ARNOLD(terminator)wird auch hinrichten lassen?!

hi,

somit ist die Todesstrafe nur
solange eine Strafe, wie sie nicht vollstreckt wird.

du gehst hier immer vom täter aus. bei der todesstrafe ist aber der wunsch der opfer bzw. deren hinterbliebenen das treibende motiv. zumindest stellt sich das in interviews oder auch in einschlägigen serien (die ja die wirklichkeit abbilden wollen) so dar. der mensch, der zb. dem eigenen kind das leben genommen hat, soll selber nicht mehr in den genuß eines lebens kommen dürfen. es soll ihm „alles“ genommen werden. oft geht es auch um „seelenfrieden“. die hinterbliebenen können leichter loslassen, wenn der mörder nicht mehr existiert. so wird das zumindest argumentiert.

ich weiß nicht wie ich in so einer situation reagieren würde. deswegen enthalte ich mich erstmal einer aussage über todesstrafe aus sicht des opfers.

gruß
datafox

Falls Du Dich daran erinnern solltest - es würde mich
interessieren. Auch wenn ich sonst von „Star Trek“ &
Abkömmlingen bzgl. der vermittelten Ethik und insbesondere der
Toleranz gegenüber alternativen Denkmodellen wenig halte.

hi,

wir sollten in film und fernsehen umziehen, vielleicht in ethik doppelposten.

die folge habe ich identifiziert:
Star Trek: Voyager, „Repentance“ episode #159.

http://startrek.epguides.info/?ID=594

„In their conversation Neelix learns that the Nygean legal system is based on a principle called „Vekto Valek K’Vadim“ - ancient Nygean for „Favor the Victims“ - by which the victim’s family dictates the convict’s sentence. He also learns that if a defendant is wealthy enough, he can negotiate a monetary settlement with the family rather than serve a sentence.“

gruß
datafox

Danke (owT)
.

Hallöchen,

du gehst hier immer vom täter aus.

nein, ich versuche davon auszugehen, was Strafe erreichen will. Eine Befriedigung der (verständlichen) Racheglüste der Opfer bzw. deren Angehörigen gehört in unserem Rechtssystem nicht dazu. Ich weiß, daß das in anderen Gesellschaften anders gesehen wird und daß das auch hier einige Leute anders sehen, ist mir bekannt.

bei der todesstrafe ist
aber der wunsch der opfer bzw. deren hinterbliebenen das
treibende motiv.

Der Grundgedanke der Todesstrafe ist Abschreckung, nichts anderes. Dumm nur, daß diese Abschreckung nicht funktioniert. Gerade die Vorreiter in Sachen Todesstrafe, USA und China, zeigen das auf das deutlichste. USA hat mit die höchste Mordrate der Welt und die in China gerne mal wegen Korruption verhängte Todesstrafe trug nicht dazu bei, daß die Korruption dort hervorragend gedeiht.

zumindest stellt sich das in interviews oder
auch in einschlägigen serien (die ja die wirklichkeit abbilden
wollen) so dar. der mensch, der zb. dem eigenen kind das leben
genommen hat, soll selber nicht mehr in den genuß eines lebens
kommen dürfen.
es soll ihm „alles“ genommen werden. oft geht
es auch um „seelenfrieden“. die hinterbliebenen können
leichter loslassen, wenn der mörder nicht mehr existiert. so
wird das zumindest argumentiert.

Ja, so wird von den Opfern argumentiert, aber das ist nicht die Sichtweise des Rechtsystems. Wenn sich das Rechtsystem bei der Bestrafung nach den Belangen der Opfer richten würden, wären wir schnell da, wo der gehörnte Ehemann bei der Steinigung seiner Frau den ersten Stein werfen darf. Diese Sichtweise ist archaisch und liegt bei uns so an die 150 Jahre hinter uns.

Ob unsere Moral die richtige ist, ist ein ganz anderes Thema. Ich halte sie allerdings durchaus für fortschrittlich. Andere Konzepte der Bestrafung (nicht nur von Mördern) sind sicherlich denkbar, aber noch fehlen schlüssige Konzepte.

