Asylpolitik, ein Film der nachdenklich macht

Liebe Freunde,

Ich habe hier schon ein paar mal über Asyslpolitik geschrieben. Nun gibt es einen Film, der so viel mehr darüber sagt, als ich hier schreiben kann. Deswegen mache ich hier etwas sehr ungewöhnliches und stelle einen Film vor.
Der Film heißt: ‚Die verrückte Welt der Ute Böck‘

Frau Ute Böck kämpft für Menschen, derzeit hat sie 390 Menschen Obdach verschafft, bietet zusammen mit einer Rechtsberaterin Schutz vor ungerechtfertigter Abschiebung und vieles mehr. Wer den Film sieht, braucht starke Nerven, hier werden unter anderem auch Kleinkinder verhaftet, um sie in Schubhaft zu verbringen. Frau Ute Bock ist eine reale Frau, sie spielt sich im Film selbst. Die Szenen sind realen Begebenheiten nachgespielt. Der Film ist ein Appell an Menschlichkeit, und ich frage mal: Was ist verrückt: Wenn man anderen hilft, oder sie abschiebt. Oder in einem Fall in Österreich im sozialen Wohnbau: Hier soll eine Familie mit einem behinderten Kind delogiert werden, weil dieses zu laut ist, und Nachbarn stört. Das ist wirklich verrückt. In so einem Österreich möchte ich nicht leben. Aber ich möchte in einem Land leben in dem es Menschen wie Ute Bock gibt. Ich habe während des Filmes bemerkt wie gerührt die Menschen um mich waren. Und am Ende gab es etwas was ich im Kino schon lange nicht mehr erlebt habe: Es gab einen Schlussapplaus.

Hier zwei Links
http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?3595

http://www.fraubock.at/

Servus
Herbert

Hallo,

Menschlichkeit, und ich frage mal: Was ist verrückt: Wenn man
anderen hilft, oder sie abschiebt.

das Problem ist, daß die Allgemeinheit die Rettung von einigen wenigen als heldenhaft empfindet bzw. deren Abschiebung als Unrecht, aber die Anwesenheit von einigen Milliarden doch vermutlich eher als störend.

Österreich im sozialen Wohnbau: Hier soll eine Familie mit
einem behinderten Kind delogiert werden, weil dieses zu laut
ist, und Nachbarn stört. Das ist wirklich verrückt.

Das ist nicht verrückt, sondern ein weiteres Dilemma. Das Thema wurde im Plauderbrett diskutiert (noch nachzulesen). Über solche Themen läßt sich vortrefflich abstrakt diskutieren und noch besser läßt sich, wenn man nicht betrofftn ist, darüber urteilen. Wenn man aber betroffen ist, denkt man darüber vielleicht etwas anders. Aber wie gesagt: das wurde und wird diskutiert.

Gruß
Christian

Servus Christian,

Menschlichkeit, und ich frage mal: Was ist verrückt: Wenn man
anderen hilft, oder sie abschiebt.

das Problem ist, daß die Allgemeinheit die Rettung von einigen
wenigen als heldenhaft empfindet bzw. deren Abschiebung als
Unrecht, aber die Anwesenheit von einigen Milliarden doch
vermutlich eher als störend.

Ja, wir können vielleicht nur den nächsten retten, oder ihm helfen. Im All von Frau Ute Bock sind das mehr als 390 Menschen, und das sind nur diejenigen die Unterkunft bekommen haben. Und natürlich, einige Milliarden gehen sich in Österreich nicht aus, vor allem weil wir noch so viele Berge haben :wink: Nein, ich weiß was Du meinst. Ich halte es für die wichtigste und größte Aufgabe der Menschheit etwas gegen den Hunger der Welt zu tun. Und wenn man sich die Rüstungsausgaben ansieht (In Wien gibt es in der Karlsplatzpassage eine Installation, bei der man die Rüstungsausgaben der Welt steigen sehen kann, mir ist schwindelig geworden wie da so die Milliarden im Sekundentakt hoch gezählt werden) Wenn man nur einen kleinen Teil davon verwenden würde, dann wäre schon viel getan. (Aber ich bin ja ein Träumer)

Österreich im sozialen Wohnbau: Hier soll eine Familie mit
einem behinderten Kind delogiert werden, weil dieses zu laut
ist, und Nachbarn stört. Das ist wirklich verrückt.

