Hallo Robert, es sind jetzt etwa 35 Jahre her, seitdem ich mich zum letzten Mal intensiv mit Aristoteles beschäftigt habe. Sich schrieb damals meine Doktorarbeit. Allerdings nicht zum letzten Mal mit dem Thema der Metaphysik. Nun weiß ich jedoch nicht, was Du willst: Stichworte zum Thema Arist. Oder allgemein zum Thema Metaphysik.
Hier taucht für mich die Frage auf, was Mph überhaupt ist? Die Erklärung des Seins? Diese ist nicht erklärbar. Wenn Descartes meint, er sei, weil er denkt, wäre die Welt ziemlich menschenleer, wie die Frage auftauchen würde, ob Dinge, die ja real sind, auch denken oder nicht sind?
Metaphysik ist auch nicht das Unerklärliche, denn wird es, sobald man es erklären kann, zu Physik? Was sind Quantenteilchen? Leben, Sein oder physikalische leblose Einheiten? Was ist leblos?
Was also ist Metaphysik?
Die Suche nach dem Ursprung, dem Anfang? Wenn das Universum aus einem Urknall entstand und zuvor unendlich klein und unendlich heiß war, taucht die Frage auf, wie es unendlich klein und unendlich heißt gewesen sein kann, wenn es doch noch keine Naturgesetze gab, also weder Zeit, noch Raum und damit auch keine Hitze. Und wenn es diese doch schon gegeben hat, so taucht die Frage auf, woher diese schon bestehenden Naturgesetze denn gekommen sind.
Man könnte immer weiter und weiter gehen. Wir würden niemals zu einem Ende kommen. Je weiter wir forschen, umso weiter werden wir entdecken. Aber wir entdecken immer nur, was schon vorhanden war. Ist also alles Vorstellbare bereits vorhanden? Erleben wir gar nicht Zeitabläufe, sondern wandern wir mir unserem Geist durch Erlebnisse?
Dies sind Dinge, die ich mir für eine sinnvolle metaphysischen Forschung vorstellen könnte. Aber eine letzte Ursache werden wir nie finden können, denn dann wäre Gott, oder das Sein, endlich, worauf die Frage auftauchen muss, was dann hinter der Endlichkeit ist? Womit wir wieder am Anfang stehen.
Gott selbst werden wir nie direkt erkennen können, so, wie man sich selbst nie direkt sehen kann. Wir benutzen dafür Spiegel, oder Erfahrungswerke. Und so bekommt der Gedanke der Dreifaltigkeit einen Sinn. Das Unsichtbare, verbunden durch den Geist (die Seele) mit dem Sichtbaren. Eine Lehre der Ägypter, die wir in der Dreifaltigkeitslehre der Christen wiederfinden. Allerdings mit dem Unterschied, dass Vater-Heiliger Geist – Sohn, eine Einheit bilden. Somit ist alles göttlich, alles ist Sein. Der Sohn, die Sonne (Ra), sind ganz einfach das sichtbare Element, der bewegende Gegenpol, des Unsichtbaren, des Ruhenden. Womit wir wieder einige religiöse Fragen klären könnten, aber niemals die Frage nach dem Ursprung. Die Ewigkeit liegt immer nur im Augenblick und Anfang und Ende geschehen ständig, ohne Unterlass, pulsierend.
Es fällt schwer zu glauben, dass die Naturgesetze in Bruchteilen einer Nanosekunde entstanden sein sollen und anschließend niemand mehr versucht hat diese zu vernichten oder neue zu erfinden. So, wie es schwer fällt an eine reine Evolutionstheorie ohne schöpferischen Geist zu glauben. Wobei das Eine das Andere nicht ausschließt, sondern sich im Gegenteil ergänzt. Aber – das wiederum ist nicht der Ursprung.
Aus diesem Grund wird sich der Ursprung, das Sein, nie mit Worten voll erklären lassen können, sondern immer nur bruchstückhaft. Im Augenblick die Ewigkeit erspüren, das Nichterfahrbare erfahren, bringt uns ein wenig dem Ursprung näher, den wir jedoch nie erreichen können, da wir ja dazu die Naturgesetze verlassen müssten und damit den Weg dorthin.
Dies sind meine Gedanken zum Thema bzw. ein Teil meiner Gedanken dazu. Vielleicht hilft es Dir etwas weiter. Gregor