Assange geniesst diplomatische Immunität?

Politik Auslandspolitik
#1

Hi,

http://www.golem.de/news/julian-assange-ecuador-gewa… berichtet „Assange sei ab sofort ein Staatsbürger Ecuadors und dort als politischer Flüchtling anerkannt. Außerdem sei er ab sofort Botschaftsangestellter und genieße dadurch diplomatische Immunität.“

Klar kann jeder Staat seine Staatsbürgerschaften vergeben wie er will. Aber müssen Botschaftsangehörige die diplomatische Immunität geniessen sollen nicht im Gastland akkreditiert werden? Und das Gastland kann diese Akkreditierung ablehnen? Sonst könnten ja auch keine Diplomaten zur „persona non grata“ erklärt und ausgewiesen werden.

Somit, wenn Assange nun keine diplomatische Immunität besitzt kann er legal das Land ja gar nicht verlassen. Er sollte doch nur sicher sein solange er sich in der Botschaft befindet. Aber da kann er ja nicht den Rest seines Lebens zubringen - oder?

Gruss
K

#2

Somit, wenn Assange nun keine diplomatische Immunität besitzt
kann er legal das Land ja gar nicht verlassen. Er sollte doch
nur sicher sein solange er sich in der Botschaft befindet.
Aber da kann er ja nicht den Rest seines Lebens zubringen -
oder?

Nun, bei Kardinal Mindszenty ging das immerhin fünfzehn Jahre lang…
http://de.wikipedia.org/wiki/Mindszenty

#3

Somit, wenn Assange nun keine diplomatische Immunität besitzt
kann er legal das Land ja gar nicht verlassen.

Ich denke mal, hier hilft nur noch Plan R, r wie rausschmuggeln.

#4

Wieso müsste GB ihn eigentlich erst …
… nach Schweden schicken, wenn sie ihn unbedingt an die USA ausliefern wollten?

Könnte das nicht genausogut direkt von GB an die USA passieren? Oder wie ist der Gedankengang?

Das frage ich mich schon längere Zeit.
Dass auf diese Fragestellung aber sonst noch niemand gekommen ist, könnte ich nicht glauben. Also, irgendeinen Grund muss es doch geben.

Oder geht es darum, dass man in GB - ohne Schweden - keinen Grund finden würde, ihn festzuhalten?

Viele Grüße

#5

Hallo,

das ist wohl die Verwirrungsstrategie des Verdächtigen.
Soviel ich weiss bestehen zwischen GB und den USA genau so Auslieferungsabkommen wie zwischen Schweden und den USA.
Die Wahrscheinlichkeit einer Auslieferung ist m.E. sogar in GB größer, das traditionell ja ein enges Verhältnis mit den USA pflegt und ähnliche Rechtsauffassungen vertritt.

Ich gehe davon aus, dass das alles nur heiße Luft ist, um davon abzulenken, dass ihm ein ganz stinknormales Strafverfahren in Schweden droht.

Gruß
Werner

#6

Hallo,

Die Wahrscheinlichkeit einer Auslieferung ist m.E. sogar in GB größer …

Aber warum sagt das denn niemand? Es gibt doch sicher einige, die daran interessiert sind, dass die Sache beendet wird. Die USA oder GB könnten das doch einfach mal sagen. Es kann doch nicht sein, dass die einfach nicht auf diese Idee kommen, wenn es so ist.

Viele Grüße

#7

Könnte es sein, dass es darum geht, dass …
… die USA eben noch keine Anklage fertiggestellt hat, dies aber während der Prozessdauer in Schweden schaffen könnte?

In GB ist er ja schon längst nicht mehr freiwillig, da wäre er ja schon längst weg, wenn man ihn gelassen hätte. Und GB hat so ohne Schweden ja keinen Grund, ihn festzuhalten.

Dass die so einen riesigen Aufstand veranstalten, nur wegen einer Zeugenaussage, das kann ich mir eigentlich auch nicht gut vorstellen.

#8

Dass die so einen riesigen Aufstand veranstalten, nur wegen
einer Zeugenaussage, das kann ich mir eigentlich auch nicht
gut vorstellen.

Assange wird von Schweden mittels internationalem Haftbefehl wegen Vergewaltigung gesucht. Natürlich kann sich Assange da nicht einfach irgendwo verstecken, zumal man Schweden sicher nicht unterstellen kann, dass die Justiz dort nicht fair wäre.
Zudem hat Assange die Kautionsauflagen in GB verletzt. Wäre er nicht so bekannt wurde kein Mensch von dem Verfahren nehmen…

Lg,
Penegrin