Atom-- und Kohlekraftwerk

Bis 2038 sollen auch die Kohlekraftwerke in Deutschland wegen dem CO² weg sein, die Atomkraftwerke schon lange. Wo bekommen wir dann den Strom her, aus dem Ausland dann etwa?

Im Idealfall haben wir bis dahin ausreichende Kapazitäten regenerativer Energie und entsprechende Speicher gebaut.

Dazu wär es noch gut, wenn der Akku-E-Auto-Hype abgeklungen wäre und wir uns auf Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft geeinigt hätte, da Wasserstoff aufgrund der Speichertechnologien reichlich vorhanden sein dürfte.

Die Technologie steht bereits jetzt ausreichend zur Verfügung. Lediglich der Wille zur Umsetzung und nicht zuletzt Finanzierung des Ganzen fehlt noch.

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Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke, Blockheizkraftwerke, die Biomasse verstromen hast Du noch nicht gesehen? Damit produzieren wir schon heute in guten Zeiten mehr als wir gleichzeitig zu den Verbrauchern transportieren und sinnvoll nutzen können. Und tatsächlich gibt es deshalb grenzüberschreitende Projekte, um den ungleichmäßigen Anfall regenerativ erzeugter Energie künftig besser ausgleichen zu können. Z.B. wird der „Nordlink“ https://de.wikipedia.org/wiki/NordLink mittels eines Unterseekabels einen Austausch mit Norwegen ermöglichen, mit dem Deutschland mit seiner regenerativen Stromerzeugung mit norwegischer Wasserkraft vernetzt wird. D.h. wir können dann überschüssigen Strom in guten Produktionszeiten an norwegische Endverbraucher liefern, für die dann die norwegischen Wasserkraftwerke ihre Speicherseen nicht leerlaufen lassen müssen. Umgekehrt können wir dann aus genau diesen Wasserkraftwerken dann norwegischen Strom beziehen, wenn bei uns „Dunkelflaute“ herrscht, also es bewölkt und windstill ist.

Zudem wird an modernen Speicherverfahren für Strom geforscht, um auch im eigenen Land Reserven für eine Dunkelflaute zu schaffen. Sei es durch die Nutzung von Akkus (bevorzugt künftig in Massen verfügbare gebrauchte Akkus von E-Autos), Elektrolyse von Wasser, wonach der Wasserstoff entweder wieder mittels Brennstoffzelle verstromt oder auch unmittelbar anderweitig genutzt werden kann (wo bislang erhebliche anderweitig erzeugte Energie für die Wasserstoffproduktion erforderlich war), bis hin zur Methanisierung zur Gewinnung von künstlichen Treibstoffen für klassische Verbrennungsmotoren.

Aktuell dürfte das Problem der Verteilung und Speicherung regenerativ erzeugten Stroms größer als das ausreichender Produktion sein, wenn man den Kohleausstieg wie geplant durchziehen will.

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Nun, Wasserstoff als Treibstoff erzeugt doch auch wieder CO² beim Regenerieren.

Das mit den Wasserkraftwerken könnte akzeptiert werden, wenn man die einmalige Herstellung der Maschinerie außer acht läßt. Das ist aber nur meine Meinung.

Moin,

ich sehe das Ganze mal als spannend an…
Regenerativ:
Windanlagen: hmm… noch mehr aufstellen? Mehr Offshore? Verteilungsproblematik…
Sonne: hmm… nicht soo schlecht, aber bei unseren Breitengraden doch zu überlegen. Verstehe nicht, warum Dächer mit Neigung Südost bis Südwest und Flachdach immer noch ohne entsprechende Kollektoren genehmigt werden…
Wasser: hmm… neue Stauseen? Menge des Niederschlags???
Gezeitenkraftwerk: hmm… das arme Watt für Watterzeugung - auch nur ein kleiner Bereich
Biogas: hmm… da gibt es noch wirklich Potential, aber das wird keine große Rolle spielen
Geothermie: hmm… verstehe nicht, dass dies nicht wirklich weiterverfolgt wird - das könnte wirklich den Bedarf decken. Aber scheint schwierig.
Aber: Nacht, kein Wind und Niedrigwasser… und das über einen längeren Zeitraum?