Gruß,
Christian

hi,

nein, ich versuche davon auszugehen, was Strafe erreichen
will. Eine Befriedigung der (verständlichen) Racheglüste der
Opfer bzw. deren Angehörigen gehört in unserem Rechtssystem
nicht dazu.

ich denke das ist eine frage der ehrlichkeit bzw. der doppelmoral. die amerikanische gesellschaft ist in vielen dingen einfach ehrlicher. in deutschland wird oft ein ideal hochgehalten, das der wirklichkeit nicht entspricht. todesstrafe ist nur ein beispiel. die wahlfinanzierung war hier erst jüngst ein weiteres.

offensichtlich ist vergeltung ein uraltes menschliches bedürfnis. manche geben es zu, manche eben nicht. jede strafe dient (auch) der vergeltung, auch die gefängnisstrafe. vergeltung ist gar kein argument gegen die todesstrafe. da gibt es andere viel schlüssigere. für mich ist das problem des justizirrtums das härteste. es verbietet geradezu die todesstrafe in 99% der fälle.

Ja, so wird von den Opfern argumentiert, aber das ist nicht
die Sichtweise des Rechtsystems.

ja, das habe ich ja auch so gesagt :smile:

Wenn sich das Rechtsystem bei
der Bestrafung nach den Belangen der Opfer richten würden,
wären wir schnell da, wo der gehörnte Ehemann bei der
Steinigung seiner Frau den ersten Stein werfen darf.

nein. todesstrafe ist von lynchmord und selbstjustiz zu unterscheiden.

Diese
Sichtweise ist archaisch und liegt bei uns so an die 150 Jahre
hinter uns.

darauf sage ich jetzt lieber nichts.

gruß
datafox

…Unkraut gibt’s kein Mittel. Es wird immer genug verhärmte
und wütende Menschen geben, die in der Todesstrafe irgendeinen
obskuren Sinn erkennen und daraus entsprechende
Rechtfertigungen ableiten. Klar, das ist nicht weiter als bis
zu den jeweiligen Brustwarzen gedacht, aber das sehen diese
Menschen nicht.

Gruß,

Malte.

Hallo Malte,

Du weisst doch sonst immer ziemlich viel über Historie und so,
deshalb mal eine Frage, bzw. ein Anregung zum Nachdenken:

Die staatliche Tötung wurde doch meines Wissens
nur eingeführt, um die Blutrache abzulösen,
also um eine starke und für den Staat schlechte,
weil viel Arbeitskraft vernichtende Strafe durch eine
schwächere, Strafe, der nur ein Mensch zum Opfer fällt,
ersetzt hat. Damals war die Todesstrafe also sinnvoll.

Jetzt würde ich so argumentieren, dass die
Menschen einfach schon so verweichlicht sind,
dass eh keine Mutter oder Vater dazu fähig oder
Willens ist, sein Kind zu rächen. Warum sollte
dann der Staat eben das tun und sich damit
selbst schwächen?

Gruss, Marco

Hi,

…Unkraut gibt’s kein Mittel. Es wird immer genug verhärmte
und wütende Menschen geben, die in der Todesstrafe irgendeinen
obskuren Sinn erkennen und daraus entsprechende
Rechtfertigungen ableiten. Klar, das ist nicht weiter als bis
zu den jeweiligen Brustwarzen gedacht, aber das sehen diese
Menschen nicht.

Du weisst doch sonst immer ziemlich viel über Historie und so,
deshalb mal eine Frage, bzw. ein Anregung zum Nachdenken:

Historie? Kenn ich mich eigentlich gar nicht mit aus! :smile:

Die staatliche Tötung wurde doch meines Wissens
nur eingeführt, um die Blutrache abzulösen,
also um eine starke und für den Staat schlechte,
weil viel Arbeitskraft vernichtende Strafe durch eine
schwächere, Strafe, der nur ein Mensch zum Opfer fällt,
ersetzt hat. Damals war die Todesstrafe also sinnvoll.

Jetzt würde ich so argumentieren, dass die
Menschen einfach schon so verweichlicht sind,
dass eh keine Mutter oder Vater dazu fähig oder
Willens ist, sein Kind zu rächen. Warum sollte
dann der Staat eben das tun und sich damit
selbst schwächen?

Verstehe ich Dich richtig, daß Deine Frage auf Argumente gegen die Todesstrafe abzielt? Falls ja: Da gibt es nahezu beliebig viele.
Andersherum gibt es eigentlich nur drei, die dafür sprechen:

  1. Rache für die Angehörigen des Opfers/das Opfer
  2. sichere Verhinderung weiterer Verbrechen durch den Täter
  3. Gerechtigkeit im Sinne von „Auge um Auge, Zahn um Zahn“

Alle drei lassen sich mit nem kleinen Finger wegwischen, so daß nichts übrigbleibt. Ebenso, wie ich es für fraglich halte, die Unfähigkeit eines Vaters, sein Kind zu rächen als Verweichlichung zu bezeichnen.

