Arme soldaten (spontane polemik)

nabend zusammen,

ich bin irgendwie im falschen film.
da zappe ich mich die halbe nacht durch sämtliche programme, die
kaum noch das wasser halten können, weil „es“ bald losgeht. und
was hör und seh ich dauernd?
arme soldaten.
die deutschen „langweilen“ sich in kuwait.
ein amerikaner buddelt im sand und erzählt von seiner
schwangeren frau und seiner tochter, die er so vermißt.
der andere konnte heute nichtmal duschen.
während ich dies schreibe, hält schon wieder einer seine
familienfotos in die kamera und ach, es ist weit bis nach
hause…und nachher muß ich für die gerechte sache noch töten?
auwei! und eng ist es immer. kein pool. sex erst wieder in
bagdad.
und schon wieder : kinderbilder am laufenden band.
aber keine irakischen, sondern sauber gewaschene, die
sagen:„papa, wann kommst du wieder…?“
und das wetter ist auch voll scheisse. sandstürme, ojeh. das
kratzt unter der gasmaske und überhaupt könnte der irak
gefälligst mal die wüste betonieren, damit man besser
vorankommt.
ja, es könnte gefährlich werden. angst haben sie und zu warm ist
ihnen und sie dürfen das auch sagen, wegen der freiheit.
es ist so traurig.
hat den armen kerlen denn keiner gesagt, was für einen beruf sie
sich ausgewählt haben? ich dachte immer, soldaten haben eine
ungefähre vorstellung von dem, wofür sie bezahlt werden. was
bezweckt diese medienübergreifende jammerei?
das scheint mir mehr als propaganda, ich weiß nur nicht, was
mehr??
daneben schweigen sich zumindest die fernsehnachrichten über
größere zusammenhänge aus, dafür werden prima arcade-videos mit
prima bomben gezeigt.
es ist so öde.

frustriert, aber gruß,
frank

Tja, mittlerweile ist…

kaum noch das wasser halten können, weil „es“ bald losgeht.

…es losgegangen und das Sandbuddeln und die Langeweile der Soldaten ist wohl auf lange Zeit vorbei.

Gruß
Edith