Artikel für fremdsprachliche Subjektive in deutschem Text

Hallo,

ich schreibe Fachartikel in deutscher Sprache, in denen Fremdworte vorkommen, meistens englische. Beispiel:

„Per Javascript erzeuge ich ein iframe und rufe die Karte des Ortes auf. The iframe alleine: …“

Da die Engländer nur einen Artikel haben, müsste es im deutschen Text dann immer DAS iframe, DAS website usw. heißen?

Meistens sehe ich angepasste Artikel, die dem deutschen Begriff nahe kommen: DER iframe (iframe=Rahmen), DIE website (site=Seite).

Servus,

der Duden-Artikel zu dem Thema enthält so ziemlich alles, was man dazu wissen muss:

Schöne Grüße

MM

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darüber hinaus sind im Duden auch Einträge zu gängigen IT-Begriffen zu finden, z. B. (die in der Frage erwähnten) Frame und Website.

Gruß
Kreszenz

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Ja, da ist die manchmal eher unkontrollierte, recht großzügige Sammelleidenschaft von Konrad Duden Nachf. ganz hilfreich. Dass es „das Frame“ gibt, hätte ich nicht erwartet…

Schöne Grüße

MM

Habe ich mal im Zusammenhang mit Snooker gehört, aber nie in der IT.

Ich finde es logisch dass er sich für das Neutrum entschieden hat. Und gendergerecht ist es auch noch.

Abgesehen davon würde ich einfach „Rahmen“ schreiben, in Deutschland sollte man das verstehen können.

Eher nicht, wenn es sich um Fachsprache handelt.
Wenn du beim Snooker einen „Rahmen“ spielen willst, ist das nicht sehr verständlich. Ebensowenig, wenn du sagst, dass deine Grafikkarte 40 Rahmen pro Sekunden schafft.

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Alles nur eine Frage der Gewohnheit .

Aber grundsätzlich hast Du natürlich recht. Der Kampf gegen die Anglizismen ist hier in Deutschland schon verloren.

aber die Lesbarkeit empfindlich erschweren. Nicht ganz so, wie wenn von einer Temperaturmesserleiter die Rede ist, aber in diese Richtung gehend.

Schöne Grüße

MM

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Oder vom Selbstfahrer mit Sechstopftreibling.

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Das glaube ich nicht.

Übrigens gibt es nach wie vor einen Export von deutschen Lehnworten in andere Sprachen, das hat nicht mit le hinterland, le leitmotif, l’ersatz, le weltschmerz, the blitz und the flugelhorn aufgehört. In der zweiten Hälfte des XX Jahrhunderts hieß - abgeleitet vom kläglichen Dasein der Taxifahrer - bei Nachbars ein endloses Warten auf nichts „être en strasse“, und noch recht neu (weiß nicht, ob von DED- oder bereits von GTZ-Leuten in den West Ghats eingeführt) ist das indische Gemüse Knol Khol oder Nol Khol.

Nur so mal zum Trost.

Schöne Grüße

MM

Vielen Dank für den Trost aber eigentlich ist er nicht notwendig, denn das ist auch eine stetige Quelle des Spaßes für mich.

Wenn ich in der entsprechenden Stimmung bin und so ein Dampfplauderer wieder einmal unnötige Englischvokabeln verwendet, frage ich ganz unschuldig was dieses Fremdwort bedeutet.
Man glaubt nicht wie viel Menschen schon dabei ins Schwimmen geraten, manchmal muss ich dann sogar seine Erklärung korrigieren.
Wenn er mir das aber korrekt übersetzt, frage ich ihn, warum er das nicht auf Deutsch sagt. Er könnte doch nicht davon ausgehen, dass alle Menschen hier so intelligent sind wie er. Oder ob er gerade das demonstrieren wollte?

So kann man auch mit kleinen Sachen, Beamtenkindern (nämlich mir) eine Freude machen.

dito - filio directoris medicinae in servitio reipublicae Baden-Wirtembergiensis, der zu Lebzeiten nie auf Titel und Ämter besonderen Wert legte, aber immer seiner angelernten Heimatsprache treu geblieben war, bis er dann, mit einem schnell fortschreitenden Bronchialkrebs auf dem Totenbett liegend, das Ansinnen eines jungen, engagierten Kollegen, wenn es gelänge, dieses und jenes zu stabilisieren, könne man ja wohl doch noch eine Chemo probieren, aus dem Morphindusel hellwach aufschreckend urplötzlich Hochdeutsch sprechend und alle Girlanden des Landesbeamtentums repetierend, meinte:

Herr Kollege - ich bin Medizinaldirektor im Dienst des Landes Baden-Württemberg, und ich entscheide hier, was zu tun und was zu lassen ist - Therapia nulla! - Haben Sie mich verstanden?

So ischs noch au wieder

Moint

MM

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