Das ist nicht verrückt, sondern ein weiteres Dilemma. Das
Thema wurde im Plauderbrett diskutiert (noch nachzulesen).
Über solche Themen läßt sich vortrefflich abstrakt diskutieren
und noch besser läßt sich, wenn man nicht betrofftn ist,
darüber urteilen. Wenn man aber betroffen ist, denkt man
darüber vielleicht etwas anders. Aber wie gesagt: das wurde
und wird diskutiert.

Ok, natürlich bin ich mir bewusst, dass das ein großes Problem für die Nachbarn ist. Aber damit zu drohen, dass man das Kind entweder in ein Heim steckt, oder die Familie delogiert, das kann es ja doch nicht sein. Die Familie wohnt in einem sozialen Wohnbau (Wiener Wohnen) Es kann mir niemand einreden, dass es hier nicht eine gute Lösung gibt, z. B. eine besser geeignete Wohnung wie sie es z. B. in Wien-Floridsdorf durchaus gibt und die Nachbarn auch viel weniger gestört sind. Ich bin überzeugt, mit ein wenig Menschlichkeit lässt sich hier eine gute Lösung finden. Wenn diese fehlt, sehe ich allerdings schwarz.

Jetzt sind wir ein wenig off topic… Wir haben ja in der EU auch viel Armmut. Ich würde es sehr schön finden, wenn hier (noch) mehr europaweit nachgedacht werden würde. Dann wäre auch das Argument entkräftet, die EU wäre nur ein Vorteil für die Reichen und große Firmen. (Was natürlich ein Holler ist, ich arbeite ja in einer großen Firma die durch die EU profitiert, und bin ganz froh über meinen Arbeitsplatz)

Servus
Herbert

Hallo Herbert,

es ist ja sehr löblich über die Ungerechtigkeit und den grassierenden Hunger in dieser Welt zu diskutieren - dabei aber irgendwelche ominöse Anderen oder die nebulöse Allgemeinheit als schwarzen Peter zu orten ist einigermaßen seltsam.
Schuldenuhren zu beobachten und gleichzeitig alle möglichen Vergünstigungen für sich herausschlagen wollen ist gleiches.
Lebensmittel die der moderne Europäer nicht essen will, aus Gründen des Mainstreams ,nach Afrika zu versenden, dabei die örtliche Wirtschaft zu zerstören ist erstens böse und zeugt von einer schier unglaublichen Scheinheiligkeit unserer Worte.
Deutschland als ,glaube ich ,weltbester Waffenexporteur schämt sich nicht die dritte Welt ihrer wirtschaftlichen Grundlage zu berauben und die verständlichen Aufstände dann mit eben unseren hochmodernen uns effektiven Waffen zu beliefern und zu befeuern.Dem Chaos in diesen Ländern begegnen wir dann mit dem bewährten IWF.Dieser kann dann mit Milliarden an Euros an Krediten(die sowieso ausfallen werden,sozusagen kontrolliert ausfallen) die Kontrolle übernehmen um dann die gewünschten Märkte für unsere Waren frei erreichen zu können.
Um dies aber alles so veranstalten zu können müssen die westlichen Staaten aber die Bürger hinter sich wissen - und darauf können sie sich verlassen.

(Im Übrigen: Nicht nur die Bundesrepublik verfährt so - du ahnst es?..)

Woher kommt also die grassierende Not und der Welthunger?
Preisfrage: Was könntest d u tun um deine Pflicht zur Abwehr des Weltungerechtigkeit und des -hungers zu leisten?