Ausland: erscheint mir durchaus sinnvoll - Vor Ort Wasserstoff als Energieträger und dann tranportieren (hier die Ökobilanz? boah… wird auch schwierig das zu bewerten)
Aber: Abhängigkeiten

Einsparungen: meines Erachtens immer noch vordringliches Ziel - aber das kostet halt alles und (z,B.) bezahlbarer Wohnraum ist dann auch wieder ein Thema. Jedoch Licht, Kühlen/Heizen und Bewegung … ist irgendwie immer noch nicht im großen Stil umgesetzt

Zukünftige Technologien:
Fusionskraftwerke: vor 20 Jahren hätte ich gewettet, dass heute die ersten (Versuchs-) Reaktoren produktiv laufen - heute denke ich „dat wird nix“
Weltall: vielleicht in 100 Jahren

Was bleibt? Gaskraftwerke… die werden wir wohl noch richtig wichtig…

LG
Ce

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nee…
nur Wasser

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Hoi… das ist mal interessant…

Amortisationszeiten Seite 7

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???

Wenn Du nicht auf so lustige Konzepte kommst, wie Kohlestrom zur Elektrolyse zu nehmen, sondern stattdessen regenerative Energien, dann ist das nicht so.

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Dann bin ich mal gespannt auf Deine CO2-Bilanz des Atomstroms.

Inklusive Beton und Stahl für das Containement, inklusive des Uranabbaus und inklusive der Endlagerung.

Wobei letzter Punkt ein Witz ist, da weltweit ja niemand weiß, wie man ganz konkret endlagert.

Das sieht jedenfalls irgendwie weder nachhaltig noch sonderlich CO2-neutral aus :slight_smile:

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Geothermie.

Zufällig genau das, was ich seit 10 Jahren hauptberuflich mache. In einfachen Worten: Derzeit geht das nur da, wo es unterirdische Heißwasser-Aquifere gibt. Das sind in Deutschland nur drei Gebiete:

  1. Die bayerische Molasse
  2. OBerrheingraben
  3. Das Norddeutsche Becken (–> hier sind die Aquifermächtigkeiten (also Dicke) oft gering, deswegen kann man hier nur schlecht Strom produzieren).

Das eigentliche Problem ist, dass die wasserleitenden Gesteine meist eher schlecht durchlässig sind. Deswegen braucht man für Geothermiekraftwerke Bereiche mit erhöhter Durchlässigkeit, sogenannte Störungszonen. Mittels seismischer Erkundung kann man diese Zonen finden. Diese sind allerdings nicht immer „offen“ und das kann man vorher nicht sehen.

Geothermiebohrungen können also durchaus nicht fündig sein (so geschehen unter anderem im Geothermieprojekt Geretsried und im Geothermieprojekt Höhenrain). Nun kostet aber eine einzelne Bohrung um die 10 Millionen Euro. Das heißt die mit der Geothermie verbundenen finanziellen Risiken sind erheblich und deswegen läuft das selbst in Bayern eher schleppend.

Im Oberrheingraben kommt noch ein Problem hinzu: Die Störungen dort entstehen durch die noch immer vorhandenen seismischen Bewegungen. Es ist sehr einfach, eine Störung durch ein Geothermiekraftwerk zu aktivieren und damit ein Erdbeben auszulösen. Das begrenzt erheblich die vorhandenen Potentiale und erhöht ausserdem die Kosten, weil die Steuerung und das Monitoring aufwändig ist.

Es gibt durchaus noch andere Ansätze bei denen Geothermie überall möglich wäre - die petrothermale Geothermie oder EGS, aber diese hat noch viele technische Hürden und ist derzeit in Deutschland eh nicht machbar, weil man dazu fracken müsste. Soultz sous foret ist ein solche Kraftwerk in Frankreich, falls du das mal googeln willst.

