Arzt will nicht parenterale Ernaehrung rezeptieren

Hallo,
mein Vater hat ein Speiseroehrenkarzinom 3ten Grades (TNM 3).
Die fast 3 monatige Chemotherapie wurde nach dem 2 ein halbten Zyklus abgebrochen, da der Tumor darauf nicht anspricht, mein Vater aber mittlerweile nur noch 68 Kilo bei bei 180 cm wiegt und sein Allghemeinzustand sich drastisch verschlechtert hat. Er kann kaum noch schlucken, da der Tumor die Speiseroehre massiv verengt. Daher nimmt er immer weiter ab.
Nun ist er letzte Woche auch noch gestuerzt und hat sich die Hand und den Kopf verletzt. Er wurde im KKH Offenbach behandelt, aber wir wollen die Operation in Mainz durchfuehren lassen, da dort die Chirurgie mit der Entfernung dieser Tumoren erfahren ist und minimalinvasiv arbeitet. Der behandelnde Chirurg in Mainz sagt, er kann ihn in dem Zustand nicht operieren, mein Vater soll parenterale Ernaehrung erhalten, am besten zuhause ueber Nacht. Ein Pflegedienst kann da helfen. Mind 2 Wochen braucht er das. Port ist vorhanden.
Ich hatte soweit alles organisiert, aber die Hausaerztin weigert sich zu rezeptieren. Hier spielen wohl Budgetgruende eine Rolle. Mit mir sprechen will sie nicht: „keine Zeit“ und „dann soll doch der der das vorgeschlagen hat rezeptieren“.
Ich habe im KKH Offenbach angerufen und die koennen ihn nur stationaer aufnehmen und parenteral ernaehren, haben das auch angeboten. Aber wenn ich meinen Vater fuer 2 Wochen ins Krankenhaus schicke, dann ist er voellig fertig, weil er 2 Wochen immobil im Bett verbringen kuesste. Er sagt auch er will nicht mehr dorthin.
Ich versuche es nun ueber Mainz und fahre auch heute zur Kranknekasse, um zu fragen was ich tun kann.
Die Krankenhaueser koennen wohl keine Verordnung fuer eine Ernaehrung zuhause rezeptieren, so habe ich das bisher verstanden.
Was soll ich nur tun?
Mein Vater siecht vor sich hin und ich kaempfe hier mit der Medizinbuerokratie.
Hat jemand einen Rat bzw. kann mir erklaeren, warum die Aerztin ihm nicht das Rezept ausstellt und warum das Krankenhaus das nicht kann? (Er hatte vor 2 Wochen seine letzte Chemo und ist nun nicht mehr Patient im Kranknehaus, ich glaube da gibt es Fristen).
Herzlichen Dank im Voraus.

Hallo,

wenn ich solche Probleme mit der Frage, wer was verschreiben muss, habe, frage ich die Krankenkasse, aber da fährst du ja heute hin.

Wenn das auch nicht hilft, frage ich bei der Ă„rztekammer.

Viele GrĂĽĂźe

Hallo,

ich wĂĽrde als erstes fragen: was will denn Dein Vater?
Du erwähnst irgendwo zwischendurch, das er `da´ (wohl Mainz) nicht mehr hin will. Ist das so richtig?

Meine Eltern sind auch beide an Krebs gestorben. Aber auf sehr unterschiedliche Art.
Mein Vater hat sich erschossen, als er wusste, dass der Krebs trotz Operation wieder aufgekommen war und ihm nur noch ein Krebstod im Krankenhaus bevorstand.
Meine Mutter hat sich eroperieren lassen, ist an Krebs in Kombination mit Operationsfolgen gestorben - das war furchtbar, sehr furchtbar.

Nach dem Tod unserer Mutter hat auch meine Schwester den Selbstmord unseres Vater akzeptiert und gemeint, er hätte wohl doch die bessere Wahl getroffen. Für sich und für alle Angehörigen, obwohl es natürlich erstmal arg geschockt hat und nicht leicht war, damit umzugehen.
Aber vom Krankenhausaufenthalt meiner Mutter hatte ich ein Jahr lang Alpträume (die einzigen, die ich überhaupt je hatte).

Frage deinen Vater, was er möchte und akzeptiere das so wie es von ihm kommt. Es ist seine Krankheit, sein Leben. Sofern er nicht arg dement ist, sollte er selbst entscheiden.

Wie und ob sich dass dann per Krankenkassen umsezten läßt, ist eine andere Sache. Nimm ruhig mal die Beratung eines Fachanwaltes in Anspruch. Aber es gibt auch viele öffentliche Stellen, die da Beratung anbieten, allerdings je nach Bundesland verschieden, so dass ich Dir nichts Konkretes nennen kann.

GruĂź, Paran

Mind 2 Wochen braucht er das. Port ist vorhanden.
Ich hatte soweit alles organisiert, aber die Hausaerztin
weigert sich zu rezeptieren. Hier spielen wohl Budgetgruende
eine Rolle. Mit mir sprechen will sie nicht: „keine Zeit“ und
„dann soll doch der der das vorgeschlagen hat rezeptieren“.

Zeit den Hausarzt zu wechseln … und ihr mitzuteilen WARUM

Ich habe im KKH Offenbach angerufen und die koennen ihn nur
stationaer aufnehmen und parenteral ernaehren, haben das auch
angeboten.

das wiederum ist sehr fair

Was soll ich nur tun?

deinen Vater fragen was ER möchte …

Wobei das bei einem Speiseröhrenkarzinom auch nur eine Frage der Zeit ist - mein Vater lässt sich nicht operieren, will keine Chemo und keine künstliche Ernährung … mal schauen - es ist seine Entscheidung

GruĂź H.