Gruß

Wader Hans

Hallo,

leider ist das gar nichts Neues. Es wird nur fortgesetzt, was es schon seit den 70er Jahren gibt.

Unter Idi Amin gelang es einer Uganderin per Flugzeug nach Frankfurt/Main zu flüchten. Sie beantragte Asyl. Unser „hochlöbliches“ Auswärtiges Amt behauptete in Uganda gäbe es keine Verfolgung. Die Frau wurde in die nächste Maschine zurück nach Uganda gesetzt und geflogen. Am Flughafen dort wurde sie, noch bevor sie das Flughafengebäude betreten konnte, erschossen!

Selbst wer als Deutscher bei einer deutschen Botschaft im Ausland vorspricht, wird sehr schnell merken, wie schlecht informiert die dortigen Mitarbeiter sind - sie leben in ihrem Ghetto und kümmern sich kaum um das, was im Land geschieht. Ganz anders geht es bei den amerikanischen Botschaften zu - dort findet man selbst als Deutscher mehr Hilfe als bei den deutschen Vertretungen.

Kontraste der Mitmenschlichkeit - Ausnahmen bestätigen die Regel. Wer’s nicht glaubt, kann sich die jährlichen „Reports“ von amnesty international mal ansehen… Oder aktueller: wieviele friedlichen Demonstranten, die zivilen Ungehorsam praktizieren, weil es sonst keine Alternative mehr gibt, am heutigen Tag von der deutschen Polizei (auf geheiß der Politiker) wohl wieder krankenhausreif verprügelt werden?

Gruß,
p+p

Servus Hans,
wird mir hier gerade etwas unterstellt?
Na macht nichts, bin ich schon gewohnt :smile:
Zunächst, ich wollte ganz was anderes, aber da kehre ich am Ende des Posting zurück.
Nein, ich weiß natürlich, dass es nicht nutzt, wenn wir nicht verwendete Lebensmittel in betroffene Gebiete schicken.
Und ich weiß auch, dass es nicht ominöse Schuldige gibt, sondern dass diese so vielfältig sind wie die Gebiete in denen Hunger herrscht.
Aber es ist ohnehin müßig, viel besser wäre es wenn für die einzelnen Gebiete nach Verbesserungen gesucht wird. Verbesserungen vor allem wenn es noch keine Lösungen gibt.
Lebensmittel hin schicken ist auch blöd. Besser die Bauern dort stärken, forschen wie Bewässerungen möglich sind, und wie man Böden verbessern kann. Und hier ist das große Problem: Jedes Gebiet ist anders, hat einen anderen Boden, ein anderes Klima, andere Pflanzen die angebaut werden, andere Menschen, andere Regierungen, andere Probleme.
Und besser ist es natürliche Ressourcen, statt Dünger, der wieder teuer und für die Bauern unerschwinglich ist zu verwenden.
Du siehst, ich habe keine Ahnung. Das Problem ist, denke ich es gibt keine Lösung für das Hungerproblem im Ganzen. Es kann nur viele kleine Lösungen für kleine Gebiete geben. Ich habe auch nie behauptet, dass ich irgendeine Ahnung von der Lösung des Problems habe.

Nur eines meine ich schon, und dabei bleibe ich: Das sollte das dringendste Problem unserer Welt sein.

Sooo, das wollte ich nur mal anreißen.

Aber würde ich tun? Wo würde ich anfangen?
Bei meinem Nachbarn. Wer den Film über Frau Bock sieht, sieht auch dass hier im eigenen Land (in meinem Fall Österreich) es auch viel Not gibt. Oder den Verein Ute Bock unterstützen. Hier kommt die Hilfe direkt an.

Und das kann jeder, das wollte ich sagen.

Was andere Gebiete betrifft, kann ich eine Organisation wie die von Karl Heinz Böhm unterstützen.

