Asien: geschäftl. Emailadr. oft nur mit Vornamen

Moin zusammen!

Ich tippe grade (mal wieder) hunderte von Messekontaktbögen in unser CRM ein und nicht zum ersten Mal fällt mir auf, dass in der Gestaltung der geschäftlichen E-Mailadressen weltweit signifikante Unterschiede bestehen.

So ist im europäischen Raum sowie in den USA und Japan allgemein üblich, Mailadressen folgendermaßen einzurichten: [email protected], teilweise [email protected] oder bei wenigen mitarbeitern [email protected]

Für Südamerika habe ich beobachtet, dass sich dort [email protected] recht verbreitet hat.

Und die asiatischen Visitenkarten (vorrangig Indonesien, Indien, etc, aber auch Middle East) sehen sehr oft so aus: [email protected]

Hat jemand von euch ne zündende Idee, warum da solche Unterschiede bestehen? Ich rätsele schon seit Monaten… Grade diese Vornamensgeschichte will mir nicht einleuchten.

Viele Grüße und angenehmes Grübeln wünscht
Sarah

Hallo Sarah,

Und die asiatischen Visitenkarten (vorrangig Indonesien,
Indien, etc, aber auch Middle East) sehen sehr oft so aus:
[email protected]

Hat jemand von euch ne zündende Idee, warum da solche
Unterschiede bestehen? Ich rätsele schon seit Monaten…
Grade diese Vornamensgeschichte will mir nicht einleuchten.

bist du dir ganz sicher, dass es sich um den Vornamen (Rufname, „given name“) handelt? In vielen asiatischen Ländern schreibt man nämlich zuerst den Familien- und dann den Rufnamen, sodass es nicht wundert, dass die Mailadressen den zuerstgeschriebenen Namen enthalten.
Beispiel: „Mao Zedong“ war Herr Mao, nicht Herr Zedong.

Viele Grüße,
Nina

Hallo Nina,

ja, ich bin mir absolut sicher. Auf den Gedanken kam ich auch schon - es ist bei asiatischen Visitenkarten teils so, dass der Nachname vor dem Vornamen steht (das muss ich ja beachten beim Eintragen ins CRM), aber in der Tat überwiegt [email protected].

Grüße
Sarah

Hi,
was sind denn das für Vornamen?

Bei vielen der chinesischen Firmen mit denen ich regelmäßig zu tun habe geben sich die Mitarbeiter internationale Vornamen als „Rufnamen“.

Lauter „Steve’s, Mike’s, Susan’s und Lucy’s“, obwohl in China wohl kaum jemand wirklich so heisst.

Das machen die hauptsächlich damit wir Durchschnittseuropäer uns die Namen merken können, bzw. diese auch aussprechen können.

Wie die wirklich heissen erfährt man meist erst nach Monaten auf mermahliges Nachfragen.

Gruß
Nick H

Moin Nick,

kurz mal im System gestöbert - kleine Auswahl: Cheng, Hui, Mehdi, Tian, Mohammad, Naresh, Mirza… Sind alles Vornamen, ich musste die teilweise erstmal googeln, um herauszufinden, was da jetzt Vor- und was Nachname ist. Meistens ists aber einfach: Der Nachname wird häufig in Großbuchstaben auf die Visitenkarten gedruckt.

Englische Namen kamen mir jetzt nicht unter. Aber eins war interessant: Ein Chinese, ein Deutscher - beide in der selben chinesischen Firma angestellt. Die Mailadresse des Deutschen war nach dem europäischen Schema abgedruckt, die des Chinesen nach dem von mir erwähnten.

Grüße
Sarah

Hi

Es ist zumindest im ostasiatischen Raum einfach so, dass Vornamen viel individueller sind als Nachnamen.

Es gibt ganze Städte die nur aus Ma’s oder nur aus Li’s bestehen (und die müssen nichtmals verwandt sein) da wären also schnell sämtliche Mailadressen weg. Vornamen können zumindest etwas variiertersein, schon allein weil sie zwei-drei Silben haben während es kaum noch überlebende zweisilbige Nachnamen gibt.

In Indien wechselt das dann schon wieder zu unserem Michael-Symptom, wo jede dritte Frau Priya heißt etc.pp da kann ich es mir auch nicht erklären. Wobei Geschäftemachen in Indien ja eine etwas persönlichere ´Basis hat, man wird z.B. sehr schnell geschäftlich nach Hause eingeladen (wenn auch nur Gastraum so vorhanden) das ist bei uns ja extrem selten.

lg
Kate

Hallo,

in Deutschland gibt es auch Nachnamen die eigentlich Vornamen sind. Nehmen wir mal ein paar Prominente: Ilse Werner, Fritz Walter…

Dann gibt es in Asien Länder, da spricht man die Menschen auch mit dem Vornamen an. Beispiel Türkei: Mustafa Bey (Bey steht für die Anrede Herr) oder Sevim Hanim (Hanim steht für die Anrede Frau wird aber ohne i-Punkt geschrieben.) Ich bin dort Ingrid Hanim.

Nur Politiker (z. B. Erdogan - der aber gleichzeitig auch ein Vorname ist) oder andere Promis werden bei ihrem Familiennamen genannt.

In China habe ich oft erlebt, dass mir Menschen nur ihren Vornamen sagen oder gar einen „adoptierten“ englischen Namen.

Wir Europäer (oder Amerikaner) werden in China aber mit unserem Nachnamen angesprochen.

Wahrscheinlich schlägt sich das alles auf die Mailadressen nieder.

Gruß
Ingrid

Servus,

Englische Namen kamen mir jetzt nicht unter.

dochdoch, das ist eine ziemliche Mode. Wobei es schon auch mal passieren kann, dass sich hinter „Laura“ ein Mann verbirgt, dem der Name halt gut gefallen hat.

Ein junger Chinese, der längere Zeit mit mir gearbeitet und ein gewisses Zutrauen entwickelt hatte, hat mir erzählt, dass der Griff zu den englischen Vornamen nicht nur Mode ist und es Europäern erleichtern soll, sich die Namen zu merken, sondern auch dazu dient, Namen zu umgehen, die bei Aussprache mit europäischer oder amerikanischer Betonung seltsame Bedeutungen annehmen könnten - man heißt lieber „David“ als „Wichsgriffel“ und lieber „Shirley“ als „Schnappmöse“.

  • Etwas verblüfft war ich, als ich einen Inder danach fragte, ob der Name „Moustaque“, mit dem eine e-mail aus Indien unterzeichnet war, given name oder surname sei, und falls given name, ob das ein Sir oder eine Madam sei: Der Gute meinte mit dem unnachahmlichen Kinnschlenkern, das sei eigentlich alles möglich…

Schöne Grüße

MM

Hallo,

In der Tat ist es in Japan so, dass die geschäftlichen Emailadressen oft [email protected] aufgebaut ist. [email protected] würde es dort kaum vorkommen, da die Menschen im geschäftlichen Bereich gegenseitig üblicherweise mit Nachnamen ansprechen.

Bei taiwanesischen Firmen habe ich erlebt, dass die Emailadressen nur den Vornamen enthält. Die Korrespondenzen wurden somit auch mit Vornamen geführt.

Viele Grüße