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wenn man schon mal Fachleut hat…

bei Großanlagen verstehe ich, dass es da extreme Probleme lauern…
Im Kleinanlagenbereich verstehe ich es nicht: 10 Meter bohren und da die Erdwärme/Kühle nutzen… im Winter zum heizen, im Sommer zum kühlen.
Der Main-Tower in Frankfurt nutzt das - warum macht sowas nicht Schule?

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Dazu kann ich wiederum nicht so viel sagen. Flache und Tiefe Geothermie sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Ich bin eher Spezialist für Letzteres.

So spontan würde ich sagen: Es bringt halt nicht so arg viel und ist technisch aufwändig. Mein Chef, der begeisterter theoretischer Physiker ist, hat das mal durchgerechnet und hat dann Abstand davon genommen, sowas bei sich zu errichten. Unter der aktuellen Gesetzeslage lohnt es sich für kleine Haushalte oft nicht.

Bei neuen Großprojekten wird das meines Wissens inzwischen recht oft gemacht. Das geht so weit, dass sie langsam aber sicher die Biologen fragen, ob man nicht mal genauer schauen müsste, was das mit der Bodenfauna macht.

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Coloer Link. Danke!

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Nur nebenbei:
Bei der ganzen Aufzählung fällt mir auf, wie vergessen offenbar inzwischen Desertec ist:

Gruß
F.

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Abgesehen davon, dass in Norwegen bereits seit Ewigkeiten recht große Kapazitäten bestehen, die jetzt intelligenter genutzt werden können, muss man nun mal einen Tod sterben, wenn man morgen noch Strom aus der Steckdose haben will. Zumal die Einsparpotentiale angesichts einer Verlagerung der Energienutzung in Richtung Strom (Verbrennungsmotor -> E-Motor) begrenzt sind. In den letzten Jahren erzielte Einsparungen holen wir gerade wieder auf. Umsonst ist die Energiewende nicht zu haben! Und angesichts der komplexen Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen gibt es da auch keine simple Universallösung. Erst recht keine, die nichts kostet, niemand belästigt und keinerlei immanente eigene Risiken und Nachteile birgt. Insoweit bringt eine Aussage wie:

uns leider nicht weiter. Der eine wird die Windmühle in seiner Nachbarschaft dulden müssen, der andere sich ggf. auf Auflagen gefasst machen müssen, sein Haus noch besser zu isolieren, erneuerbare Energien erzeugen zu müssen, … noch ein anderer ggf. für einen neuen Stausee umziehen müssen, wieder andere mit neuen Freileitungen hinter dem Haus leben müssen, … Und all diese Dinge sind durch eine zunehmend aus Individualisten bestehende Gesellschaft, die mehr und mehr nach dem St. Florians-Prinzip agiert, nicht gerade einfacher geworden.

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Zehn Meter? Nimm eher einige zig Meter Teufe an. Mein Nachbar musste für seine 7kW Nennwärme 80m tief bohren, aktuell wird ein Kunde für 14kW zwei 70m-Bohrungen machen müssen, sagt das Gutachten.

Geothermie für die Heizung von Wohnhäusern rentiert sich nur sehr, sehr langfristig. Und dazu benötigt man sehr niedrige Zinsen oder hohes Eigenkapital oder eine Portion Idealismus - vielleicht auch nur Weitsicht.

Einen großen Vorteil hat man halt, wenn man die Bohrung nutzt, um rein passiv (also ohne Kompressoreinsatz) das Haus zu entwärmen. Zudem hat man dann das richtig gute Gefühl, nur durch den Lauf von Zirkulationspumpen geringer Leistung etwas zu erhallten, wofür andere mit röhrenden, stromfressenden Klimageräten arbeiten müssen.

Die tiefe Geothermie sucht halt nicht nach einer Möglichkeit, eiskalte Sole um wenige Kelvin zu erwärmen, sondern direkt nach einer Quelle für weit über 100°C heißes Wasser in großer Menge, die dann den Betrieb einer Wärmekraftmaschine mit gutem Wirkungsgrad ermöglicht.

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Wir brauchen eine höhere Leistung regenerativer Stromerzeuger.

Je mehr schwankende Erzeuger dazu kommen, desto mehr Speicherkapazitäten benötigen wir.