Servus
Herbert

Servus PP,

also, das ist eine wirklich tragische Geschichte. Einfach unmenschlich einfach Sch….
Und ich wette, das passiert sehr oft.
Ich würde sagen, im Zweifelsfall einfach nicht zurückschicken.

Servus
Herbert

Servus Herbert,

also, das ist eine wirklich tragische Geschichte. Einfach
unmenschlich einfach Sch….
Und ich wette, das passiert sehr oft.

Ja, das passiert sehr oft - treibende Kraft mit Verharmlosung der Zustände in bestimmten Ländern war und ist immer das Auswärtige Amt, totale Verharmlosung, wenn es darum geht Asylanten zurückzuschicken, etwa über 300 Tamilen nach Sri Lanka in den 80er Jahren, die dann gleich in Foltergefägnissen der Singhalesen landeten.

Wenn es aber um den „Schutz“ deutscher Touristen geht, werden die Gefahren häufig maßlos übertrieben…

Gruß,
p+p

Lieber PP
ich bin über alle Maßen erschüttert.
Vielleicht sollte man diejenigen die das entscheiden wegen fahrlässiger Tötung anklagen wenn so etwas passiert. Dann überlegen sie vielleicht bei ihrer Entscheidung.
Servus
Herbert

Richtig lustig ist diese Methode, um in bestimmten Ländern Asyl zu bekommen.

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article…

Also, das ist so schöne und wirklich eine unblaubliche Geschichte :smile:
Schade, dass wir die Wahrheit nie erfahren werden
Servus
Herbert

Hallo,

Unter Idi Amin gelang es einer Uganderin per Flugzeug nach
Frankfurt/Main zu flüchten. Sie beantragte Asyl. Unser
„hochlöbliches“ Auswärtiges Amt behauptete in Uganda gäbe es
keine Verfolgung. Die Frau wurde in die nächste Maschine
zurück nach Uganda gesetzt und geflogen. Am Flughafen dort
wurde sie, noch bevor sie das Flughafengebäude betreten
konnte, erschossen!

hast Du dazu auch eine Quelle?

Selbst wer als Deutscher bei einer deutschen Botschaft im
Ausland vorspricht, wird sehr schnell merken, wie schlecht
informiert die dortigen Mitarbeiter sind - sie leben in ihrem
Ghetto und kümmern sich kaum um das, was im Land geschieht.

Ich nehme an, Du hast mit zig Botschaftsangehörigen in zig Ländern ausführlich lokalpolitische Themen diskutiert.

wieviele friedlichen Demonstranten, die zivilen Ungehorsam
praktizieren, weil es sonst keine Alternative mehr gibt,

Keine Alternative? Das soll ja wohl ein Witz sein und das Begehen von Straftaten ist auch nicht ziviler Ungehorsam. Aber den Bogen hast trotzdem schön hinbekommen.

C.

Deutschland als ,glaube ich ,weltbester Waffenexporteur

Gut behauptet ist halb argumentiert. Deutschland ist mit gerade mal rd. 10% Anteil an den weltweiten Waffenexporten der drittgrößte Waffenexporteur. Wikipedia nennt noch eine andere Quelle, nach der Deutschland mit rd. 4% auf Platz vier liegt.

befeuern.Dem Chaos in diesen Ländern begegnen wir dann mit dem
bewährten IWF.Dieser kann dann mit Milliarden an Euros an
Krediten(die sowieso ausfallen werden,sozusagen kontrolliert
ausfallen)

Wie hoch ist denn Ausfallquote bei den Krediten des IWF?

Woher kommt also die grassierende Not und der Welthunger?
Preisfrage: Was könntest d u tun um deine Pflicht zur Abwehr
des Weltungerechtigkeit und des -hungers zu leisten?

Ich bin mir sicher, daß es keine Lösung ist, die Diskussion mit wüsten und falschen Behauptungen zu führen, denn dann macht man sich unglaubwürdig und fällt als ernstzunehmender Diskussionspartner irgendwann aus. Betrifft nicht nur Dich sondern auch Gruppen wie z.B. attac.

