Hallo, Karin,
bin wirklich
erschrocken, wie Menschen an Menschen herangehen, die verfolgt
werden und Hilfe suchen…
Die Syrer, die Tunesieser, die Lybier, die Afrikaner, alle
suchen Hilfe in Deutschland. Das einzige Land, das sie
auffängt!
Genau, alle kommen sie zu uns. Die ganze Welt schaut nur zu. Bisschen realitätsfern oder?
Schau mal nach Italien!!!
Wir werden eine Wirtschaftsgesellschaft, die nichts von Ethik
und Moral hält…
Wir können nicht die ganze Welt auffangen! Es hat sich
herumgesprochen, daß Deutschland ein land ist, bei dem man
Asyl suchen und Arbeit finden kann.
Das können wir nicht, müssen wir auch nicht, tun wir auch nicht!
Und wir sind so ein tolles Land…diese Arroganz!!!
Wir haben als Land mit Sicherheit auch gar nichts, absolut nada mit den Verhältnissen in der Welt zu tun.
Wir beuten keine Länder aus, wir erkaufen nicht die Bodenschätze für ein Appel und ein Ei, so dass die Menschen dort auch genug zu essen haben.
Nein, unsere Wirtschaft verhält sich ethisch korrekt!
Einfach erschreckend und beschämend!
Nein - denn- wohin sollten die Deutschen auswandern? Sie
bekommen einen Hungerlohn von 5 Euro/Stunde, aber wo sollten
Deutsche Asyl suchen, weil es ihnen unserem Deutschland so
schlecht geht?
Der Hungerlohn hat nun wirklich nichts mit Asylbewerbern zu tun!!
Das ist ebenso ein politisches Problem, wie alles andere, was du unten schreibst.
Kommt eben davon, dass wir nur noch eine Wirtschaftsgesellschaft sind, wo Menschen nur Maschinen sind! Keine Ethik keine Moral, unsittliche Entlohnung!!
Dazu: Der „Netto“-Skandal: Mitarbeiter müssen
schon mit Niedrigstlohn Überstunden machen, die aber nie
ausgezahlt werden. In unserem Land arbeiten Menschen, die zu
einem Stundenlohn eingestellt wurden. aber ausgenutzt werden.
Wenn sie die Überstunden nicht machen, werden sie gekündigt.
Wir sind politisch und gesellschaftlich noch schlechter dran
als die Länder, die gegen ihr Regime protestieren.
Sicherlich!! Wir verhungern, werden von Polizeigewalt bedroht, Menschen verschwinden in Gefängnissen, werden gefoltert und umgebracht.
Die Demokratie wird mit Füßen getreten, wir müssen schon Glück haben, damit wir in Deutschland überleben.
Denkst du auch darüber nach, was du schreibst?
Diese Menschen haben meist wenig Chancen in ihren Heimatländern zu überleben und du vergleichst ernsthaft ihre Situation mit unserer?
Nur: Bei uns geht niemand auf die Straße, um einen, oder alle
Politiker zu stürzen, leider.
Leider!!! Aber: wenn der Leidensdruck nicht groß genug ist, wird sich auch keiner bemühen für seine Rechte oder die der anderen einzustehen!
Wir sind in Deutschland wahrlich kein Volk der Revolution.
Einstehen für den anderen gibt es hier auch nicht.
Das ist das Problem einer Wirtschaftsgesellschaft: KEINE ETHIK KEINE MORAL!
Da der Deutsche eben nicht auf die Straße geht, scheint es ihm ja gut zu gehen!!
Wir werden im Laufe der Globalisierung bald auch unsere nationalen Grenzen verlieren.
Ob du und ich das miterleben werden weiß ich nicht, aber was willst du tun, wenn es nur noch die Vereinigten Staaten von Europa gibt und keine nationalen Grenzen?
Mit was willst du dann argumentieren?
Ich weiß nicht, wo du immer deine einseitige Sicht der Dinge her hast, aber ich schäme mich dafür, dass ich Deutsche bin, wenn ich sehe, wie Hilfesuchende behandelt werden.
Ein Trauerspiel.
Ich sage ja nicht, dass man Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen sollte, aber kein Mensch verlässt gerne seine Heimat und seine Wurzeln, nur um eben mal das „soziale Netz“ bei uns auszunutzen.
Versetz dich einmal ehrlich in die Lage von Syrern, Ägyptern…
Versuche zu fühlen, was diese Menschen fühlen müssen.
Ein wenig Empathie würde auch dir gut stehen.
Grüße
Ayse (klar, der Name klingt jetzt auch nicht deutsch, vielleicht sollte man mich auch abschieben, schließlich bin ich ja nur „Gastarbeiterkind“. Jetzt wo die Neger, in Form meiner Eltern, ihre Pflicht getan haben, können sie auch wieder mit Sack und Pack abgeschoben werden.)