Hi,
Wir wissen ja mit welchem Alter ein Kind welche Konsonanten
physiologisch artikulieren soll/muss. Dieser noch nicht
validierte Test soll eben alle Kinder, ob pathologisch oder
physiologisch, testen. Mein Plan ist diesen Test zuerst bei
ca. 50 Kinder (2-7 Lj.) die in der logopädischen Therapie sind
zu testen und danach den gleichen Test bei Kindergartenkinder
(Anzahl wenn es möglich ebenfalls 30-50 Kinder, 2-7 Lj.), die
keine logopädische Therapie brauchen (zumindest bis jetzt) zu
testen.
Danach will ich diese Kinder mit einem anderen logopädischen
Test, der ca. seit 10 Jahren eingesetzt wird (ohne den Namen
zu erwähnen!), der aber noch nicht standardisiert ist, testen.
Dieser 2.Test wird von Logopäden gern eingesetzt.
Klingt nach nem Plan Verwendest du den 2. bei beiden Gruppen für test1?
Es ist zu erwarten das test1 und test2 korrelieren falls sie dasselbe messen (sollen). Allerdings auch nicht zu stark, sonst kann man sich test1 ja auch schenken.
Zur Differenzierung der Gruppen müsste man herausarbeiten, welche Unterschiede angezeigt werden und in welchem Ausmaß.
Das ist natürlich einfacher, aber du weißt selber, dass nicht
alles so einfach zu klassifizieren ist.Man kann es natürlich
trotzdem machen aber ggf wird dann die Skala zu grob. U.a.
kann man dann zwar toll zwischen „gesunden“ und „kranken“
unterscheiden aber kleiner Verbesserungen kann man dann nicht
mehr messen. Der andere Extremfall wäre eine visuelle
analogskala.
Was meinst Du mit a) „…kleine Verbesserungen“ (inkonstante
phonologische Störungen?)?.
Nein. Langfristig wird der Test wohl auch eingesetzt werden um beurteilen zu können, ob eine Therapie wirkt oder nicht. Eine derartige Therapie führt ja aber nicht schlagartig zu einer totalen Verbesserung sondern geht über kleine Erfolgsschritte. Wenn der Test zu insensitiv ist, ist es auch nicht gut.
Ich will aber Ist-Zustand testen,
keine Verläufe bzw Verbesserungen.
Das hat aber nichts mit Validierung/Evaluation des Tests zu tun.
Bei einer Bestandsaufnhme nimmt man einen validierten Test her um Fälle zu klassifizieren. Bei einer testevaluation macht man es genau umgekehrt und nimmt einen unvalidierten Test, aber schon eingestufte Fälle.
b) visuelle Analogskala?: was meinst Du damit?
google es einfach mal.
Es ist eine Skala, die eine beliebige Genauigkeit ermöglicht.
Okay, das sind vier hypothesen:
- Z ist optimal um Artikulationsstörungen zu testen
(was heisst optimal?)
D.h. Dieser Z-Test kann alle von Norm abweichende Störungen
erfassen.
Wie groß muss die Abweichung mindestens sein? Woher hat man die Werte der Norm?
- Z ist besser als X
(was heisst besser? Wie würde sich das niederschlagen? Wo ist
der Unterschied zu 1)?)
D.h. Der Z-Test kann mehr AK diagnostizieren, als X-Test.
Damit ist Quantität u. Qualität gemeint.
‚Mehr‘ kann aber irreführend sein. Was wenn er schlicht falsch klassifiziert? Oder beide test ganz unterschiedlich sensitiv auf verschiedene Störungen reagieren und deswegen verschiedene Raten ergeben.
Du musst also die richtig klassifizierten für Z und X berechnen und ebenso den Anteil, der von Z und X richtig klassifiziert wird.
Für mich persönlich wäre es kein Problem (behaupte ich!) alle
Prozesse herauszufinden. Ich fürchte aber, ob jede
Logopädin/Sprachtherapeutin objektiv betrachtet alle
phonologische Störungen gleich beurteilt.
Sicher nicht. Aber gerade, wenn nur du klassifizierst sind die Ergebnisse von vornherein verfälscht. Und ob du wirklich so unfehlbar bist, sei mal dahingestellt…
Grüße,
JPL