Asbestplatten verbrennen?

Der Energieaufwand ist einfach ziemlich heftig. 1200° ist ja objektiv die Temperatur, wo das so langsam losgeht. Da die Reaktionskinetik recht träge ist, müsste man den Kram eher auf 1400°C erhitzen und das kostet eine Menge Energie.

Davon mal ganz abgesehen sind die berühmten Asbestplatten ja eigentlich Betonplatten mit ca. 10% Asbest. Wie die anderen Komponenten auf Hitze reagieren ist gar nicht so klar. Da ist deponieren, zerkleinern und verrotten lassen vielleicht der bessere Weg.

Da ist
deponieren, zerkleinern und verrotten lassen vielleicht der
bessere Weg.

wie verrotten denn beton und asbest? und warum sollte man das vorher zerkleinern, wäre asbest im großen betonbrocken gebunden nicht sinnvoller zu lagern?

Hallo,

Davon mal ganz abgesehen sind die berühmten Asbestplatten ja
eigentlich Betonplatten mit ca. 10% Asbest.

Diese sind aber relativ harmlos, wenn sie nicht verrottet sind oder mechanisch bearbeitet werden.

Schlimmer ist der Asbest-Karton, der besteht aus Asbest und Gips und wurde gerne im Elektrobereich verwendet. Damit hat man ganze Holzkisten ausgeschlagen, welche dann als Elektrotableau verwendet wurden :frowning:
Auch gab es Vorschriften, dass unter jeden Schalter, Steckdose und Lampenfassung, welche auf Holz montiert wurden, ein solcher Asbestkarton darunter musste.

Im privaten Bereich weniger anzutreffen ist der Spritzasbest, welcher als Brandschutz auf Stahlträger gesprüht wurde. Da weiss ich aber die Zusammensetzung nicht.

MfG Peter(TOO)

Das Problem ist, dass die meisten Asbestminerale chemisch meist sehr stabil sind und nur schlecht weiter zerfallen. Es gibt eine ganze Reihe von Ansätzen mit Asbest umzugehen und einer davor war, dass Zeug zu pulvern (also auf eine unkritische Faserlänge zu bringen) und dann könnte man es auch deponieren und darauf hoffen, dass aufgrund der hohen Oberfläche eine klassische Verwitterung möglich ist.

Die durchaus mögliche Thermische Verarbeitung hat sich als unpraktikabel und teuer erwiesen.

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Olivin
Hallo Zerschmetterling,

Deinen Hinweis auf Asbest als Verwitterungsprodukt von Olivin finde ich interessant, denn vor-zig Jahren habe ich dieses Mineral auf einer kanarischen Insel gezeigt bekommen ( wurde sogar als „Halbedelstein“ angepriesen, wenn ich mich richtig erinnere ).
Im Wikipedia-Artikel zum Olivin findet man das Wort „Asbest“ jedoch nicht.
Ist nun verwitterter Olivin ungefährlich ( Faserlänge )?
Woher hast Du diese Information?

Freundliche Grüße

Thomas

Basiswissen Mineralogie.

Eine ganze Reihe von Lagerstätten entstehen durch die Verwitterung anderer Minerale. Asbest ist im Grunde genommen eine ziemlich wilde Mischung faseriger Silikate. Eines der häufigeren Minerale ist der Chrysotil Mg6[(OH)8|Si4O10].

Chrysotil entsteht durch die Hydratisierung magnesiumreicher Silikate, wie dem Forsterit (das Mg-reiche Endglied der Olivin-Reihe) und magnesiumreicher Orthopyroxene.

Beide Minerale findet man typischerweise in einem Gestein, dass man als Peridotit bezeichnet, im Mantel von Planeten und Asteroiden. Solches Mantelgestein kann als Beimengung als Xenolith in Vulkanausbrüchen oder durch Auschiebung von ozeanischer Kruste (sogenannten Ophioliten) an die Erdoberfläche gelangen und dort verwittern.

Solche verwitterten Peridotite bilden die Grundlage großer Asbestlagerstätten oder großer Nickellagerstätten.

Unterm Strich ist Olivin ein Halbedelstein, der im Handel als Peridot bezeichnet wird. Zu Asbest wird er erst durch Verwitterung unter tropischen Bedingungen. Dies dauert sehr, sehr lange und du kannst den Olivin daher ohne Sorge als Schmuck tragen.

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vielen Dank für die interessante Info o. w. T.
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Herzlichen Dank! (owt)
nix