Aber wie gesagt, eigentlich ist das nicht das richtige Brett für dieses Thema.

Gruß,

Malte.

Hallo,

Die staatliche Tötung wurde doch meines Wissens
nur eingeführt, um die Blutrache abzulösen, …

Deine Info deckt sich ja durchaus mit meiner Überlegung weiter unten.

Jetzt würde ich so argumentieren, dass die
Menschen einfach schon so verweichlicht sind,
dass eh keine Mutter oder Vater dazu fähig oder
Willens ist, sein Kind zu rächen. Warum sollte
dann der Staat eben das tun und sich damit
selbst schwächen?

Korrekt wäre lediglich eine neue Begründung nötig, da die alte hinfällig geworden ist.

Gruss
Enno

Verstehe ich Dich richtig, daß Deine Frage auf Argumente gegen
die Todesstrafe abzielt? Falls ja: Da gibt es nahezu beliebig
viele.
Andersherum gibt es eigentlich nur drei, die dafür sprechen:

  1. Rache für die Angehörigen des Opfers/das Opfer
  2. sichere Verhinderung weiterer Verbrechen durch den Täter
  3. Gerechtigkeit im Sinne von „Auge um Auge, Zahn um Zahn“

Nein, es ging nicht um ethisch-moralische Gründe
für oder wider Todesstrafe.
Letztendlich kann man mit ethisch so ziemlich alles
als „gut“ oder als „böse“ hinstellen, weil da aus
größtenteils inkonsistenten Grundannahmen logisch
abgeleitet wird.

Alle drei lassen sich mit nem kleinen Finger wegwischen, so
daß nichts übrigbleibt. Ebenso, wie ich es für fraglich halte,
die Unfähigkeit eines Vaters, sein Kind zu rächen als
Verweichlichung zu bezeichnen.

uups. Wenn ich mein Posting nochmal lese hört sich
das wohl wirklich etwas roh an. Ersetze „verweichlicht“
durch „weniger gewaltbereit“, dann ist es das, was
ich sagen wollte.

Aber wie gesagt, eigentlich ist das nicht das richtige Brett
für dieses Thema.

ACK.

Mich hätte nur eine Historische Begründung der
Todesstrafe, bzw. die Begründung für deren Abschaffung
interessiert. Kann man ja mal irgendwo bei den
Sozialwissenschaften posten.

Gruss, Marco

Was lernen wir daraus? Der Täter bekommt die Strafe, die das
Opfer bzw. dessen Angehörige für richtig halten?

es gibt eine rasse bei star trek, die genau dieses
rechtsprinzip als grundlage ihrer gesetze hat. gar nicht so
uninteressant. könnte man mal diskutieren. in der folge werden
auch die gravierenden nachteile einer solchen ethik
aufgezeigt. den titel müßte ich jetzt suchen. es war voyager.

cool!
Da müsste man ja nur dafür sorgen, dass keine
Opfer oder Hinterbliebenen übrig bleiben, und
schon wär man fein raus…

So ein Rechtssystem wünsche ich mir!!!

Gruss, Marco

Da müsste man ja nur dafür sorgen, dass keine
Opfer oder Hinterbliebenen übrig bleiben, und
schon wär man fein raus…

So ein Rechtssystem wünsche ich mir!!!

konsequent im nygeans-weltbild weitergedacht wäre das dann auch wirklich so. wenn keine hinterbliebenen mehr da sind, gibt es auch keinen grund wiedergutmachtung und vergeltung zu leisten. ob dieser grundsatz die nygeans zu massenmorden an familien anstiftet, kam in der folge nicht vor… sehr guter einwand!

gruß
datafox

Jetzt würde ich so argumentieren, dass die
Menschen einfach schon so verweichlicht sind,
dass eh keine Mutter oder Vater dazu fähig oder
Willens ist, sein Kind zu rächen.

Tja, wo lebst Du denn? Lies doch mal Zeitung. Wir haben doch genügend Fälle wg. Blutrache vor den Gerichten.

Welche Zeitung meinst Du denn genau? :->

Gruss, Marco

P.S. bzgl. „verweichlicht“ siehe mein Posting
weiter unten.

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Ja klar!

„Ihr kommt nicht wieder!“

Hinrichtungswerkzeug:
Der Zweihänder aus Conan …

… oder sowas unterhaltsames wie bei
The Running Men

lg
Ali