Hallo Herbert,

haben :wink: Nein, ich weiß was Du meinst. Ich halte es für die
wichtigste und größte Aufgabe der Menschheit etwas gegen den
Hunger der Welt zu tun.

ja, und die Lösung kann nicht darin liegen, Essen von Nord nach Süd zu karren, was vor Ort verdirbt, die lokale Landwirtschaft ruiniert und überhaupt nicht zu den örtlichen Lebens- und Eßgewohntheiten paßt. Ein wesentlicher Ansatzpunkt muß es sein, die Überbevölkerung zu reduzieren.

Es ist ja schließlich nicht so, daß die Menschen vor hunderten von Jahren in den entsprechenden Regionen genauso sehr und genauso oft unter Hungersnöten gelitten hätten wie heute. Tatsächlich ist das Bevölkerungswachstum das Hauptproblem und daran - und klingt wieder grausam - ist unsere Entwicklungs- und Gesundheitshilfe ein Teil des Problems. Außerdem gibt es da ja gewisse religiöse Aspekte, die Aufklärung und Verhütung verhindern.

Und wenn man sich die Rüstungsausgaben
ansieht (In Wien gibt es in der Karlsplatzpassage eine
Installation, bei der man die Rüstungsausgaben der Welt
steigen sehen kann, mir ist schwindelig geworden wie da so die
Milliarden im Sekundentakt hoch gezählt werden) Wenn man nur
einen kleinen Teil davon verwenden würde, dann wäre schon viel
getan. (Aber ich bin ja ein Träumer)

So krass es klingt: weltweite Armenspeisung kann nicht die Lösung sein, weil sie das Problem auf Dauer nur noch größer macht.

Ich bin überzeugt, mit ein wenig Menschlichkeit lässt sich
hier eine gute Lösung finden. Wenn diese fehlt, sehe ich
allerdings schwarz.

Ich kann da nicht mitreden, weil mir der Fall nicht bekannt ist.

Gruß
Christian

Servus Christian

also, ich wollte doch was ganz anderes mit meinem Posting, aber, na gut…

haben :wink: Nein, ich weiß was Du meinst. Ich halte es für die
wichtigste und größte Aufgabe der Menschheit etwas gegen den
Hunger der Welt zu tun.

ja,

ok :smile:

und die Lösung kann nicht darin liegen, Essen von Nord
nach Süd zu karren, was vor Ort verdirbt, die lokale
Landwirtschaft ruiniert und überhaupt nicht zu den örtlichen
Lebens- und Eßgewohntheiten paßt. Ein wesentlicher Ansatzpunkt
muß es sein, die Überbevölkerung zu reduzieren.

Ja, ist schon klar, habe ich hier schon geschrieben. Besser ist es die Menschen selbst in die Lage zu versetzen wieder Nahrungsmittel zu produzieren. Frag mich aber bitte nicht wie das gehen soll. Es wird in vielen Gebieten funktionieren, in manchen vielleicht nicht. Es kann aber nur im jeweils Kleinen gehen. Vielleicht kann man von Karl Heinz Böhm lernen.
Trotzdem bleibe ich dabei: der Kampf gegen Hunger sollte die wichtigste Aufgabe für die Menschheit sein.

Es ist ja schließlich nicht so, daß die Menschen vor hunderten
von Jahren in den entsprechenden Regionen genauso sehr und
genauso oft unter Hungersnöten gelitten hätten wie heute.
Tatsächlich ist das Bevölkerungswachstum das Hauptproblem und
daran - und klingt wieder grausam - ist unsere Entwicklungs-
und Gesundheitshilfe ein Teil des Problems.

Es ist aber oft so, dass Böden kaputt gemacht werden, auf anderen Baumwolle gepflanzt wird, wo es dringend nötig wäre Nahrungsmittel zu produzieren, und vieles andere.
Klar, das Bevölkerungswachstum ist das Hauptproblem. Aber trotzdem glaube ich, dass ein Großteil, wenn nicht alle ernährt werden können.

Außerdem gibt es
da ja gewisse religiöse Aspekte, die Aufklärung und Verhütung
verhindern.

Ja, überzeugen wir den Papst endlich Verhüterlis austeilen zu lassen :wink:

Und wenn man sich die Rüstungsausgaben
ansieht (In Wien gibt es in der Karlsplatzpassage eine
Installation, bei der man die Rüstungsausgaben der Welt
steigen sehen kann, mir ist schwindelig geworden wie da so die
Milliarden im Sekundentakt hoch gezählt werden) Wenn man nur
einen kleinen Teil davon verwenden würde, dann wäre schon viel
getan. (Aber ich bin ja ein Träumer)

So krass es klingt: weltweite Armenspeisung kann nicht die
Lösung sein, weil sie das Problem auf Dauer nur noch größer
macht.

Siehe oben…

Ich bin überzeugt, mit ein wenig Menschlichkeit lässt sich
hier eine gute Lösung finden. Wenn diese fehlt, sehe ich
allerdings schwarz.

Ich kann da nicht mitreden, weil mir der Fall nicht bekannt
ist.

Das macht nichts, ich glaube dass in fast jedem Fall mit Menschlichkeit gute Lösungen zu finden sind.

Servus
Herbert

Hallo Herbert Weiner,

natürlich möchte ich dir nichts unterstellen.Nein, mir geht es vielmehr um eine Sensibilisierung und zur Rückkehr an die Basis.Wir Westler leben, das ist mittlerweile unumstritten, auf Kosten der Länder in denen jetzt Hunger herrscht.Man muss ja sagen,
d e s w e g e n Hunger herrscht.
Ich weiss selbst, dass plakative Argumente und Beispiele nicht immer das Gelbe des Eis sind - nur, als Nadelstiche tun sie ihr Gutes.
Ohne nun oberlehrerhaft zu klingen - möchte ich anmerken, dass die Anforderungen an der jeweiligen Länder oder deren örtlichen Gegebenheiten zur Herstellung eines fairen Miteinanders und eines fairen Welthandels gar nicht sooo vielfältig sind.Denn, das ist eigentlich das Grundübel,wir gehen mit europäischen Augen und Denken an diese Länder heran und möchten sie damit zwangsbeglücken.Das hat noch nie funktioniert und wird nie funktionieren. Wir können es ja jeden Tag erleben.
In früheren Jahren nannte man das schlicht:Kolonialismus.
Vergessen darf man auch nicht, dass auch ein Gutteil Profitinteressen im Spiel sind - denn die Praktiken des IWF sind schon sehr fragwürdig.

Die Aufgabe eines jeden,du und ich beispw, ist es eine Debatte anzustoßen über die Ursachen und Folgen einer möglichen Wiedererstarkung des europäischen Kolonialgedankens.Ja, nichts anderes ist es (es mag ja ursprünglich ein mitfühlender Gedanke dahinter gestanden haben,inzwischen dominieren aber knallharte monetäre Interessen.Oft auch politisch motivierte, nationale Zwänge)

Bevor ich noch ausladender schreibe,lasse ich es jetzt einmal gut sein.Veränderungen sind ja bekanntlich nicht von heute auf morgen zu erwarten, der Keim der Erkenntnis muss erst feine Wurzeln schlagen.

