Liebe Experten & Fachleute,
wir haben ein älteres Haus aus den 60ern gekauft. Leider waren wir uns der Schadstoffproblematik nicht bewusst. Wir haben ein „Sichtgutachten“ von einem Gutachter anfertigen lassen. Dieser ist natürlich nicht auf die Schadstoffe eingegangen. Sein Honorar richtet sich prozentual nach dem Verkaufspreis. (Dieses Prinzip ist sicher bekannt). Nun ja, wir haben fleißig saniert, neue Böden, neue Bäder, was man halt so macht.
Jetzt sind wir eher durch Zufall auf Asbest gestoßen. Wir haben Asbest in den Bodenplatten (Floor-Flex-Platten) und im schwarzen Bitumenkleber darunter. Jetzt versuche ich schon seit Tagen die Gefahr abzuschätzen, die durch die bisherigen Sanierungen entstanden sein könnte.
Nachmessungen durch Baubiologen haben keine enorme (denke ich mal) Belastung ergeben. (Labor sieht die Belastung als „bedenklich“) Asbest & PAK ist verhanden. Asbest im Material (nicht in der Luft über Grenzwert) und PAK ist im Hausstaub. Alles getestet.
- Raumluftmessung: kein Asbest
- Hausstaubmessung: 13 mg/Kg (Staub)
- Materialprobe - Schwarzer Kleber: 450 F/qcm (Quadratzentimeter)
Leider wussten wir es vorher nicht.
Gebohrt wurde nur gering. 6 Schrauben mit Dübeln für Trennwand in den Boden, wo nur noch Kleber drauf war, weil die Platten vom Vorbesitzer schon entfernt worden und 2 größere Löcher durch den selben Boden um einen Heizkörper zu verlegen. Es wurden keine Floor-Flex-Platten von uns gebohrt, aber die dünne schwarze asbesthaltige Bitumenkleberschicht.
Ganz einfach gefragt: Wie schlimm ist das? Wie hoch ist die Gefahr einzuschätzen?
Das Bad liegt über dem Heizungsraum/ Waschkeller, also ist der Bohrstaub für die beiden Heizkörperrohre in den Heizungskeller/ Waschkeller gefallen. Muss hier eine Feinreinigung gemacht werden. Der gebohrte Boden ist eine Stahlbetonboden und die Kleberschicht ist vielleicht 1,5 mm hoch.
Wie hoch ist die Gefahr einzuschätzen, wenn für eine Ständerwand in derartigen Boden gebohrt und geschraubt wird?
Sollen offene Bohrlöcher (vom Vorbesitzer) in Floor-Flex-Platten, z.B: Anbringen von Profilen verschlossen werden, wenn sie bereits mit neuem Bodenbelag bedeckt wurden? Gehen von solchen Löchern noch mögliche Asbeststaubgefahren aus?
Wie hoch ist die Gefahr, wenn ich selbst ein solches Türschwellenprofil entferne und dabei mehrere Schrauben aus den Platten drehe? Besteht hier noch eine nennenswerte Staubbelastung?
Einige werden jetzt sicher sagen: „Wie kannst du nur“, aber der ganze Mist kam im Nachhinein heraus. Wir haben uns nicht viel gedacht bei den Böden und haben sie zum großen Teil belassen und nur neuen Bodenbelag darüber gelegt, zu unserem Glück.
Im Nachhinein haben wir erfahren, dass diese Methode in der Regel bei gut erhaltenen Plattenböden empfohlen ist, da schonender für Haus und Bewohner. Wir haben also unwissend, zum Glück, mehr richtig als falsch gemacht (hoffen wir), aber möchten natürlich die Fehler (s.o.) einschätzen können um keine weiteren Fehler zu machen & dass man endlich mal über andere Themen nachdenken kann.
Das Thema beschäftigt mich/ uns jetzt bereits seit über 3 Monaten täglich mit einer Kostenbelastung für Untersuchungen (keine Maßnahmen) von bereits mehr als 1500 Euro ohne konkrete Aussagen zu den Problemen selbst (außer einer Werbung für einen Hotel/ Industriesauger mit HEPA-Filter (600 €) und feuchtem Wischen & Lüften). Im Gegensatz ließt man überall von den tödlichen Folgen durch falschen Umgang mit Asbest.
Man erhält leider an Informationen eher pauschale Aussagen. Keiner konnte mir bisher sagen, ob die 450 Fasern im Bitumenkleber aus dem Kleber selbst oder aus den Platten stammen (Faserabgabe durch lösungsmittelhaltigen Kleber in den Kleber selbst).
Warum wird in Kindergärten ein PAK-Grenzwert von 10mg/Kg BaP (Leitverbindung - also eine Substanz aus 16) festgelegt, mein Wert von 13 mg/Kg in der Summe aus 16 aber soll bedenklich sein? Ich verstehe das nicht. Hier muss es doch konkrete Aussagen geben.
Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe.