Servus ET:
Der Film ist ein Appell an
Menschlichkeit, und ich frage mal: Was ist verrückt: Wenn man
anderen hilft, oder sie abschiebt.
Diese Frage ist leicht zu beantworten. Es ist
selbstverständlich gut, wenn man anderen hilft.
OK
Die kniffligere Frage ist dieser Frage vorgelagert: Kann man
sich bei der Asylpolitik darauf beschränken, die Dinge
nur-moralisch zu betrachten? Oder muss man auch in kaltem Stil
rechnen und taktieren?
Ich glaube, man muss natürlich beides. So wie aber jetzt die Asylpolitik läuft ist sie sowohl unmenschlich als auch sehr teuer. Die Asylwerber sind viele Jahre hier, und man lässt sie nicht arbeiten. Kinder gehen in die Schule, und wenn sie endlich fertig sind und man sie arbeiten schicken könnte, müssen sie zurück.
Es gibt pro Jahr ca. 10 Millionen politische und
Kriegs-Flüchtlinge weltweit. Mehr Flüchtlinge als Österreicher
also. Und dabei ist die bei weitem größte Gruppe der
Armuts-Flüchtlinge noch gar nicht berücksichtigt. Es gibt also
ohne Zweifel eine Art „ökonomische“ Dimension des Asyls. Man
muss damit gezwungenermaßen haushalten.
Ok, das ist aber jetzt eine Milchbübchenrechnung…
Aber ich möchte in
einem Land leben in dem es Menschen wie Ute Bock gibt.
Ute Bock hat deinen Angaben nach knapp 400 Menschen
aufgenommen. Willst du wirklich in einem Österreich leben, in
dem 8 Mio. mal 400 Menschen = 3200 Millionen Menschen
aufgenommen werden?
Ok, und das noch mehr
Damit will ich sagen: Es ist gut, dass es die Bocks dieser
Welt gibt. Die Bocks sind ihrer Natur nach aber
Nischenbewohner.
Man kann sich die nur-moralische Betrachtungsweise durchaus
erlauben - solange andere haushalten.
Ich frage mich, wie man vernünftig, menschlich und auch kostenverträglich man Asylpolitik machen kann. Zunächst, Österreich ist ja nicht alleine. Hier gibt es die EU, und außerhalb noch viele relativ politisch stabile reiche Länder wie z. B. USA, Japan, Russland, usw. usf. Hier könnte man nach einem Schlüssel aufteilen, der auf Größe des Landes, Einwohnerzahl und Ressourcen berücksichtigt. Die 10 Millionen aufgeteilt sind zwar viel, aber ich denke machbar. Es wird menschlich gehandelt, das heißt sowas wie bei dieser Dame die man nach Uganda geschickt hat, darf nicht passieren. Vielleicht können wir nicht wirklich alle reinlassen, aber wenn irgendein Anlass auch nur bestehen könnte der auf eine Gefahr für die Person hindeutet darf er/sie bleiben. Nach einer gewissen Zeit, sagen wir sechs Monate, dürfen sie für immer bleiben. Danach dürfen und sollen sie sofort arbeiten gehen, man könnte mit ihnen großteils Gastarbeiter ersetzen.
Jetzt frag ich Dich: ist das leistbar? Und ich frage Pontius Pilatus: ist das menschlich (genug?)
gerührt
Schlussapplaus.
Das hört sich für mich nach einem ziemlich schlechten Film an
Wobei die ästhetische Qualität hier natürlich nicht zu Debatte
steht.
Das ist ein guter Film! Er ist rührend, romantisch, spannend, hat Actionszenen und Humor… wobei daran erstaunlicherweise nicht die vielen österreichischen Kabarettisten die mitwirken verantwortlich sind, sondern meist Frau Bock. Ok er wirkt stellenweise amateurhaft und chaotisch, aber das macht neben Frau Bock den Charme des Filmes aus. Reale Szenen die bei Univorträgen von Frau Bock aufgenommen worden sind, mischen sich unter die gespielten Szenen. Alle Szenen sind realen Ereignissen nachgespielt worden. Aber er ist selbstverständlich gut, weil er ein menschlicher gefühlvoller Film ist.
Servus
Herbert