
_„Mama, Papa ich will ein Piercing“
An diesem Punkt scheiden sich die Geister der „Erziehungsgewaltigen“.
Die Erziehungsgewalt - auch so eine unselige Wortschöpfung. Manchmal hat man den Eindruck, Eltern würden dies allzu wörtlich
nehmen.
Ich meine nicht die physische Gewalt, sondern vielmehr die rigorose Ablehnung, ohne sich jemals ernsthaft und sachlich damit auseinandergesetzt zu haben.
Sei es nun aus „Zeitmangel“, aus Desinteresse oder nur aus Angst vor dem neuen, unbekannten.
Genauso falsch ist, meiner Meinung nach der leichtfertig ausgestellte Freischein, der ihr Kind bei der Auswahl des richtigen Studios alleine lässt. Diese Methode mag zwar sehr bequem sein, ist jedoch wenig verantwortungsbewusst.
Information tut Not
Anstatt sich an geeigneten Stellen sachkundig zu machen, beziehen viele ihr „Wissen“ aus der Regenbogenpresse, vom Stammtisch oder aus „Erfahrungsberichten“ von Menschen, welche selbst kein Piercing tragen.
Da sprechen Blinde von Farben und Taube erzählen von Musik.
In meinem Studio versuche ich nicht nach dem „Papieralter“ zu gehen, sondern mir vielmehr ein Bild von der geistigen Reife dieses jungen Piercing Interessierten Menschen zu machen. Wenn meiner Meinung nach ein Bewusstsein für das leicht erhöhte
Verletzungsrisiko beim Tragen von Körperschmuck zu erkennen ist, sowie ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein welches
zum Pflegen einer solchen Verletzung vonnöten ist, gibt es für mich nur noch medizinische und ästhetische Gründe ein Piercing
abzulehnen.
Medizinische Gründe, die mich zur Ablehnung eines Piercings veranlassen sind vor allem anderen, noch zu erwartendes Wachstum (am Bauchnabel besonders) weil keiner weiß wie ein Stichkanal sich dabei entwickelt.
Leider halten sich nicht alle Piercer und auch nicht alle Mediziner an das Gesetz und piercen bedenkenlos an Minderjährigen herum. Gar nicht zu reden von nicht angemeldeten Schwarz- und Hobby - Piercern.
Sie sehen: wenn ihr Kind sich wirklich piercen lassen will, ist es von ihrer Seite aus kaum zu verhindern.
Darum eine Bitte an Sie liebe Eltern: Informieren Sie sich an kompetenter Stelle ( Gesundheitsamt etc.) und machen sie aus der
Erziehungsgewalt eine Erziehungsberechtigung. Nehmen Sie sich sie Zeit und besuchen Sie einige Studios um sich vor Ort selbst ein Bild von der Arbeitsweise zu machen.
An dieser Stelle möchte ich auf ein Informationsblatt des Sozialministeriums Baden-Württemberg verweisen (erhältlich in guten Studios und beim Gesundheitsamt).
Telefonische Auskünfte reichen nicht aus! Beim Autokauf verlassen Sie sich auch nicht auf telefonische Versprechungen.
Und hier geht es schließlich um die Gesundheit ihrer Kinder!_
(Hervorhebungen von mir)
Ich finde vor allem wichtig, dass Deine Schwester klar macht, dass sie schon lange mit dem Gedanken an das Piercing spielt, und alle ‚Fragezeichen‘ Themen für sie abgewogen hat.
(mögliches Rauswachsen, Infektionen, kann ich damit leben?)
Sprich, nicht den Herdentrieb folgt („Oohr, das haben zur Zeit alle! Will ich auch …“), sondern es aus ihrem Willen heraus entscheidet, und es als Bereicherung für ihren(!) Körper ansieht.
(mit einem Tatoo sollte man sich meiner Meinung nach auch idendifizieren können, und sich nicht als Modeerscheinung stechen lassen!)
Wenn sie dann einen guten Draht zu euren Eltern hat, und ihnen dass so vermittelt, sollten verständnisvolle Eltern auch nichts dagegen haben; in 2 Jahren ist sie eh volljährig, und wird es dann sowieso durchziehen (wenn sie es wirklich will!), selbst wenn nur aus ‚Trotzwillen‘ den Eltern gegenüber, falls es zum grossen Knatsch kommt. 
Viel Erfolg!
Nicole