Es grüßt dich

Hans Wader

Hallo exc,

nun, wenn das so ist,dass

„Deutschland ist mit gerade mal rd. 10% Anteil an den weltweiten Waffenexporten der drittgrößte Waffenexporteur. Wikipedia nennt noch eine andere Quelle, nach der Deutschland mit rd. 4% auf Platz vier liegt.“

können wir beruhigt unseren Kaffee weitertrinken.Vierter, tja,dagegen ist nichts einzuwenden.Schön,liebe derzeitige und gewesene Bundesregierung/en dass ihr so rücksichtsvoll eure Waffenlieferungen auf ein erträgliches und nur absolut notwendiges Maß beschränkt.Sollen sich jetzt erst einmal die Zuständigen der anderen Staaten ein Beispiel an uns nehmen und ihre ungeheuerliche,nicht nachvollziehbare Vorgehensweise korrigieren.
Den Rest,liebe Hoheiten aller westlichen Länder, kann man doch, völlig korrekt, mit ganz normalen monetären Argumenten aus der Welt schaffen,nicht?IWF…!?
Ach ja,du hast mich mißverstanden: Natürlich,also wirklich welche Unterstellung der Hinterlist, fällt k e i n Kredit an die betroffenen Länder aus - ich sprach vielmehr von der Fälligstellung des gesamten Engagements innerhalb einer bestimmten, angemessenen Frist.Man muss doch erwarten dürfen, dass Kreditverträge eingehalten werden auch wenn sie in freundschaftlicher Art und Weise,ausgefertigt wurden!
Nach Ablauf der Frist,ohne Eingang des Betrages, müssen gewisse Maßnahmen ergriffen werden.Meist handelt es sich um unterstützende Ratschläge zur Amtsführung der Regierung und der Beauftragung von Kommissionsbeauftragten zur Feststellung der jeweiligen Landesressourcen zum Wohle des Welthandels.Letztendlich aber zur Verbesserung der Bonität des entsprechenden Schuldnerlandes, so dass die Rückzahlung der ausgereichten Kredite wieder auf Heller und Pfennig(pardon: Euro und Cent oder auch Dollar) gewährleistet ist.

Wer das eine moderne Form des Kolonialismus nennt, sei verflucht und verkennt das weite Herz Europas und den unbedingten Willen zur Völkerverständigung mit den unterentwickelten Ländern in skandalöser Weise!

Beste Grüße

Hans Wader

PS: Las ich richtig: Stellst du meine Wenigkeit mit attac auf eine Stufe? Ich muss schon sagen ,das gefällt mir,zugegeben, schon ein wenig…
Andererseits könnte es ja auch bedeuten,da ich eine eigene Meinung formuliere,das du mich als Querulant und Erbsenzähler titulierst…

„Deutschland ist mit gerade mal rd. 10% Anteil an den
weltweiten Waffenexporten der drittgrößte Waffenexporteur.
Wikipedia nennt noch eine andere Quelle, nach der Deutschland
mit rd. 4% auf Platz vier liegt.“

Wozu die Anführungszeichen? wer-weiss-was hat so eine schöne Zitatfunktion.

können wir beruhigt unseren Kaffee weitertrinken.Vierter,
tja,dagegen ist nichts einzuwenden. Schön,liebe derzeitige und
gewesene Bundesregierung/en dass ihr so rücksichtsvoll eure
Waffenlieferungen auf ein erträgliches und nur absolut
notwendiges Maß beschränkt.Sollen sich jetzt erst einmal die
Zuständigen der anderen Staaten ein Beispiel an uns nehmen und
ihre ungeheuerliche,nicht nachvollziehbare Vorgehensweise
korrigieren.

Bei so einem Gesülze habe ich schon wieder keine Lust mehr.

Hallo,

Unter Idi Amin gelang es einer Uganderin per Flugzeug nach
Frankfurt/Main zu flüchten. Sie beantragte Asyl. Unser
„hochlöbliches“ Auswärtiges Amt behauptete in Uganda gäbe es
keine Verfolgung. Die Frau wurde in die nächste Maschine
zurück nach Uganda gesetzt und geflogen. Am Flughafen dort
wurde sie, noch bevor sie das Flughafengebäude betreten
konnte, erschossen!

hast Du dazu auch eine Quelle?

