Asbest in Fensterkitt

Hallo,

in unserem Haus sind noch relativ alte Fenster, jedenfalls vor 1980 verbaut. Nun habe ich gelesen, dass in Fensterkitt dieser Zeit nahezu immer Asbest enthalten ist. Nun soll man diesen Kitt nicht selbst entfernen, da es zu einer Faserexposition kommen kann. Außerdem könne es sein, dass bei beschädigtem, bröckligem Kitt auch so Fasern freigesetzt werden und in den Wohnraum gelangen können. Natürlich ist der Fensterkitt bei unseren Fenstern aufgrund des Alters nicht mehr gut in Schuss und bröckelt überall ab… Nun die Frage: Ist das in irgendeiner Weise gefährlich? Muss man sich da Sorgen machen, dass Asbestfasern freigesetzt werden?
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe und Viele Grüße
Ernst

„Bröckeln“ ist ein makroskopischer Vorgang mit einer kleinflächigen Bruchkante. Nur an der Bruchkante wird beim Brechen ein Faseraustritt stattfinden, direkt anliegend sind die Fasern noch fest eingebettet.
Sind diese wenigen Fasern trotzdem schlimm? Tja, Asbest ist immer schlimm, es gibt keine sichere Dosis. Die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung ist extrem niedrig, aber ganz ohne Asbest wäre sie eben bei Null.

Absolut verboten sind Fräsen, Schleifen und Bohren. Hier wird mikroskopisch feiner Staub erzeugt, der extrem viele Fasern freisetzen wird.

Zum Sanieren wird der Fachmann im Freien, aber trotzdem mit Schutzmaske und -anzug arbeiten.
Er wird den Kitt erwärmen, feucht halten und mit Stechbeitel, Spachtel und Schneidmesser aus dem Rahmen entfernen.

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Hallo!

Das ist sogar (bzw. kann es sein, wenn der Kitt wirklich asbesthaltig wäre) so gefährlich dass die Person die das beruflich macht einen besonderen Qualifizierungsnachweis braucht um selbst die wenig belasteten Kitte für sich selbst und die Umwelt gefahrlos zu entfernen…
Insbesondere sind Kitte auf Bitumenbasis (schwarz) im Gewächshausbau stark asbesthaltig !

Info:
https://www.glaserinnung-hamburg.de/Infos-fuer-Glaser/Asbest-im-Fensterkitt

MfG
duck313

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Der ist bei jedem beruflichen Umgang mit dem Mistzeugs notwendig.
Damals, bei der Entsorgung asbesthaltiger Nachtspeicher, wurden diese am Stück und vor Ort in zig Lagen Stretchfolie luftdicht verpackt. Man könnte meinen, das wäre eine Arbeit für einen dressierten Affen. Na, vielleicht mindestens durch einen Gorilla, so schwer wie die Geräte sind.
Ohne Sachkundenachweis ging da auch nichts.
Den Inhalt hätte man auch in wenigen Stunden (statt zwei Tagen) lehren können, denn ein großer Teil der Zeit ging für die Sensibilisierung drauf, es wurde ausfürhlich erklärt, warum Asbest so schlimm ist. Und das ist auch das Ziel: Den Arbeitern erklären, dass sie es mit einem ernstzunehmenden Feind zu tun haben, der nicht unterschätzt werden darf.

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Danke euch allen für die schnellen Antworten.
Es ist natürlich ärgerlich, dass Fasern freigesetzt werden können, aber es ist doch auch so, dass noch viele alte Fenster verbaut sind und bei diesen der Kitt meistens in einem „runtergekommenen“ Zustand sein wird . Ist es denn notwendig, diese Kitte aufwändig erneuern zu lassen oder wäre das übertrieben? (Zumal ich nicht zu 100% sagen kann, dass Asbest enthalten ist). Habt ihr Erfahrung damit, oder eventuell sogar selbst solche alten Fensterkitte bei euch zu Hause?
LG

Nein. Man saniert das ganze Fenster. Was sich auch finanziell in relativ kurzer Zeit rentiert. Es gibt keine einzige Fensterdichtung, die nach dreißig Jahren noch elastisch wäre.
Wenn überhaupt irgendwelche Dichtungen verbaut wurden.

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Danke für die Antwort!

Wir wohnen in dem Haus allerdings nur zur Miete, das heißt, wir können schlecht die Fenster austauschen. Muss man sich Sorgen machen, oder ist es einfach ganz normal und wir müssen mit solchen Kitten leben? Den Vermieter zu drängen, die Fenster zu erneuern, kommt mit etwas krass vor.

Taktisch klug meldet man dem Vermieter, dass der Kitt an den Fenstern immer mehr bröckelt.
Noch wäre alles dicht, noch würden die Scheiben im Rahmen halten, aber ob er nicht mal seinen Glaser vorbeischicken könne, bevor etwas passiert.

Ein nomaler Vermieter würde sich das selber angucken und dann wohl zum Schluss kommen, dass es ander Zeit ist, etwas machen zu lassen.

Wenn dann ein „My Hammer“-Handwerker (kann alles, aber nichts richtig) aufläuft und am Kitt schleift und fräst, wirst du eingreifen müssen. Erst dann würde ich sagen, dass da mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Asbest drin ist.

Kommt ein echter Fachmann, dürfte alles seinen geregelten Weg gehen. Entweder eine für dich kostenlose Instandsetzung, oder, wenn der Vermieter nicht dumm ist, eine Modernisierung der Fenster.
Bei einer Modernisierung sind von den Gesamtkosten die Kosten abzuziehen, die sowieso für eine Reparatur angefallen wären. Der Rest sind dann Modernisierungskosten, leider kann und wird sich dann wohl auch deine Miete erhöhen.
Die Erhöhung beträgt 8% der Modernisierungskosten. Ich habe keine Ahnung, was so etwas kosten wird, aber nehmen wir 4000€ für deine Wohnung an.
Dann steigt die Jahresmiete um maximal 320€, also um 26,67€ im Monat.
Es gilt aber eine Kappungsgrenze: Die Erhöhung in den letzten 6 Jahren darf insgesamt 2€ je m² nicht übersteigen, wenn die Miete bei bis zu 7€/m² liegt. Bei über 7€/m² darf sie 3€ nicht übersteigen.

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Dann werde ich mal sehen, ob wir das so machen. Vielen Dank für die ausführliche Antwort und Hilfe!

Ich empfehle nur, nicht gleich den Begriff „Asbest“ gegenüber dem Vermieter zu benutzen. Das hört sich teuer und gefährlich an, da könnte er „auf Abwehr“ schalten.

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