Man könnte auch vermehrt „nicht ganz so schädliche“, schnell startende Spitzenlastkraftwerke vorhalten. Deren Vorhaltung müsste dann in Zeiten der Nichtnutzung vergütet werden.

Da sinnvolle Erzeuger und existierende Verbraucher weit auseinander liegen (Offshore, Ballungs- und Industriegebiete), brauchen wir auch mehr Stromtrassen.

Irgendwie wettern aber immer welche. Gegen Windkraft, gegen Stromtrassen, gegen neue Pumpspeicher.

Lediglich Solaranlagen auf Dächern werden weitgehend toleriert (es gibt da nur einige Kritiker, die sich um die Albedo sorgen), diese benötigen aber umso dringender Speichermöglichkeiten. Bei Betrachtung der jahreszeitlichen Solarenergie-Erträge müsste man darüber nachdenken, diese Speicher nicht in der Größenordnung „Energie im Bereich der Tagesproduktion“, sondern in Größenordnungen einer Halbjahresproduktion (und größer) zu schaffen. Das ist zur Zeit vollkommen abwegig.

Dann wird in der Elektromobilität nicht nur ein Teil des Problems gesehen (woher die zusätzliche Energie nehmen?), sondern man erkennt in ihr eine mögliche Lösung. Speicher in E-Autos könnten auch Energie abgeben.
Zudem wäre es auch denkbar, dass Pendler sich beim Einstecken in die Lade-Entladestation nur eine Mindestladung zum Zeitpunkt X (nächste Abfahrt am Morgen) garantieren lassen, dazwischen den Akku gegen Bezahlung als Pufferspeicher benutzen lassen. Nach dem Feierabend spontan zum Möhnesee? Das wird dann mit dem eigegen PKW ggf. auch mal nicht möglich sein.

Wird es entsprechende technische Lösungen und Vertragsangebote geben? Man weiß es nicht.

Ein Anrecht, sich jederzeit einen vollen Akku in kurzer Zeit schaffen zu können, dürfte es jedenfalls nicht geben. Nicht bei einer Vielzahl Elektroautos ohne standardisierten Wechselakku. Es wird sich zeigen, wieviel Individualität und Spontanität die Fahrer opfern werden.

Regenerativ erzeugter Wasserstoff wäre eine feine Sache. Zum Lagern und Transportieren gibt es interessante Ansätze, etwa den von Hydrogenious, die Wasserstoff durch Hydrierung in Öl speichern (10m³ bei Normaldruck in 160l Öl, dabei Wärmeerzeugung von 8kWh) und die selbe Menge Wasserstoff in einer Anlage unter Wärmezufuhr abspalten (nun aber 10kWh je 160l Öl / 10m² Wasserstoff). Man „erkauft“ sich dort also den Transport von 10m³ / 35kWh Brennwert mit 2kW Wärme - diese kann man durch Wasserstoffverbrennung lokal erzeugen, statt 10m³ werden dann nur ca. 7m³ netto erzeugt. Wenn man die beim Hydrieren anfallende Wärme sinnvoll nutzen kann, bleibt es aber beim Wirkungsgrad von 2kWh Verlust je 10m³ / 35kWh Transport, das wären ca. 94%.

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Ja, alles andere ist Augenwischerei.

Es ist schlicht nicht machbar ca. 3 TWh, bei noch mehr Mobilität
entsprechend mehr, passend zur Verbrauchskurve nur durch
regenerative Erzeuger bereit zu stellen. Es sei denn Geld,
Flächenbedarf und Klimagas (auch Wasserdampf ist ein Klimagas)
spielt dabei keine Rolle.

Wenn also die Politik Atom- und Kohlewerke still legt, wird
dieser Atom- und Kohlestrom dort eingekauft werden. So
wie es bereits jetzt schon passiert.

Der Stromverbraucher wird höhere Preise zahlen müssen,
weil Zwischenhändler mit verdienen und auch durch längere
Stromtrassen.

Es wird Zeit, das man bei dieser Angelegenheit aufwacht.

So? Zwar exportiert D weniger Strom ins Ausland, aber von Importen war nicht die Rede…