Hallo Phips,
ich bin auf der Suche nach einem kurzen, etwa fünfminütigen
Dia- oder Monolog den man zweideutig wiedergeben kann. Ich tue
mich sehr schwer, das zu erklären aber es soll ein wenn
möglich relativ bekanntes Stück sein und der Dialog soll in
verfremdeter Art wiedergegeben werden, sodass der Ausschnitt
zwar noch Sinn ergibt aber nicht in der eigentlichen Intention
wiedergegeben ist.
mit derlei haben wir uns in unserer Theater-AG seinerzeit auch gerne die Zeit vertrieben, ähnlich wie Elke auch ohne die betreffenden Lehrkräfte, nur für uns.
Ist ewig her. Damals waren wir alle begeistert von der Grüber-Inszenierung von „Faust“ mit Minetti und Fitz.
Obwohl wir in der Schule ein vollkommen anderes Stück probten, lernte jeder von uns aus freien Stücken die ganze Schwarte praktisch auswendig.
Somit bekam aber auch jeder Pauker, so er unser Klassenzimmer betrat, ein fröhliches „Von Zeit zu Zeit seh’ ich den Alten gern“ etc. zu hören.
Das ging über ein Jahr so. Im Nachhinein ein wenig viel prätentiöses Bildungshubertum, wellwell.
Zur Begeisterung der Schülerschaft führte schließlich ein selbst ausgedachtes Dramolett, welches von allen Juvenilen nur zu gut verstanden wurde.
O-Ton Goethe lautete in etwa:
Faust: „Mein schönes Fräulein, darf ich’s wagen, mein Arm und Geleit ihr anzutragen?“
Gretchen: „Bin weder Fräulein, noch bin schön, kann ohn’ Geleit nach Hause gehn’.“
Naja, das nun mindestens ein dutzendmal hintereinander von vorbeiflanierenden jungen Damen zu hören zu bekommen und dabei hörbar bei jeder Abfuhr immer mehr der schieren Verzweiflung anheimzufallen, konnte ja wohl jeder einzelne pubertätsgeschüttelte Jüngling auf das herzlichste nachvollziehen, nicht wahr.
Hoffentlich einigermaßen hilfreiche Grüße
Annie