Hallo,
über Wladimir Kaminer lese ich in Wikipedia:
„Im Juni 1990 bekam er humanitäres Asyl in der DDR.“
Nanu? Was hat er dennin der UDSSR angestellt, dass er sie verlassen musste. Und, was mich wundert: Die DDR gibt einem Sowjetbürger Asyl? Man fand dort doch alles gut, was der große „Bruderstaat“ tat. Ist Asyl kein Affront, eine Kritik an der UDSSR?
Grüße
Carsten
Hallo,
„Im Juni 1990 bekam er humanitäres Asyl in der DDR.“
Die DDR gibt einem
Sowjetbürger Asyl? Man fand dort doch alles gut, was der große
„Bruderstaat“ tat. Ist Asyl kein Affront, eine Kritik an der
UDSSR?
Wenn man genauer auf das Datum achtet, kann man vielleicht von selbst drauf kommen, dass zu dieser Zeit es keinen großen Bruder mehr gab, jedenfalls keinen östlichen, den man uneingeschränkt verehrte.
Der neue angebetete Verwandte hieß D-Mark…im Juni 1990 war der Anschluss an die BRD bereits beschlossene Sache…
Beatrix
Hallo,
Nanu? Was hat er dennin der UDSSR angestellt, dass er sie
verlassen musste.
nichts, auch wenn Kaminer als Jugendlicher das war, was man bei uns ‚verhaltensauffällig‘ nennt. Aber die politische Situation in Rußland drohte damals schon zu kippen, auch wenn es noch über ein Jahr dauern sollte, bis der Augustputsch stattfand (der an Jelzins Widerstand scheiterte). Ein Ausweichen nach (Ost)Berlin war relativ einfach - als Russe brauchte man da weder Reisepass noch Visum.
Und, was mich wundert: Die DDR gibt einem
Sowjetbürger Asyl? Man fand dort doch alles gut, was der große
„Bruderstaat“ tat. Ist Asyl kein Affront, eine Kritik an der
UDSSR?
Das war im Juni 1990 - wenige Tage vor Inkrafttreten der Wirtschafts- und Währungsunion von DDR und BRD. Die sog.Wende war bekanntlich im November 1989. Da verließen ganze Staaten die UdSSR - nicht nur einzelne Bürger.
Freundliche Grüße,
Ralf