Lebt überhaupt noch wer???
Den Respekt kann ich allen genannten Autoren vorbehaltlos zollen - aber im Ernst - wenn ich in einen
Buchladen gehe oder Amazon durchsurfe, stellt sich mir wirklich langsam die Frage: lebt überhaupt
noch ein ernsthafter Science Fiction Autor?
Man findet dort die Abteilung SF oft nur noch durch Tonnen von Fantasy im Quantitätsmaßstab
verstopft - wahre Scheiter von Büchern, oft in Trilogien und Quintologien oder schlimmer, in denen es
von Orks, Zauberern und Drachen nur so wimmelt - ein paar davon gut, keine Frage (so ad hoc fällt mir
zB Trudi Canavan ein).
Aber SF ist da oft nur noch in den endlosen Fortsetzungen des Star Wars-, Enterprise- oder Rhodan
Universen, Battletech und wie sie alle heissen, vertreten, vereinzelt stehen ein paar alte Asimov- Clark-
oder Heinleinbände herum.
Wer schreibt heute noch SF, die das Papier Wert ist, auf die sie gedruckt ist - ich meine, so mit
Spekulation auf „was wäre wenn“, Voraussageversuche in den Stories wie bei Verne oder Clark, der
technischen Intelligenz und Spitzfindigkeit eines Asimov mit seinen legendären Robotergesetzen, bis
hin zu so einer düsteren Prohezeiung wie Harrisons „Make Room! Make Room!“, die zwar nicht
rechtzeitig eingetroffen sind, aber das kann ja immer noch werden.
Kümmert sich ein irgend ein Autor noch um Spekulationen absehbarer Probleme, wie die
Klimageschichte dieses Planeten, Globalisierung, die Zukunft der technischen Entwicklung und
dergleichen.
Oder stimmt mein Eindruck, dass zwar Autoren wie David Weber noch spannend zu lesende
Abenteuergeschichten schreiben, die zufällig irgendwo in einem hypothetischen Weltall spielen, die
aber genausso gut als Geschichte im 18. Jahrhundert funktionieren würden, wenn man mit
traditionellen 12 und 24 -Pfündern statt mit Grasern und Geisterreiterraketen aufeinander losginge?
Also die Frage an euch: Gibt es noch aktive SF-Autoren, die man lesen sollte. Wer fällt euch da ein?
Nichts wäre mir lieber, als wenn ihr meinen Eindruck massiv widerlegen könntet.
beste Grüße
föhn-x