Das ging damals auch durch die Presse, dürfte auch in den älteren Reports von amnesty international zu finden sein.

Selbst wer als Deutscher bei einer deutschen Botschaft im
Ausland vorspricht, wird sehr schnell merken, wie schlecht
informiert die dortigen Mitarbeiter sind - sie leben in ihrem
Ghetto und kümmern sich kaum um das, was im Land geschieht.

Ich nehme an, Du hast mit zig Botschaftsangehörigen in zig
Ländern ausführlich lokalpolitische Themen diskutiert.

Insiderwissen - habe für eine ausländische Botschaft im Ausland viele Jahre gearbeitet und auch viele Kontakte zu deutschen Botschaftsangehörigen gehabt.

wieviele friedlichen Demonstranten, die zivilen Ungehorsam
praktizieren, weil es sonst keine Alternative mehr gibt,

Keine Alternative? Das soll ja wohl ein Witz sein und das
Begehen von Straftaten ist auch nicht ziviler Ungehorsam.

Ziviler Ungehorsam ist KEINE Straftat - hier wirfst du etwas gründlich durcheinander und von Straftaten habe ich nichts geschrieben.

Ich frage mich allerdings wie du es nennst, wenn die Polizei -ohne provoziert worden zu sein- Demonstranten niederknüppelt und ihnen Pfefferspray in die Augen spritzt? DAS ist m.E. eine Straftat, Mißbrauch der Staatsgewalt und Körperverletzung. (Geschah in Brokdorf, Stuttgart, selbst bei Mini-Demos zum §218)

Oder wenn die Polizei zwei Dutzend schwarzgekleidete Provokateure, die gerade andere Demonstranten mit Pflastersteinen beworfen und am Kopf verletzt haben, zwar ein Stück des Weges scheucht und sie dann, obwohl sie eingekesselt sind einfach laufen läßt! Da MUSS man sich schon fragen, ob die Handlungen dieser Provokateure von der Polizei gutgeheißen oder sogar gewollt sind oder? (Geschah in Rostock-Heiligendamm).

Vielleicht gehst du mal zu einer großen Demo und schaust genau hin, wer da wen provoziert…

Gruß,
p+p

Hallo Herbert,

ich bin über alle Maßen erschüttert.
Vielleicht sollte man diejenigen die das entscheiden wegen
fahrlässiger Tötung anklagen wenn so etwas passiert. Dann
überlegen sie vielleicht bei ihrer Entscheidung.

Damals habe ich bei amnesty international mitgearbeitet und war ebenfalls entsetzt, es war jedoch nur einer von vielen Fällen und nach 10 Jahren bei ai bin ich ausgestiegen. Nicht etwa weil ich deren Arbeit nicht mehr unterstützen wollte, sondern weil ich nicht mehr konnte… Irgendwann wurde ich mit den Belastungen nicht mehr fertig…

Ich habe auch mal bei einer Anhörung eines Asylanten gedolmetscht und stellte fest, daß das eine Farce war. Der Beamte interessierte sich nicht Bohne für das, was der Asylant vorzubringen hatte, hörte gar nicht hin, nach knapp 10 Minuten war Schluß, Etwas arg kurz, um sich eine lange Leidensgeschichte anzuhören…

Jene, die die Entscheidung bezüglich der Frau aus Uganda trafen, wurden nie zur Rechenschaft gezogen, ein Beamter deckte den anderen, am Ende war es niemand gewesen. Aber genau wissen, wollte es ohnehin niemand. Mich erstaunt ja auch immer auf’s Neue, Unternehmen werden mit Millionen-Beträgen wegen Straftaten verurteilt, der einzelne verantwortliche Entscheidungsträger aber nie und solange das nicht geändert wird, werden fleißig weiter Straftaten begangen. Warum sollten Beamte bestraft werden, wenn nicht einmal unprovoziert prügelnde Polizisten zur Rechenschaft gezogen werden?

Gruß,
p+p